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Die Königliche (German Edition)

Die Königliche (German Edition)

Titel: Die Königliche (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Cashore
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war ein niedriges Steinhaus, aus dessen Schornsteinen Rauch aufstieg. Das melodische metallene Scheppern in verschiedenen Tonlagen und Rhythmen verriet ihr, dass sie bei ihrer Suche nach der Schmiede Erfolg gehabt hatten.
    »Giddon, war es nicht ein wenig unhöflich von Katsa, dass sie Sie eben im Schlosshof gar nicht begrüßt hat? Sie haben sich schließlich seit einer ganzen Weile nicht gesehen, oder?«
    Er lächelte breit und unvermittelt; dann begann er zu lachen. »Katsa und ich mögen uns nicht besonders«, sagte er.
    »Warum nicht? Was haben Sie getan?«
    »Wieso gehen Sie davon aus, dass ich etwas getan habe?«
    »War es nicht so?«
    »Katsa kann sehr nachtragend sein«, erwiderte Giddon immer noch grinsend. »Jahrelang.«
    »Sie sind offenbar derjenige, der nachtragend ist«, sagte Bitterblue hitzig. »Katsa hat ein gutes Herz. Sie würde Sie nicht ohne Grund nicht mögen.«
    »Königin«, entgegnete er sanft, »ich wollte weder Ihnen noch ihr zu nahe treten. Alles, was ich an Mut besitze, habe ich ihrem Beispiel zu verdanken. Ich würde sogar so weit gehen zu behaupten, dass ihr Rat mir das Leben gerettet hat. Ich kann gut mit Katsa zusammenarbeiten, egal, ob sie mich im Schlosshof grüßt oder nicht.«
    Sein Tonfall und seine Worte brachten Bitterblue wieder zu sich. Sie löste ihre Fäuste und strich mit den Händen über ihre Röcke. »Giddon. Verzeihen Sie mir meinen Ärger.«
    »Katsa kann sich glücklich schätzen, so eine loyale Freundin zu haben«, sagte Giddon.
    »Ja«, erwiderte Bitterblue verwirrt, dann zeigte sie durch den strömenden Regen zur Schmiede in dem Versuch, das Gespräch zu beenden. »Sollen wir rüberrennen?«
    Sekunden später war sie völlig durchnässt. Das Beet mit den Löwenmäulchen war ein Sumpf und sie sank mit einem ihrer Stiefel tief in den Matsch ein und fiel beinahe hin. Als Giddon sie an den Armen fasste, um sie herauszuziehen, blieb er selbst mit den Stiefeln stecken. Mit der Ahnung einer drohenden Katastrophe im Blick fiel er rückwärts in die Blumen. Seine Abwärtsbewegung zog sie aus dem Matsch, allerdings landete sie dann ebenfalls ausgestreckt im Schlamm.
    Bitterblue lag zwischen Löwenmäulchen auf dem Bauch und spuckte Erde aus. Und dann war wirklich jegliche Etikette hinfällig. Mit Matsch und Löwenmäulchenresten bedeckt zogen sie sich gegenseitig hoch und staksten keuchend vor Lachen in den Anbau, der die vordere Hälfte der Schmiede bildete. Ein Mann, den Bitterblue kannte, kam herausgestapft: Er war klein, mit einem kantigen, verständnisvollen Gesicht, und trug die schwarze Uniform der Monsea-Wache mit den charakteristischen Silberketten an den Ärmeln. »Moment«, sagte Bitterblue zu ihm, während sie versuchte, sich den Matsch von den Röcken zu wischen. »Sie sind der Hauptmann meiner Monsea-Wache, nicht wahr? Sie sind Hauptmann Smit.«
    Der Blick des Mannes huschte über ihre verdreckte Erscheinung und musterte dann auch Giddon. »Der bin ich, Königin«, sagte er steif und korrekt. »Es ist mir ein Vergnügen, Sie zu treffen, Königin.«
    »Ganz meinerseits«, sagte Bitterblue. »Sind Sie derjenige, der darüber entscheidet, wie viele Wachleute auf den Schlossmauern patrouillieren?«
    »In letzter Instanz ja, Königin.«
    »Darf ich fragen, warum Sie kürzlich die Anzahl erhöht haben?«
    »Selbstverständlich, Königin«, sagte er. »Das war eine Reaktion auf die Nachrichten über den Aufruhr in Nander. Jetzt, wo wir gehört haben, dass der König von Nander entthront wurde, erhöhe ich die Anzahl möglicherweise noch weiter, Königin. Solche Nachrichten führen gelegentlich zu Unruhen. Die Sicherheit des Schlosses – und die Ihrige, Königin – haben für mich höchste Priorität.«
    Als Hauptmann Smit gegangen war, sah Bitterblue ihm mit gerunzelter Stirn hinterher. »Das war eine vollkommen vernünftige Erklärung«, sagte sie mürrisch. »Vielleicht belügen mich meine Ratgeber doch nicht.«
    »Wäre das nicht wünschenswert?«, fragte Giddon.
    »Ja, schon, aber das klärt mein Rätsel nicht auf!«
    »Wenn ich das sagen darf, Königin, es ist nicht immer leicht, Ihnen zu folgen.«
    »Ach, Giddon«, sagte sie und seufzte. »Falls es Sie tröstet, ich kann mir manchmal selbst nicht folgen.«
    Da kam noch ein Mann aus der Schmiede, stand da und blinzelte sie an. Er war jung und verrußt, seine hochgekrempelten Ärmel enthüllten muskulöse Unterarme, und in den Händen hielt er das größte Schwert, das Bitterblue je gesehen hatte. Es tropfte

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