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Die Koenigin der Wolle

Die Koenigin der Wolle

Titel: Die Koenigin der Wolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Nitzsche
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auf und warf einen Blick auf ihr Kind.
    „Eine Miniausgabe von dir. Mit Duncans Haaren. War’s sehr schlimm?”
    „Und ob. Glaub’ mir, du willst nicht wissen, wie schlimm. Aber es hat sich gelohnt. Ich dachte schon, Janice würde dich umbringen, sobald du hier aufkreuzt. Sie war total sauer, weil sie dich nicht erreichen konnte.”
    „Man hat mich in einem hermetisch abgeschirmten Bunker gefangen gehalten. Erst der Chauffeur hat mir auf dem Rückweg gesagt, dass da drin kein Handy funktioniert.”
    „Ist egal. Geburten sind nichts für Männer. Mein Dad war auf keiner einzigen und er hat’s nie bedauert.”
    „Hatte ich schon erwähnt, wie stolz ich auf dich bin?”, fragte Alexander lächelnd und setzte sich auf Rosalinds Bettkante.
    „Nicht oft genug.”
    „Wie schändlich.” Er beugte sich zu ihr und bewies ihr seinen Stolz und sein Glück mit einem seiner unvergleichlichen Küsse.
    „Wann dürft ihr eigentlich hier raus?”
    „Der Arzt hat vorhin nach uns gesehen. Er war sehr zufrieden. Wenn er das morgen auch noch ist, dürfen wir von hier verschwinden.”
     
    Die Aussicht auf ein echtes Familienleben verpasste Alexander Sterling so etwas wie einen Adrenalinkick. Obwohl er sich für das Oberhaupt aller Dummköpfe hielt, hatte er unglaubliches Glück gehabt und wurde mit dem größten Preis belohnt, den das Leben zu vergeben hatte. Nachdem er das Krankenhaus gemeinsam mit Janice verlassen hatte, rief er Sean an, um ihm und Anouk die guten Nachrichten zu überbringen.
    „Das ist ja fabelhaft, Alex! Wir wünschen euch beiden viel Glück miteinander und mit euerer neuen Tochter. Wie heißt sie eigentlich?”
    „Celia Isabella. Rosalind hat ausgewählt.”
    Seans Lachen drang laut und herzlich durch die Leitung. „Wie passend! As You Like It.”
     
    ***
     
    Nach einer Nacht mit sehr wenig Schlaf wartete Alexander nur darauf, dass nach und nach alle Mitglieder des Fielding-Clans eintrudelten, um Janice und ihn auszufragen. Seine Vermutung war vollkommen richtig, wie ihm ein einziger Blick bestätigte, als er den Laden betrat. Rosalinds Eltern, Desdemona, Jaques und eine Handvoll Stammkundinnen ließen sich von Janice alles haarklein berichten und Fotos auf ihrem Handy zeigen. Nachdem sie ihn bemerkt hatten, brach ein wahrer Sturm an Glückwünschen, Umarmungen, Händeschütteln und Schulterklopfen los. (Es war nicht auszuschließen, dass es die alte Mrs Miller gewesen war, die Alex und Jaques dabei an den Hintern gefasst hatte.) Nur wenig später kam Rosalinds Anruf, dass Celia und sie zur Abholung bereitstünden.
    „Oh, mein Gott! Callum, unsere erste Enkelin!” Mrs Fielding zupfte ihren Mann aufgeregt am Hemdsärmel.
    Desdemona war nicht weniger aufgekratzt. Sie stellte sich ihre kleine Nichte als perfektes Übungsobjekt für die eigene Familienplanung vor. Sobald der richtige Mann am Horizont aufkreuzte, wollte auch sie sich in das Abenteuer stürzen, hatte sie beschlossen.
     
    ***
     
    Die Freude über das neue Familienmitglied kannte praktisch keine Grenzen. Von Anfang an war alles so, wie Rosalind es von Kindesbeinen an kannte - jeder kümmerte sich rührend um ihre Tochter. Dazu kam, dass andauernd irgendwer sie besuchte, um nach der kleinen Prinzessin zu sehen. Für Alexander war die Situation mehr als ungewohnt. Er hatte sein Leben vor seiner Begegnung mit Rose eher ruhig und ohne viel Trubel verbracht. Als adoptierter Teil einer lauten irischen Großfamilie musste er sich erst daran gewöhnen, dass ständig Leute im Haus waren, die geschäftig herumwuselten und seine Tochter durch die Gegend schleppten. Genau genommen war die Nacht anfangs die einzig ruhige Zeit, wenn man mal von Celias Geschrei absah.
     
    „Wie machst du das nur?” fragte er matt, als er Rosalind dabei beobachtete, wie sie Celia wieder in ihre Krippe zurücklegte. Es war kurz nach halb drei in der Nacht, und ihr schien das alles nicht das Geringste auszumachen. „In ein paar Stunden fällt die Leibgarde unserer Tochter wieder hier ein und brüllt das Haus zusammen. Ist das bei euch immer so?”
    „Nur am Anfang.” Sie schmiegte sich an seine Brust. „Irgendwann sind sie nicht mehr so süß, dann werden auch die Besuche seltener. Du kannst froh sein, dass sie dabei nicht jedes Mal den Kühlschrank leerfressen. Einer Bekannten ging’s mal so - wie die Termiten, kann ich dir sagen”, erinnerte sie sich lächelnd und hauchte einen Kuss auf Alexanders nackte Haut. „Durch den ganzen Trubel gestern konnte ich dir

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