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Die Koenigin der Wolle

Die Koenigin der Wolle

Titel: Die Koenigin der Wolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Nitzsche
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gar nicht berichten, wie zufrieden die Ärztin mit mir war. Sie sagt, dass ich in einem beneidenswerten Zustand bin, wenn man bedenkt, dass die Geburt erst sieben Wochen her ist.” Rose stellte sich auf die Zehenspitzen und flüsterte ihm ins Ohr: „Einer Befriedigung deiner und meiner erotischen Gelüste steht nichts mehr im Weg.”
    „Wirklich? Das sind hervorragende Neuigkeiten. Wonach steht dir denn der Sinn, erotisch gesehen?” Alex lächelte aufreizend und ließ seine Hände über ihren halbnackten Körper wandern.
    „Mir steht der Sinn danach, dir dabei endlich wieder in die Augen zu schauen. Komm’ mit.” Sie zog ihn energisch hinter sich her.
    Alexander hatte absolut nichts dagegen einzuwenden, dass Rosalind ihn auf die Matratze drückte und sich rittlings auf ihm niederließ, um der Lust, die sich über Wochen angestaut hatte, freien Lauf zu lassen. Sie nahm sich seinen Körper zweimal in dieser Nacht. Als Celia früh am Morgen wieder nach ihrer Aufmerksamkeit verlangte, waren ihre Eltern gerade noch dabei, sich von den Freuden der Liebe zu erholen.
    „Es funktioniert immer noch so gut wie vorher”, stellte Rosalind zufrieden fest.
    „Besser als vorher.” Alex grinste sie verstohlen an. „Sag’ mal, wie hättest du Celia eigentlich genannt, wenn sie ein Junge gewesen wäre?”
    „Pfff, keine Ahnung. Ich war mir von Anfang an sicher, dass du mir ein Mädchen geschenkt hast.”
    „Warum wundert mich das nicht?”
    „Kobold, du erinnerst dich?” Sie streckte ihm kurz die Zunge heraus und verschwand, um sich ihrer Tochter zu widmen.
     
    ***
     
    Weihnachten kam in diesem Jahr schneller als gewöhnlich. Zumindest hatte Alex diesen Eindruck. Bevor er sich’s versah, waren alle Geschäfte mit roten Schleifen, Girlanden und Plastikweihnachtsmännern dekoriert. Rose und Janice machten dabei keine Ausnahme. Bei einem Spaziergang mit dem Rolls Royce aller Kinderwägen durch die vorweihnachtliche Stadt dachte Alexander über die vergangenen Wochen und Monate nach. Seine Tochter entwickelte sich prächtig. Die Kinderärztin war bei jedem Besuch hochzufrieden mit ihrer Entwicklung. Seine Liebe zu Rosalind war noch tiefer und vertrauter geworden. Von der körperlichen Liebe wollte er besser gar nicht erst anfangen. Alle dachten immer, es wäre Celia, die ihnen die Müdigkeit und die Augenringe bescherte, dabei hatten sie einfach eine sehr angenehme Möglichkeit gefunden, die Stille und Zweisamkeit der Nacht zu nutzen. Und die Mittagspausen. Und die freie Zeit zwischendurch.
    Erstaunt hatte ihn von Anfang an, wie selbstverständlich das Baby bei den Fieldings nebenher lief. Alle waren zur Stelle, wenn sie gebraucht wurden. Wenn sie nicht gebraucht wurden, hielten sie sich inzwischen zurück, da hatte Rose ein Machtwort gesprochen. Selbst Janice war ganz vernarrt in die Kleine. Er hätte nie geglaubt, sie einmal so liebevoll im Umgang mit einem anderen Menschen zu sehen. Vielleicht lag das auch daran, dass sie Patentante werden sollte. Schon allein der Gedanke daran schien Rosalinds beste Freundin stolz zu machen. Die Taufe war für den sechsten Januar angesetzt. Rosalinds Mutter hatte dem Pfarrer ihrer Gemeinde so lange mit diesem Wunsch in den Ohren gelegen, bis er ihr schließlich nachgegeben hatte. Alexander selbst hatte Anouk als Patin von seiner Seite gewählt. Sie war jung genug für die Aufgabe, und er stand tief in ihrer Schuld. Rose seine Wahl begreiflich zu machen, hatte einer ausschweifenden Erklärung bedurft, war aber unumstößlich. Mit dem Wissen, die Retterin ihrer Beziehung zur Patentante zu machen, war es dann auch für Rosalind kein Problem gewesen, die Entscheidung zu akzeptieren.
    Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, stand auch sein Roman, eine Mischung aus Pretty Woman und My Fair Lady, kurz vor der Veröffentlichung. Oh, und die Dreharbeiten zum ersten Basil St. John-Abenteuer hatten vor ein paar Tagen sehr viel versprechend begonnen. Alles war also in bester und schönster Ordnung. Erfreulicherweise hatten seit Lydias kleinem Racheplan auch die Reporter und Paparazzi kein Interesse mehr an ihm oder Rosalind gezeigt. Die Geburt seiner Tochter war an den Medien komplett vorbeigegangen.
     
    „Mein Gott, bin ich satt! Mum, du hast dich mal wieder selbst übertroffen.” Claudio gab seiner Mutter einen leicht fettigen Kuss auf die Wange. Alle hatten sich auf ihren Stühlen zurückgelehnt und betrachteten das Chaos auf dem riesigen Esstisch. Abgefüllt mit einem bombastischen

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