Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Kolonie Der Catteni

Die Kolonie Der Catteni

Titel: Die Kolonie Der Catteni Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
Kris«, sagte Zainal, dessen Aussprache sich von Mal zu Mal besserte. Er mußte ein ungewöhnliches Sprachgefühl besitzen. Irgendwie beruhigte sie das viel mehr als seine Worte oder der Arm, den er kurz um ihre Schultern legte. »Wir überprüfen die Ställe.«
    »Wie?« Dabei deutete Kris auf die freie Fläche, die mit einem Kistengebirge bedeckt gewesen war. Bis zum ersten Stapel zusammengeklappter Kisten ging es sechs oder sieben Meter hinunter. Sie fühlte sich durch diese Veränderung plötzlich total desorientiert.
    Zainal deutete auf das steinige Gelände. Erst jetzt erkannte Kris, daß die Maschinen den Kistenlagerplatz und die Stallungen direkt aus der Felswand herausgeschnitten hatten. Soweit sie es verstanden hatte, war das Getreidelager ebenfalls in soliden Fels eingebettet. Kein bebaubares Land wurde durch derart wichtige Einrichtungen besetzt. Wenn es so auf dem gesamten Planeten aussah, dann war es eine erstaunliche Vorgehensweise. Und dann kommen ein paar Menschen, dachte sie, und verderben alles.
    Die Ställe waren leer, desinfiziert und bereit für die nächsten vorübergehenden Bewohner. Waren die Gefangenen auf diesem Planeten während der Ernte- und Schlachtperiode abgesetzt worden? Wie oft erschienen die Monster, um alles einzusammeln? Monatlich, alle zwei Monate? Halbjährlich? Welche Jahreszeit herrschte gerade auf dem Planeten? Es war mild genug für den Frühling, aber die Pflanzen auf den Feldern waren reifer, als man es zur Frühlingszeit erwarten konnte. Und sie hatte gehört, daß Getreide in die Lagerhöhlen gefüllt wurde, was auf eine Herbsternte hinwies.
    Die andere ins Auge springende Tatsache war, daß die Betreiber der Maschinen wahrscheinlich ebenso Allesfresser waren wie die Humanoiden. Und ebenso viel Nahrung brauchten, so daß sie gezwungen gewesen waren, hochspezialisierte Maschinen zur Kultivierung und Bearbeitung der Ackerflächen und des Schlachtviehs zu entwickeln. Und eine ausreichende Anzahl von Planeten zur Verfügung hatten, um den größten Teil dieses – oder gar des ganzen – Planeten für die Nahrungsmittelproduktion zu nutzen. Das Sammelschiff sowie die Mechanos ließen auf einen extrem hohen technologischen Entwicklungsstand schließen. Aber trotz der Tatsache, daß die Catteni weitgereist waren und selbst auch eine umfangreiche Forschung betrieben, kannte Zainal den eingesetzten Schiffstyp nicht, und seine Untersuchungen hatten ergeben, daß der Planet unbewohnt war. Natürlich, wenn auf dem Planeten nichts anderes als Maschinen zu finden waren, traf das im strengen Sinne zu. Nur warum hatten die Catteni die Maschinen nicht während ihrer regelmäßigen Besuche zu sehen bekommen? Die Catteni hatten den Planeten doch nicht etwa nur bei Nacht untersucht? Oder während einer Ruhephase in den ›Winter‹-Monaten? Kris’ Kenntnisse von der Landwirtschaft sagten ihr, daß es nur wenige »Ruhephasen« auf einer Farm gab. Im Grunde gab es das ganze Jahr über eine Menge zu tun. Und wie sähe überhaupt der Winter auf Botany aus? Dann bestand Zainal unbekümmert darauf, daß sie auch einen Blick in die »Garagen« warfen, wo seltsame Fahrzeuge mit einer Menge merkwürdiger Zusatzeinrichtungen darauf warteten, aktiviert zu werden. »Sie reagieren nicht auf Menschen. Keine Angst!« versicherte er Kris, und sie war so verblüfft über seine Selbstsicherheit, daß er schon in der Garage verschwunden war, ehe sie ihre Bedenken äußern konnte. Eine Maschine, die sie dort fanden, war an eine Rahmenkonstruktion angeschlossen, die blinkte und piepte. Etwa eine Inspektionsanlage? Kris wünschte sich, sie hätten jemanden mit umfangreichen technischen Kenntnissen mitgenommen. Aber wie hätten sie erwarten können, daß sie Gelegenheit bekämen, sich so ungestört und gründlich informieren zu können? Ein wenig von der Baumrinde und ein Bleistift, um Zeichnungen von den verschiedenen Mechano-Typen anzufertigen, die in den Garagen standen, hätte schon ausgereicht. Die letzte der geräumigen Kammern enthielt unzählige Säcke mit unbekanntem Inhalt. Die Logik sagte ihr, daß es sich um Saatgut oder möglicherweise Dünger handelte. Waren die Säcke von dem Ungetüm abgeladen worden, das Fleisch abgeholt hatte? Mit dem Messer öffnete sie einige Säcke und holte aus allen Proben heraus. Die eine Hälfte der Ladung bestand aus Saatgut und die andere Hälfte, dem Geruch nach zu urteilen, aus Dünger.
    Beim ersten Mondaufgang kehrte die Patrouille wieder ins Lager zurück. Kris

Weitere Kostenlose Bücher