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Die Kommissarin und der Tote im Fjord

Die Kommissarin und der Tote im Fjord

Titel: Die Kommissarin und der Tote im Fjord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjell Ola Dahl
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fragend an.
    »Ruf mich in acht Minuten an.«
    Lena sah auf die Uhr. »Ab jetzt?«
    Gunnarstranda nickte und ging weiter. Er wollte diesen Fall nicht ohne Weiteres aus der Hand geben. Es gab eine Reihe unbeantworteter Fragen zu dem Selbstmord in der T-Bahn.
    Rindal hörte schweigend zu, während Gunnarstranda referierte, was er in der Verkehrszentrale der T-Bahn gesehen hatte.
    Als Gunnarstranda fertig war, sagte er: »Es gibt zwei Möglichkeiten. Entweder hat der mysteriöse zweite Mann etwas mit dem Geschehen zu tun, oder nicht.«
    Es gelang Gunnarstranda tatsächlich, der Versuchung zu widerstehen, darauf etwas zu erwidern.
    »Es gibt also zwei Personen, die sich vor den Suchmannschaften verstecken«, wiederholte Rindal, »und weil die Suchtrupps niemanden finden, wird der Strom wieder eingeschaltet, das Licht ausgeschaltet, die Züge fahren weiter und die Frau wirft sich vor den Zug. Wieder wird alles gestoppt und Alarm geschlagen. Die Passagiere werden evakuiert?«
    Gunnarstranda nickte. »Sie mussten auf die Schienen runterklettern und wurden zur Haltestelle Grønland zurückgeleitet.«
    »Wann war das?«, fragte Rindal.
    »Der Unfall passierte um 7.19 Uhr.« Gunnarstranda holte seine Notizen hervor. »Es muss ungefähr so abgelaufen sein: Ein Zugführer sieht eine Person von der Haltestelle Tøyen auf den Schienen in Richtung Grønland laufen und meldet das. Der Strom wird sofort abgeschaltet. Da ist es 6.37 Uhr. Um 6.43 Uhr fangen die Suchmannschaften an, die Strecke abzusuchen. Sie brauchen etwas mehr als zwanzig Minuten, weil da unten Bombenschutzräume und Gänge und sowas sind – das dauert seine Zeit. Sie leuchten durch die Gitter und sehen nach, ob sich jemand dort versteckt. Sie sehen niemanden. Die Strecke ist ungefähr 800 Meter lang. Als sie um 7.03 Uhr durch sind, stellen sie fest, dass der Zugführer sich entweder geirrt hat oder die betreffende Person wieder nach draußen gelaufen ist. Deshalb schicken sie zwei Mann zurück, einen auf jeder Spur, um die Strecke sicherheitshalber noch einmal zu checken. Diese beiden gehen etwas schneller und brauchen ungefähr zehn Minuten. Um 7.17 Uhr melden sie freie Bahn. Der Strom wird wieder eingeschaltet. Die Grorudbahn, die an der Haltestelle Grønland steht, fährt los, und um 7.19 Uhr kommt es zu dem Unfall.«
    »Und der Alarm, der angezeigt hat, dass ein Notausgang geöffnet wurde?«
    »Der wurde um 7.22 Uhr ausgelöst. Da waren alle Türen des Zuges noch geschlossen, und der Zugführer sprach gerade mit der Verkehrszentrale, um zu berichten, was geschehen war. Die Evakuierung der Passagiere begann erst eine halbe Stunde später.«
    Rindal und Gunnarstranda sahen sich einen Moment stumm an.
    »Es war jemand im Tunnel, der zusah, als sie sich das Leben nahm«, sagte Rindal mit zweifelnd gerunzelter Stirn.
    Gunnarstranda berichtigte seine Schlussfolgerung. »Es war jemand im Tunnel, der weiß, was passiert ist.«
    Rindal hob abwehrend beide Hände. »Jetzt geht deine Phantasie mit dir durch. Das hier war ein Selbstmord. Case closed.«
    »Sie war ein Hardcore-Junkie. Warum hat sie sich nicht eine Überdosis gesetzt, wenn sie sterben wollte?«
    Rindal schloss die Augen. »Ich will gar nicht hören, was du sagst.«
    Gunnarstrandas Handy klingelte. Er sah auf das Display und stand auf. »Tut mir leid«, sagte er. »Ich muss dran gehen.« Er verließ mit dem Telefon am Ohr den Raum. »Einen Moment«, sagte er dann, drehte sich noch einmal zu Rindal um und ließ das Handy sinken. »Zwei Personen, Rindal. Beide verstecken sich. Wie kann es sein, dass der Sicherheitsdienst sie nicht entdeckt? Das ist eine riskante Situation für die T-Bahn, aber auch für die Polizei. Und genau diese Spur gedenke ich zu verfolgen.«
    Als er die Tür hinter sich geschlossen hatte, bedankte er sich bei Lena und legte auf.
9
    Lena hatte Gunnarstranda von der Schlange vor Mikkels Kebab-Bude im Grønlandsleiret aus angerufen. Sie bat den Mann hinter dem Tresen, ihr Essen einzupacken. Die tief stehende Sonne warf lange Schatten und ließ die beißende Luft noch kälter erscheinen, als sie zum Polizeipräsidium zurückstapfte. Am Eingang traf sie auf Fartein Rise, der das Gebäude gerade verlassen wollte.
    »Stigersand?«
    Sie blieb stehen.
    »Sie bearbeiten doch den Fall mit dem Typen, der aus dem Hafenbecken gefischt wurde – Sveinung Adeler, oder?«
    Fartein Rise blieb stehen und wickelte sich einen langen Schal um den Hals. Als er fertig war, sah er sie erwartungsvoll

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