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Die Königin von Theben

Die Königin von Theben

Titel: Die Königin von Theben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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Hyksossoldaten nahmen währenddessen den Landsitz ein und töteten jene, die zu fliehen versuchten, die anderen bestraften sie mit Peitschenhieben.
    Ganz entspannt betrat Aberia kurz darauf das Schreibzimmer, wo die drei Witwen in panischer Angst die Papyri an sich pressten, die ihre gesamte Buchhaltung enthielten.
    »Ihr seid also die letzten Geschäftsfrauen im Land der Besiegten … Wisst ihr nicht, dass eure Praktiken unseren Gesetzen zuwiderlaufen? Frauen wie ihr sollen sich einem Mann unterwerfen und selbst in keiner Weise am Geschäftsleben teilnehmen. Eure Ländereien und eure sonstigen Besitztümer sind beschlagnahmt!«
    »Wir zahlen regelmäßig unsere Steuern«, protestierte die Rothaarige, »und wir …«
    Aberia gab ihr eine so heftige Ohrfeige, dass sie bewusstlos hinstürzte.
    »Hebt diese Hure auf«, befahl sie den beiden anderen Witwen, »und folgt den Soldaten. Der König hat euch eine andere Arbeit zugedacht.«
    Die Idee seiner Gattin hatte Apophis amüsiert: In Auaris sollten schöne und einst reiche Ägypterinnen zusammengeführt werden; man würde sie in einem Gefängnis mit einigermaßen bequemen Zimmern einsperren und sie höheren Beamten und Würdenträgern anbieten, die Lust hatten, sich einige Minuten oder einen ganzen Tag lang mit einer Frau zu vergnügen.
    In diesen königlichen Harem eingelassen zu werden, würde bald zu den am höchsten geschätzten Vergünstigungen des Hyksosreiches gehören.
    Tani hatte die Selektion höchstpersönlich vorgenommen. Man hatte diejenigen ausgesondert, die schon zu alt waren, und Aberia war hocherfreut gewesen, sie erwürgen zu dürfen, bevor man ihre Leichen verbrennen ließ.
    Die Haremsordnung war einfach: Die ägyptischen Aristokratinnen mussten alle Wünsche erfüllen, die die Angehörigen der herrschenden Klasse der Hyksos äußerten. Wer heulte, sich empörte oder krank wurde, endete zwischen Aberias eisernen Händen.
    Und die Gemahlin des Königs, immer noch auf der Suche nach einem Mittel gegen ihre Hässlichkeit, empfand beim Anblick der gedemütigten Jugend und Schönheit dieser Frauen, deren Dienerin sie hätte sein sollen, tiefes Behagen.
    Apophis überließ seine Frau ihren eigenen Belustigungen. Seine Leber schmerzte, und seine starken Fußknöchel schwollen unangenehm an. Ausgelöst hatte dieses Unwohlsein eine äußerst ärgerliche Angelegenheit, die ihm Khamudi über Nubien berichtet hatte.
    Die dunkelhäutigen Krieger dieses Volkes waren Vasallen Ägyptens gewesen; die Knechtung ihres alten Feindes durch die Hyksos hatte ihnen Freude gemacht. Doch ihre Stämme hatten gerade einen jungen, kühnen und grausamen König gewählt, Nedjeh, dessen Ruf bis nach Auaris gedrungen war.
    Der König hatte diese Sache ernst genommen und seinen Gesandten zu sich gerufen, der ihm regelmäßig Nachrichten über seine schwarzen Verbündeten zukommen ließ. Der Diplomat war ein erstklassiger Spion, er wusste über alles Bescheid, was sich im fernen Süden zutrug. Als ehemaliger General der Fußtruppen klebte so viel Blut an seinen Händen, dass ihm auch die brutalste Aktion nichts mehr ausmachte.
    Einäugig hatte ihn kein Feind gemacht, sondern ein kleines Aas. Ein Mädchen, das er eigenhändig totgeschlagen hatte, weil es ihm nicht zu Willen sein wollte. Diese Nubierin hatte noch genug Kraft gehabt, ihm eine beinerne Haarnadel ins linke Auge zu stoßen, bevor sie verschied.
    »Eine ausgezeichnete Sache, dieser Harem!«, rief der Einäugige aus, als der König den Audienzsaal betrat, wo der Gesandte bei seinem zweiten Krug Weißwein saß. »Ich bin drei Tage nicht rausgekommen, und habe mir eine hübsche Anzahl dieser herrlichen Ägypterinnen gegönnt, die so raffiniert sind, wie man es sich nicht träumen lässt … Wirklich eine schöne Abwechslung. Majestät, Ihr seid genial!«
    Die Schmeichelei missfiel Apophis keineswegs, aber seine Sorgen beschäftigten ihn zu sehr, als dass er sich dabei hätte aufhalten können.
    »Ist Khamudis Bericht nicht zu pessimistisch?«
    »Er hat nur das wiedergegeben, was ich ihm sagte. Eure rechte Hand ist wirkungsvoll und unbarmherzig, wir verstehen uns prächtig.«
    »Umso besser, Einäugiger, umso besser … Aber ich habe dich schon entschlossener gegen die Negerstämme kämpfen sehen.«
    »Ich habe einen Grundsatz: Nie angreifen, wenn man nicht sicher ist zu gewinnen. Um diese wilden Tiere zu vernichten, brauche ich mehr Truppen und kampferprobtere Leute. Sonst bin ich machtlos.«
    »Hast du dir etwas zuschulden

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