Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Kolonie Der Catteni

Die Kolonie Der Catteni

Titel: Die Kolonie Der Catteni Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
gehört?«
    Bart trat unbehaglich von einem Fuß auf den anderen. »Von einem der Typen, die mit Ihnen zurückkamen.« »Er hieß doch nicht etwa Aarens, oder?« fragte Kris, und ihre Stimme troff vor Spott. »Als nächstes bekommen Sie wahrscheinlich von ihm zu hören, daß wir nicht auf Mitford hören sollen, weil er ein Sklaventreiber, ein strenger Zuchtmeister ist, der uns alle in Gefahr bringt. Was fällt ihm eigentlich ein, er ist immerhin nur Sergeant, und was weiß er schon?« Kris deutete mit einer ausladenden Geste auf die bestens aufgeräumte Küchenzeile, auf die Töpfe und Schüsseln, auf die Wasserbehälter, auf die Leute, die sorgsam die ihnen übertragenen Arbeiten ausführten. »Nun, Mitford weiß genug, um uns zu organisieren, damit wir unser Schicksal selbst in die Hand nehmen, würde ich meinen. Aarens ist ein Unruhestifter, und er fing an zu meckern, kaum daß wir ihn aus dem Stall rausgeholt hatten.«
    Bart sah Kris erstaunt an. Ihr Zornesausbruch gefiel ihm gar nicht. Daher lächelte er sie wieder an. »Sie sind viel zu klug, um auf solchen Mist hereinzufallen, Bart, und was ich da auf dem Teller habe, riecht einfach viel zu lecker, um es kalt werden zu lassen.« Sie ließ sich auf einem halbwegs bequemen Stein nieder und begann zu essen. »Soll ich Ihnen die Fakten über die große Rettungsaktion erzählen? Ich fände es schade, wenn Sie über mich eine schlechte Meinung hätten, nur weil ich mich für denjenigen einsetze, der für die Rettung von fünfundvierzig Menschen – sechsundvierzig, wenn Anna ihr Baby bekommt – verantwortlich ist.« Sein Gesichtsausdruck verriet ihr, daß nicht sie es war, über die er eine schlechte Meinung hatte, daher mußte sie unbedingt die Tatsachen zurechtrücken.
    »Naja, vielleicht habe ich das Ganze auch nicht richtig verstanden …«
    »Es war einer der schlimmsten Momente meines Lebens, als ich in diesem Stall aufwachte«, sagte sie und erschauerte. Als Jay Greene sie entdeckte, beantwortete sie noch immer Barts Fragen. »Der Sarge braucht Sie, Kris«, sagte er.
    »Eine köstliche Mahlzeit, Bart«, schwärmte Kris, stand auf und schaute sich nach einem Platz um, wo sie ihren benutzten Teller mitsamt Gabel deponieren konnte.
    Bart deutete grinsend zum Durchgang. »Draußen, links von Ihnen. Aarens hat Küchendienst.« »Es gibt keinen Besseren dafür«, sagte sie und folgte Jay hinaus.
    »Das mache ich schon«, sagte Jay und nahm ihr den Teller aus der Hand. »Sie brauchen nicht mit Aarens zusammenzutreffen.«
    »Weshalb? Erzählt er schlimme Dinge über mich? Oder über Zainal?« Jay schnaubte. »Keine Sorge. Mitford hat ihn durchschaut.«
    »Gilt das auch für die anderen?« fragte Kris gespannt. »Zur Hölle, es wäre viel besser für ihn – für uns –, wenn er durch den Fleischwolf gedreht worden wäre«, fügte sie wütend hinzu. »Wenn er so weitermacht, dann verbringt er einige Zeit im Stock.«
    »Was ihn am Ende in seiner Meinung über diese jämmerliche Truppe nur bestärken dürfte.« »Wen interessiert das?«
    »Apropos Interesse …« Sie waren mittlerweile draußen im hellen Sonnenschein. Mitford war immer noch dort, wo sie ihn vor – sie warf einen Blick auf die Sonnenuhr – gut neun Stunden zurückgelassen hatte. »Schläft er denn nie?« Ihre Frage war rein hypothetisch, denn sie redete gleich weiter. »Wie geht es Anna Bollinger, unserer Schwangeren?«
    Schlucht durchschnitt. Der Schatten kam näher und näher, und dann erkannte sie den plumpen Rumpf des Leviathans, der brummte und dröhnte und immer noch die gesamte Umgebung erzittern ließ.
    Das Gebilde näherte sich, wobei der Rumpf sich nach unten neigte, als wollte es landen. Kris schätzte, daß es sich noch mehrere tausend Fuß über ihnen befand, als es die Sonne ausblendete wie ein gigantischer Sonnenschirm. Das Vehikel war mit allen möglichen Erhebungen versehen, langen und dünnen, gedrungenen, und runden Scheiben, mit allen möglichen langen Stangen und Stäben, die hier und da eingesetzt waren, sogar auf den massiven Rumpftoren, die unendlich lang und breit waren. Es schien Stunden zu brauchen, um über sie hinwegzufliegen. Mittlerweile waren einige Leute, angelockt durch den Lärm, den es verursachte, wieder nach draußen zurückgekehrt und starrtön zu dem Ungetüm hinauf. Ihre Neugier war stärker als ihre anfängliche panische Angst. Unterdessen war Kris den anderen bis zur nächsten Erhebung gefolgt – Mitford, Zainal, Jay Greene, Slav, Coo und die Doyles gingen

Weitere Kostenlose Bücher