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Die Kolonie Der Catteni

Die Kolonie Der Catteni

Titel: Die Kolonie Der Catteni Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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allerdings beinahe dazu verleitet worden, vor Mitford zu salutieren.
    Indem sie die Müdigkeit verdrängte, welche ihr erschwerte, die richtigen Worte zu finden, die sie brauchte, lieferte sie einen ihrer Meinung nach detaillierten Bericht über den Verlauf ihrer Mission. Sie beschrieb genau die Gefahren der nächtlichen Müllsammler, die erntereifen Felder, und sie äußerte die Vermutung, daß die Maschinen mit Sonnenenergie betrieben wurden. Mitford quittierte diese Theorie mit einem Kopfnicken und machte sich eine kurze Notiz auf einem der dünnen Blätter. »Sie haben Papier gefunden, Sarge?« fragte sie verblüfft.
    »Baumrinde, ich weiß aber nicht, wie lange die Schrift darauf hält … ich habe sogar einen Bleistift …« Grinsend hielt er den dicken Stab hoch. »Einer unserer Geologen hat Graphit gefunden. Die Baumrinde ist viel unempfindlicher als die Schieferplatten. Sie zerbricht und zerbröselt nicht so leicht. Erzählen Sie mal von dieser Idee mit der Sonnenenergie.« »Sie haben schon davon gehört?«
    »Die Gruppen, die sich die Kornkammern angesehen haben, meinten, daß die dort tätigen Maschinen auf diese Weise betrieben würden. Nichts regt sich dort in der Nacht, daher können wir uns ungefährdet bedienen. Aber erzählen Sie weiter. Wie ist die Rettungsaktion gelaufen? Die erste Truppe war derart ausgepumpt, daß die Leute kaum mehr herausbrachten, als daß sie gerettet wurden.« Er schenkte ihr von dem heißen Getränk nach. »Irgendwann muß ich Ihnen mal sagen, wie froh ich bin, in Ihrer Einheit zu sein«, sagte Kris mit einem dankbaren Lächeln.
    »Ach.« Er wischte ihre Bemerkung mit einer Handbewegung weg und senkte für einen Moment bescheiden den Kopf. Dann grinste er sie an. »Warten Sie nur ab, bis Sie erfahren, was ich mir morgen für Sie ausgedacht habe.« »Solange ich mich heute ausruhen kann, ist es mir egal, Sarge«, sagte sie und brachte trotz ihrer Müdigkeit ein unternehmungslustiges Lächeln zustande. Das Getränk half ihr dabei, aber dessen Wirkung würde nicht allzu lange anhalten.
    »Wir haben fünfunddreißig weitere Flüchtlinge mitgebracht.« Sie schaute sich im Lager um. »Können wir sie überhaupt aufnehmen?«
    »Diese und alle, die wir noch finden. Ein paar sind aus dem Süden von einem anderen Landeplatz zu uns gekommen. Entweder haben sie die richtigen Felder gefunden, oder sie haben ganz einfach Glück gehabt. Sie waren froh, unser Lager gefunden zu haben. Wir brauchen jede Verstärkung, damit wir bald unsere Offensive starten können.«
    »Unsere was?« Sie starrte Mitford ungläubig an.
    »Sie glauben doch nicht etwa, daß ich den Rest meines Lebens auf dieser Dreckkugel verbringen will, oder?« erwiderte Mitford grollend.
    Kris schüttelte den Kopf. Mitford machte einen durchaus vernünftigen Eindruck. Und er hatte die Absicht, diese Welt zu verlassen?
    »Aber das kommt später. Sind ein paar nützliche Rekruten bei den Neuankömmlingen?« fragte er und kam wieder auf ihren Bericht zurück.
    »Nun, ich denke schon, aber ich habe nicht daran gedacht, sie auszufragen. Wir haben eine hochschwangere Frau und eine ältere, die nicht mehr allzu rüstig ist. Zainal hat mich vorausgeschickt.« Mitford nickte. Kris blickte über die Schulter und verfolgte, wie der Rest der Gruppe eintraf.
    »Die beiden, die vorne gehen, sind in Ordnung, Iren, die Doyle-Brüder. Dahinter kommt Joe Lattore, und er ist auch okay.« Sie hielt inne, als sie Aarens hinter dem Italiener entdeckte. »Und der große Bursche?«
    Kris zögerte so lange, daß Mitford die Augenbrauen hob. »Er heißt Dick Aarens«, sagte sie so beiläufig wie möglich.
    »Ich unterhalte mich selbst mit ihm«, entschied Mitford grinsend, als er ihre Zurückhaltung bemerkte. »Ruhen Sie sich aus, Mädchen. Sie haben achtundzwanzig Stunden dienstfrei.« Er deutete nach oben auf etwas, das aussah wie einen Sonnenuhr. »Sie haben drei Tage dafür gebraucht! Vom Zählen der Sandpartikel pro Sekunde bis hin zur Stundenunterteilung. Immer noch ziemlich grob, meinen sie, und keine Greenwich-Zeit, aber immerhin ein Fortschritt.« Stolz schwang in seiner Stimme mit. »Jetzt ist es schon fast wie daheim«, lobte sie.
    »Der einzige Unterschied sind die achtundzwanzig Stunden, die der Planet für eine Umdrehung benötigt.« »Und die Stöcke? War das Ihre Idee?«
    Mitford lachte verhalten, ohne von seinen Notizen hochzuschauen. »Wir haben zu viele Zeitgenossen«, – er sprach das Wort aus, indem er jede einzelne Silbe

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