Die Kolonie Der Catteni
fragte Joe. »Nein, es muß leistungsfähig sein, und diese Maschinenbauer sind verdammt fähige Ingenieure. Deshalb dürfte die Kapsel ihr Ziel in verhältnismäßig kurzer Zeit erreichen.« Er war nicht allzu glücklich, wenn er sich vorstellte, wie eine mögliche Reaktion der Gegenseite aussehen könnte.
»Warum so düstere Prognosen, Joe?« fragte Kris.
»Naja, es ist doch nur klug, vorauszudenken, sich einen Plan zurechtzulegen, um drohenden Komplikationen vorzubeugen.«
»Das ist Mitfords Job«, entgegnete Kris nicht allzu besorgt. »Und Worrys. Er kann das für uns tun.« Sie war satt, hatte etwas Warmes im Magen, und es war toll, gemütlich am Feuer zu sitzen, nahe bei Zainal, und zu wissen, daß er bei ihr war und ihr bald noch näher sein würde, sobald sich Joe und Sarah verabschiedet hätten. »Ehrlich, Zainal, meinst du, daß sich bald etwas tut?«
»Von den Catteni werden wir bestimmt bald hören, würde ich meinen«, sagte er und verschränkte die Hände hinter seinem Kopf. Seine Augen funkelten golden im Feuerschein. Er sah für Kris fremd und wundervoll vertraut zugleich aus.
»Warum? Haben sie etwa einen Satelliten oder sowas Ähnliches installiert?«
Sie mußten erklären, was für eine Art von Satellit Joe meinte, und Zainal bestätigte, daß die Catteni tatsächlich über etwas Derartiges verfügten.
»Aber sie glauben noch nicht an die Existenz der Maschinenbauer. Obgleich … seit …« Er hielt inne und legte die Stirn in Falten.
»Seit der Kapitän hier war?« führte Kris seinen Gedanken zu Ende.
Zainal grinste sie an. »Er hat es geglaubt und ist fähig, ohne Befehl zu handeln.«
»Ist er etwa auf Befehl der Eosi hergekommen?«
Zainal schüttelte den Kopf. »Er kam her, um mich zu holen.«
»Aber Sie wurden fallengelassen, und Sie bleiben hier«, stichelte Sarah.
Kris, die genau wußte, daß dies eine weitaus bedeutsamere Begegnung gewesen war, als die anderen ahnten, beobachtete Zainal und wartete auf seine Reaktion. »Ich bleibe«, erklärte er und lächelte.
»Aber er könnte doch eine Alarmanlage ausgelöst haben, nicht wahr?« fragte Joe und versuchte, sich alle Aspekte der augenblicklichen Situation zu vergegenwärtigen. »Das ist möglich.«
»Damit sie sofort wissen, wenn etwas gestartet wurde.« Zainal nickte.
»Vielleicht laden sie jetzt keine weiteren unzufriedenen Pioniere bei uns ab«, sagte Sarah voller Hoffnung. Zainal lachte verhalten. »Sie haben noch mehr Terraner an einem sicheren Ort absetzen lassen. Viel mehr.« »O mein Gott, wie sollen wir das schaffen?« rief Sarah.
»Bisher haben wir uns ganz gut gehalten«, sagte Kris mit einer Andeutung von Strenge. Sarah und Joe waren erst spät hier gelandet, und nun taten sie so, als wären sie schon immer da gewesen. Nun, was ist daran nicht in Ordnung? schalt Kris sich selbst. Wenigstens wollen sie zu diesem Verein richtig dazugehören. »Das haben wir.« Zainal erhob sich vom Boden. »Wir übernehmen die erste Wache«, sagte er betont beiläufig. »Nein, Sie würden sofort einschlafen, nachdem Sie die Körper an der Felswand rauf und runter gezogen haben«, widersprach Joe genauso betont beiläufig.
»Wir sollten auch daran denken, daß wir Aarens etwas zu essen geben müssen«, bemerkte Sarah, und ihr war anzumerken, daß diese Aufgabe ihr wenig Freude bereitete. »Und ihn umziehen müssen, sonst stinkt es morgen in dem Springer wie die Pest.«
»Er ist noch nicht aufgewacht«, stellte Zainal achselzuckend fest.
»Du hast ihn doch nicht zu schlimm erwischt, Zainal, oder doch?« fragte Kris besorgt.
»Nee.« Joe winkte lässig ab. »Ich hab ihn untersucht. Zainal hat ihn gekonnt flachgelegt, mehr nicht. Und das sollten wir alle jetzt auch tun, möchte ich hinzufügen.«
»O Gott, o Gott, o Gott, o Gott, nicht auch noch Sie?« sagte Kris schelmisch. Das brachte ihr schallendes Gelächter von den anderen ein.
Das Mobiltelefon piepte, und Joe nahm den Anruf entgegen. »Bert … Sie wollen sich nur erkundigen, wie es läuft, nicht wahr? … Nein, wir wollten nicht verschwinden und Sie mit den Maschinenbauern alleine lassen. Wir sind im Begriff, uns schlafen zu legen. Was Neues haben wir nicht gefunden … Oh … Nun, der Tag hatte ohnehin schon eine Menge Überraschungen für uns bereit. Halten Sie die erste Wache? Oh, das ist nett von Ihnen, Kumpel. Sie haben auch den besten Platz, um alles im Auge zu behalten. Ende und aus.« Dann grinste er Zainal an. »Er hält die erste Wache. Dann weckt er mich, und
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