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Die Königliche (German Edition)

Die Königliche (German Edition)

Titel: Die Königliche (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Cashore
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entthront, falle ich aus dem Bett.«
    Thigpen war der König von Estill. Aus Estill war Madlen angeblich geflohen, obwohl die Heilerin eher verschlossen war, was ihre Vergangenheit anging, und mit einem Akzent sprach, den Bitterblue keinem ihr bekannten Teil der sieben Königreiche zuordnen konnte. Madlen war vor sieben Jahren auf der Suche nach einer Anstellung an Bitterblues Hof gekommen und hatte während des Gesprächs mit der Königin als Grund angegeben, dass in allen Königreichen außer in Lienid und Monsea, und insbesondere in Estill, die Beschenkten die Sklaven ihres Königs waren – ein Umstand, den sie inakzeptabel fand. Bitterblue hatte den Takt besessen, Madlen nicht zu fragen, ob sie sich selbst das Auge ausgestochen hatte, um ihre Identität als Beschenkte auf der Flucht zu verschleiern. Sollte sie es getan haben – nun, Madlens Gabe war die Heilkunst, so dass sie wahrscheinlich gewusst hatte, wie man das am besten anstellte.
    Das Abendessen fand früh in Bitterblues Wohnzimmer statt. Eine Uhr tickte sanft und die Krone fing das weiße Licht der Sonne ein, die noch nicht daran dachte, unterzugehen. Ich muss wach bleiben , dachte Bitterblue, damit ich Teddy besuchen kann.
    Bo leistete ihr und Helda beim Abendessen Gesellschaft. Helda war früher in den Middluns Katsas Zofe gewesen und seit geraumer Zeit eine Verbündete des Rats. Sie wuselte um Bo herum, als wäre er ein verlorener Enkel.
    Ich darf nicht darüber nachdenken, wie ich mich heute Nacht hinausschleiche, ohne dass Bo es erfährt. Ich kann darüber nachdenken, mich hinauszuschleichen. Ich muss nur vermeiden, darüber nachzudenken, mich hinauszuschleichen, ohne dass er es erfährt, denn dann wird er es sofort wissen. Allerdings gehörte es auch zu Bos Gabe, dass er die Körperlichkeit von allem und jedem spüren konnte, so dass er wahrscheinlich ohnehin spüren würde, wenn ihr Körper wegging, egal, ob er ihre Gedanken kannte oder nicht. Was er vermutlich inzwischen sowieso tat, so intensiv hatte sie darüber nachgedacht, dass sie nicht darüber nachdenken durfte.
    Und dann stand Bo zum Glück auf, um sich zurückzuziehen. Dafür tauchte Giddon mit einem Bärenhunger auf, schlug Bo auf die Schulter und ließ sich auf seinen Stuhl fallen. Helda verschwand mit zwei Spionen, die gerade angekommen waren, irgendwohin. Bitterblue saß Giddon gegenüber und nickte beinahe über ihrem Teller ein. Ich muss ihn nach Nander fragen , dachte sie bei sich . Ich muss ein höfliches Gespräch führen und darf ihm nicht erzählen, dass ich vorhabe, mich hinauszuschleichen. Er sieht nett aus. Der Bart steht ihm gut. »Rätsel«, sagte sie dummerweise.
    »Wie bitte, Königin?«, fragte er, legte sein Besteck weg und blickte sie an.
    »Oh«, sagte sie, als ihr bewusst wurde, dass sie das laut ausgesprochen hatte. »Nichts. Ich bin von Rätseln umgeben, das ist alles. Entschuldigen Sie den Zustand, in dem ich war, als wir uns vorhin begegnet sind, Giddon. Es wäre mir lieber gewesen, Sie auf andere Art in Monsea willkommen zu heißen.«
    »Königin«, sagte er voller Mitgefühl, »dafür müssen Sie nicht um Entschuldigung bitten. Ich war so ziemlich in demselben Zustand, als ich zum ersten Mal für einen Todesfall verantwortlich war.«
    »Wirklich?«, fragte sie. »Wie alt waren Sie da?«
    »Fünfzehn.«
    »Entschuldigen Sie, Giddon«, sagte sie, verlegen, weil sie ein Gähnen unterdrücken musste. »Ich bin todmüde.«
    »Sie müssen sich ausruhen.«
    »Ich muss wach bleiben«, sagte sie – und schlief dann offensichtlich ein, denn etwas später wachte sie verwirrt in ihrem Bett auf, in das Giddon sie vermutlich gebracht hatte. Er schien ihr die Stiefel ausgezogen, das Haar gelöst und sie zugedeckt zu haben. Die Erinnerung kehrte zurück: ihre eigene Stimme, die sagte: »Ich kann nicht schlafen mit all diesen Haarnadeln am Kopf.« Lord Giddons Stimme, die antwortete: Er würde Helda holen. Und Bitterblue, die, schon im Halbschlaf, energisch sagte: »Nein, ich kann nicht warten«, während sie an ihren hochgesteckten Zöpfen zerrte. Giddon, der die Hand ausstreckte, um sie davon abzuhalten, sich neben sie aufs Bett setzte und ihr half, wobei er ihr beruhigende Worte zuflüsterte. Wie sie sich an ihn lehnte, während er ihre Haare löste, und er ihr mit ritterlicher Zuneigung etwas zumurmelte, als sie an seiner Brust seufzte: »Ich bin so müde. Ich habe so lange nicht geschlafen.«
    Oh , dachte sie, wie peinlich . Und jetzt kratzte ihr Hals; ihre Muskeln

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