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Die Königin von Zamba

Titel: Die Königin von Zamba Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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seid und herkommt, werdet Ihr Eure Sachen genauso vorfinden, wie Ihr sie zurückgelassen habt. Womit ich natürlich nicht sagen will, dass Ihr jemals wieder hierherkommt. So, und jetzt beeilt Euch!«
    Irgendwie musste der Dasht dahinter gekommen sein, dass er an Góis’ Brief herummanipuliert hatte. Zum Nachgrübeln blieb Hasselborg indes wenig Zeit, denn die beiden Häscher bugsierten ihn nicht gerade sanft aus dem Gasthof und setzten ihn auf ein angebundenes Aya. Dann jagten sie mit halsbrecherischer Geschwindigkeit durch die Stadt, an jeder Ecke laut »Byant-hao!« brüllend, um freie Bahn zu haben.
    Das Gefängnis, das nur einen Block vom Palast entfernt war, sah aus wie – ein Gefängnis. Der Kerkermeister, ein runzliges Individuum, dem eine Antenne fehlte, begrüßte ihn mit einem überschwänglichen »Sieh da! Der Herr aus Novorecife, wenn mich nicht alles täuscht! Vielleicht wünschen der Herr eines unserer besseren Zimmer, hmm? Mit einem prächtigen Blick auf Meister Raus Kontor und nicht einen Karda teurer als in den etwas feineren Häusern, hehe! Was sagt Ihr dazu, mein Freund? Wie wär’s?«
    Hasselborg entnahm den Worten des Mannes, dass er eine Einzelzelle haben konnte, falls er dafür zu zahlen bereit wäre. Er nahm das Angebot des Kerkermeisters ohne großes Herumgefeilsche an. Während dieser und der Schwarzgekleidete sich mit irgendwelchen Papierkram befassten, führte ein Wärter Hasselborg in seine Zelle. Diese beherbergte einen Stuhl, was immerhin schon etwas war, und da sie im zweiten Stock lag, war sie auch einigermaßen hell, trotz des kleinen Gitterfensters. Was von Hasselborgs Standpunkt aus jedoch das wichtigste war: Sie war erstaunlich sauber, obwohl er einiges darum gegeben hätte zu erfahren, ob sein Vorgänger an einer ansteckenden Krankheit gelitten hatte.
    »Wie heißt der Kerkermeister?« fragte er den Wärter.
    »Yeshram bad-Yeshram«, antwortete dieser.
    »Würdet Ihr ihm bitte ausrichten, dass ich ihn gerne sehen möchte, sobald er Zeit hat?«
    Der Kerkermeister beehrte ihn schneller, als er erwartet hatte. »Seht, Meister Kavir«, sprudelte er auf Hasselborg ein, »ich bin kein Ungeheuer, das sich am Leid seiner Schutzbefohlenen ergötzt, wie der Riese Damghan in der Legende. Aber ich bin auch kein frommer Philanthrop, der das Wohlbefinden anderer über sein eigenes stellt. Wenn sie für ein paar Extras zahlen können, um sich ihre letzten Stunden zu erleichtern, nun, sag ich immer, warum sollten sie sie dann nicht haben? Ich hatte Lord Hardiqasp während der letzten dreißig Zehn-Nächte vor seiner Enthauptung unter meiner persönlichen Obhut, und als sie ihn holten, sagte er zu mir: ›Yeshram‹, hat er gesagt, ›Yeshram, es war mir ein Vergnügen, dein Gefangener zu sein. Du hast mir meine Gefangenschaft fast zu einem Kuraufenthalt gemacht Merkt Euch das gut! Wenn Ihr nett zu Yeshram seid, Euch immer schön an die Spielregeln haltet, keinen Ausbruchversuch unternehmt, mit den anderen Gefangenen keine Revolte anzettelt und immer gut zahlt, dann werdet Ihr wenig Grund zum Klagen haben, hehehe!«
    »Ich verstehe«, antwortete Hasselborg. »Das erste, was ich brauche, und zwar sofort, sind ein paar Informationen. Warum bin ich überhaupt hier?«
    »Das weiß ich auch nicht ganz genau. Ich weiß bloß, dass Ihr wegen Verrats angeklagt seid.«
    »Wann ist meine Anhörung? Darf man hier auch einen Anwalt haben?«
    »Nun, was Eure Anhörung betrifft – wisst Ihr denn nicht, dass Eure Verhandlung heute Nachmittag stattfindet?«
    »Wann? Wo?«
    »Die Verhandlung findet in der Justizkammer statt, wie gewöhnlich. Die genaue Zeit kann ich Euch auch nicht sagen; vielleicht fängt die Verhandlung sogar schon in diesem Augenblick an.«
    »Soll das heißen, dass man in Rúz nicht an seiner eigenen Gerichtsverhandlung teilnimmt?«
    »Natürlich nicht, wozu wäre das auch gut? Alles, was der Angeklagte zu seiner Verteidigung sagen würde, wäre ohnehin gelogen. Warum ihn also erst groß befragen?«
    »Nun gut. Habt Ihr denn die Möglichkeit, nach der Verhandlung zu erfahren, was alles dabei herausgekommen ist?«
    »Gegen ein kleines Entgelt wäre das möglich.«
    Als Hasselborg allein in seiner Zelle saß, überlegte er, ob es nicht vielleicht besser wäre, sich als Erdbewohner zu erkennen zu geben. Zumindest würden sie dann ein bisschen vorsichtiger mit ihm umgehen. Oder vielleicht doch nicht? In Novorecife hatten sie ihn ausdrücklich davor gewarnt, auf sein Prestige als Erdbewohner

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