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Die Kolonie

Die Kolonie

Titel: Die Kolonie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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mir, der du alles siehst, wo ist der
Milliardär mit seiner rothaarigen Nutte hin
verschwunden?«
    »Garrison? Ja… ich habe die kleine Szene verfolgt, die
Sie in seinem Haus aufgeführt haben. Es war sehr
unerfreulich.«
    »Er hat mich an der Nase herumgeführt.«
    »Er hat Ihnen die Wahrheit gesagt, was den Schatz
betrifft… Obwohl es sich hauptsächlich um Kunstwerke und
nicht um Bargeld handelt.«
    »Er hat mir die falsche Kombination für das Gewölbe
genannt. Wir werden hingehen und den Eingang sprengen
müssen.«
    Cobb kicherte. »Er hat schon die richtige Kombination
genannt. Doch während Sie und Ihre Leute dort draußen
herumkrochen wie kleine Jungs auf Schatzsuche, befahl er dem
Computer, die Kombination zu ändern.«
    Hamud trat dicht an Cobbs Sessel heran, streckte die Hand aus und
packte ihn an der Hemdbrust. »Hüte dich, mich
auszulachen!«
    Cobb legte eine Hand aufs Pult, um zu verhüten, daß er
aus seinem Sitz gezerrt wurde.
    »Wo also ist der Milliardär hin?« fragte Hamud und
ließ Cobbs Hemd los.
    »Während Sie und Ihre tüchtigen Jungs versuchten,
in Ali Babas Höhle einzubrechen und es versäumten, eine
Wache zurückzulassen«, erwiderte Cobb, »haben sich
Garrison und seine Leibwache in die Wälder aufgemacht.«
    »Ich werde sie umbringen, wenn ich sie finde. Ich werde beide
umbringen, schön langsam.«
    »Zunächst aber müssen Sie sie erwischen.«
    Bahjat schaltete sich ein und unterbrach den Dialog. »Wir
sind nicht hierher gekommen, um mit Milliardären unser Spielchen
zu treiben. Die Sonnensatelliten…«
    »Halt die Schnauze! Wir haben die Kolonie unter Kontrolle,
und wir sind dran, die Satelliten auszuschalten. Mittlerweile
möchte ich diesen Mann und seine Hure aufstöbern. Und du
hältst dich hier raus, verstanden?! Ich nehme von Weibern keine
Befehle entgegen.«
    »Sie haben sich in den Wäldern in Zylinder B
versteckt«, sagte Cobb.
    »Wo?«
    Cobb schüttelte den Kopf. »Ich weiß es
nicht.«
    »Du sagtest, du hättest sie beobachtet!« Hamud
streckte den Arm aus und zeigte auf die Bildschirme.
    »Das habe ich auch.« Cobb deutete mit dem Finger auf den
Schirm, auf dem immer noch Garrisons leerer Wohnraum zu sehen war.
»Aber sie sind sofort aufgebrochen, nachdem Sie und Ihre Leute
das Haus verließen.«
    »Wo sind sie hingegangen?«
    »Fragen Sie mich nicht. Draußen in den Wäldern
gibt es keine Kameras«, log Cobb.
    »Der Blonde hat gesagt, daß es überall in der
Kolonie Kameras gibt!«
    »Natürlich… und in diesem Raum hier je einen
Bildschirm für jeweils fünfundzwanzig Kameras. Trotzdem
können wir nicht jeden Zentimeter in den Wäldern von
Zylinder B abgrasen. Sie sind einfach zu groß.«
    »Ich will Garrison und dieses Weib finden!«
    »Hamud, bitte!« sagte Bahjat.
    Er stieß sie weg. »Ich habe gesagt, du sollst dich
raushalten!« schrie er.
    Cobb aber sagte freundlich: »Es steht Ihnen frei, sich
hierher zu setzen und alle Knöpfe zu drücken, wie es Ihnen
gefällt, aber die Chancen stehen neun zu zehn, daß sie
sich nicht nahe genug bei einer Kamera aufhalten, um gesehen zu
werden. Garrison ist kein Narr. Er wird sich in irgendeinem Dickicht
verstecken, wo Sie ihn selbst dann nicht aufstöbern können,
wenn die nächste Kamera nur zwei Meter entfernt ist. Und er wird
so lange dort bleiben, bis ihr Burschen verschwunden seid, oder bis
sie der Hunger aus ihrem Versteck treibt. Soviel aber kann ich
verraten, daß sie alle Lebensmittel mitgenommen haben, bevor
sie aufbrachen.«
    »Ich werde die Geiseln töten!«
    Cobb schnitt ein saures Gesicht. »Garrison wird sich den
Teufel drum scheren, egal, wie viele Leute umgebracht
werden.«
    »Aber er sorgte sich um seine Nutte.«
    »Die Frau ist bei ihm.«
    »Ich werde die Kolonie zerstören!«
    »Nein!« rief Bahjat.
    Cobb schüttelte den Kopf. »Mit was denn? Man braucht
eine Megatonnenbombe, um Zylinder B zu zerstören.«
    »Ich werde die Luft ablassen.«
    »Das dauert Wochen.«
    »Ich werde die Heizung abschalten.«
    »Die Sonne erwärmt den Zylinder.«
    Hamud starrte Cobb an und versuchte herauszufinden, ob der Alte
die Wahrheit sagte. Cobb hielt seinem Blick stand. Bahjat beobachtete
die beiden und spürte, wie es in ihrem Innern brannte, wie ihre
Beine nachgaben und zitterten.
    »Schau, mein Junge«, sagte Cobb schließlich,
»das hier ist ein Riesending und nicht gerade zerbrechlich. Wir
haben diese Kolonie so gebaut, daß sie Unfällen und selbst
Katastrophen widersteht. So könnte ein Meteor beispielsweise
unsere

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