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Die Königliche (German Edition)

Die Königliche (German Edition)

Titel: Die Königliche (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Cashore
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von einem Bund Dietrichen, die Bitterblue wiedererkannte. Ohne Aufhebens legte er beides in Bitterblues Hand.
    »Wo hast du die her?«, fragte Bitterblue verwirrt.
    »Sie sehen aus wie Fox’ Dietriche, Königin«, sagte Helda.
    »Ja, das sind sie«, bestätigte Bitterblue. »Hat sie sie dir gegeben, Saf, oder hast du sie ihr gestohlen?«
    »Warum sollte sie mir ihre Dietriche geben?«, fragte Saf ausdruckslos. »Sie weiß genau, wer ich bin.«
    »Und die Schlüssel?«, fragte Bitterblue ruhig.
    »Die Schlüssel waren in ihrer Tasche, als ich ihr die Dietriche geklaut habe.«
    »Was sind das für Schlüssel?«, fragte Bitterblue Helda.
    »Das kann ich nicht sagen, Königin«, antwortete Helda. »Ich wusste gar nicht, dass Fox irgendwelche Schlüssel hat.«
    Bitterblue musterte die Schlüssel in ihrer Hand. Alle drei waren lang und verziert. »Sie kommen mir bekannt vor«, sagte sie unbestimmt. »Helda, diese Schlüssel kommen mir bekannt vor. Komm, hilf mir.« Sie ging zu dem Wandbehang mit dem blauen Pferd. Während Helda den Wandbehang mit beiden Armen von der Tür weghielt, steckte Bitterblue nacheinander die Schlüssel ins Schloss. Der zweite öffnete die Tür.
    Bitterblue sah Helda an und beide fragten sich, warum Fox wohl Lecks Schlüssel in der Tasche hatte. Und warum sie, wenn sie sie hatte, so ein Theater machte und die Dietriche benutzte. »Ich bin sicher, dass es eine zufriedenstellende Erklärung dafür gibt, Königin«, sagte Helda.
    »Ich auch«, entgegnete Bitterblue. »Warten wir mal ab, ob sie sich freiwillig bei mir meldet, sobald sie entdeckt, dass Saf sie gestohlen hat.«
    »Ich vertraue ihr, Königin.«
    »Ich nicht«, sagte Saf vom anderen Ende des Zimmers her. »Sie hat Löcher in den Ohrläppchen.«
    »Nun«, sagte Helda, »das liegt daran, dass sie ihre Kindheit in Lienid verbracht hat, genau wie Sie, junger Mann. Was glauben Sie, wo sie sonst einen Namen herhat, der zu ihrer Haarfarbe passt?«
    »Warum spricht sie dann nicht mit mir über Lienid?«, fragte Saf. »Wenn ihre Familie so umsichtig war, sie wegzuschicken, warum spricht sie nicht mit mir über die Widerstandsbewegung? Warum erzählt sie mir nichts von ihrer Familie, von ihrem Zuhause? Und wo ist ihr Akzent? Sie versucht sich unsichtbar zu machen und deshalb traue ich ihr nicht. Die Gespräche mit ihr sind zu lückenhaft. Sie hat mir gesagt, wo sich Lecks Räume befinden, aber das Labyrinth hat sie mit keinem Wort erwähnt. Hat sie gehofft, ich würde erwischt?«
    »Hat sie dir etwa aufgetragen herumzuschnüffeln?«, gab Bitterblue zurück. »Du beklagst dich, dass jemand nicht vertrauenswürdig ist, den du bestohlen hast, Saf. Vielleicht redet sie nicht mit dir, weil sie dich nicht mag. Vielleicht hat es ihr in Lienid nicht gefallen. Im Übrigen stehen auf der Liste der Menschen, denen du vertraust, weniger Namen, als Schlüssel hier an diesem Ring hängen. Was müssen wir tun, damit du aufhörst, dich wie ein Kind zu benehmen? Wir werden uns nicht dauernd verrenken, um dich zu schützen. Hat Prinz Bo dir erzählt, dass er an dem Tag, als er dir in meinem Gerichtssaal das Leben gerettet hat und du dich revanchiert hast, indem du meine Krone gestohlen hast, stundenlang hinter dir her durch den Regen gerannt ist und daraufhin schwer krank wurde?«
    Nein, das hatte Bo ihm nicht erzählt. Safs plötzlicher schweigsamer Kummer war der Beweis. »Was hattest du im Labyrinth meines Vaters zu suchen?«, fragte Bitterblue erneut.
    »Ich war neugierig«, sagte Saf niedergeschlagen.
    »Worauf?«
    »Fox hat Lecks Räume erwähnt«, sagte Saf. »Dann leerte ich ihre Taschen, stieß auf die Schlüssel und glaubte zu wissen, in welches Schloss sie passten. Ich war neugierig, die Räume mit eigenen Augen zu sehen. Glaubst du, Teddy, Tilda und Bren würden mir verzeihen, wenn ich meinen Aufenthalt hier im Schloss nicht dazu nutzen würde, ein paar Wahrheiten aufzudecken?«
    »Ich glaube, Teddy würde dir sagen, du solltest aufhören, meine Zeit und die des Rats zu verschwenden«, sagte Bitterblue. »Und ich glaube, du weißt, dass ich Teddy gerne selbst beschreibe, wie Lecks Räume aussehen. Unsinn, Saf. Wenn er mich darum bäte, würde ich ihn hinführen, damit er sie selbst sehen könnte.«
    Die Außentür ging erneut knarrend auf.
    »Ich denke, wir sind hier jetzt fertig«, sagte Bitterblue, die sich Sorgen um Saf machte, falls der Ankömmling jemand anderes war als Bo oder Madlen. Oder Todd. Oder Holt. Oder Hava. Das sind die Leute, denen ich

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