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Die Kolonie Der Catteni

Die Kolonie Der Catteni

Titel: Die Kolonie Der Catteni Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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umhersummten und versuchten, in die Qualmwolke einzudringen.
    Ein Windhauch wirbelte die Rauchschwaden hoch, und Kris entdeckte den Mann, der sich humpelnd immer weiter von der Absturzstelle entfernte. Sie sah ihn stolpern und stürzen, schließlich unternahm er nicht mehr den Versuch aufzustehen. Über ihm summten wütend die Bienen, umkreisten die Rauchsäule und überlegten offenbar, ob ihre Beute nicht ein Opfer der Explosion geworden war.
    Normalerweise machten Catteni niemals Jagd aufeinander, sagte sie sich, wobei sie zu ihrer Überraschung feststellte, daß sie von ihrem erhöhten Aussichtspunkt ein Stück hinuntergeklettert war. Schön, sie sind streitlustig wie die Iren, aber so weit von der Stadt entfernt einen Mann zu verfolgen? Was könnte er verbrochen haben? Der Absturz war zu weit entfernt gewesen, als daß Kris die Gesichtszüge oder die Gestalt des Gejagten genauer hätte erkennen können. Er könnte genausogut ein geflohener Sklave sein wie sie selbst. Wenn er kein Terraner war, könnte er dem halben Dutzend unterdrückter Rassen angehören, die auf Barevi lebten. Jemand, der den Mumm hatte, einen Flitzer zu stehlen, verdiente es nicht, unter den cattenischen Energiepeitschen zu sterben. Kris arbeitete sich den Berghang hinunter, wobei sie sorgfältig darauf achtete, den zahlreichen Dornbüschen auszuweichen, die diesen Teil der Wälder beherrschten. Sie hatte einmal die spaßige Theorie entwickelt, daß die Dornbüsche die Gorubirnen beschützten, denn beide Pflanzen waren stets dicht nebeneinander anzutreffen. Am oberen Rand der steilen Klippe über den Wasserfällen packte sie die Liane, die sie dort befestigt hatte, um schneller absteigen zu können. Am Flußufer hielt sie sich an die trockenen flachen Felsen, bis sie zu den Trittsteinen unterhalb des breiten, von den Wasserfällen geschaffenen Tümpels gelangte, auf denen sie den Fluß überqueren konnte. Durch einen Graben, über eine weitere mit Dornbüschen zugewucherte Lichtung, und dann befand sie sich genau über der Stelle, wo sie den Mann das letzte Mal gesehen hatte.
    Indem sie sich dicht an die braunen Felsen drückte, die fast den gleichen Farbton aufwiesen wie ihre gebräunte Haut, überwand sie die restliche Distanz. Beinahe wäre sie über ihn gestolpert, als der Wind schwarzen Qualm zwischen die Felsen drückte.
    »Catteni!« rief sie wütend, als sie sich bückte, um den bewußtlosen Mann zu untersuchen und dabei die graugelbe Uniform, auch wenn sie zerfetzt und dreckverschmiert war, erkannte.
    Sie schob verächtlich einen Fuß unter seine Schulter und versuchte ihn umzudrehen. Sie schaffte es nicht. Der Mann hätte ebensogut ein Felsklotz sein können. Sie kniete sich hin und zog seinen Kopf an seinem dicken schiefergrauen Haar herum. Alle Catteni hatten die gleiche Haarfarbe. War er vielleicht tot?
    Das Glück war ihr nicht beschieden. Er atmete noch. Ein Bluterguß an seiner Schläfe lieferte einen Grund für seine Bewußtlosigkeit. Für einen Catteni sah er beinahe gut aus. Die meisten hatten brutale, grobschlächtige Gesichtszüge, aber dieser hatte eine gerade, beinahe schon patrizierhafte Nase, obgleich davon mehr vorhanden war, als ein Elefant sich wünschen würde, und er hatte einen breiten, wohlgeformten Mund. Der Catteni, an den sie verkauft worden war, hatte dicke, aufgeworfene Lippen, und sie wußte schon lange, daß die Catteni allmählich einen sexuellen Appetit auf terranische Frauen entwickelten.
    Ein Krachen mit anschließendem Knistern ließ sie zu dem Wrack herumfahren. Die verdammten Narren schossen jetzt auf den brennenden Flieger. Kris blickte auf den bewußtlosen Mann hinab und fragte sich, was um alles in der Welt er sich hatte zu Schulden kommen lassen, daß man seine Vernichtung derart gründlich betrieb. Sie wollten eindeutig seinen Tod.
    Der Verfolgertrupp zerstörte endgültig, was von dem Flitzer noch übrig war, und raubte dem Feuer jegliche Nahrung. Der mit grobem Staub angereicherte Wind wehte vom Wrack einen beißenden Gestank herüber. Der Mann rührte sich und versuchte vergeblich, sich zu erheben, nur um stöhnend wieder auf den Boden zurückzusinken. Kris sah, wie die Flitzer kreisten, um auf dem Plateau unterhalb des Wracks zu landen. »Sie wollen wohl den Schauplatz ihres Verbrechens absuchen, hm?«
    Es war völlig unlogisch, sagte Kris sich, einem Catteni nur deshalb zu helfen, weil andere Angehörige dieser Rasse seiner habhaft werden wollten. Aber … sie verfolgte seinen Weg zurück

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