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Die Kompanie der Oger

Die Kompanie der Oger

Titel: Die Kompanie der Oger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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Welt zu sehen, wie es Götter und Dämonen niemals könnten. Und du bist das endgültige Resultat dieses Banns, Ned.«
    »Ich?« Ned setzte sich auf. »Aber ich bin in nichts richtig gut.«
    »Genau. Du hast keine speziellen Talente, keine Größe, keine außergewöhnlichen Fähigkeiten und Begabungen. Du kannst dich nicht einmal selbst am Leben erhalten. Du bist inkompetent und inkonsequent, und mir fällt kein anderes Wesen in diesem ganzen Universum ein, das weiter von Göttlichkeit entfernt wäre.«
    »Warte mal.« Ned grübelte. »Willst du damit sagen, ich sei ein Idiot?«
    »Wenn du dich besser fühlst, wenn du es so siehst«, sagte der Rabe.
    »Du bist kein Idiot«, sagte die Rote Göttin. »Du bist nur sterblich. Sehr, sehr sterblich. Vielleicht zu sehr.« Sie legte ihre Hand an seine Wange und lächelte. »Aber das ist nun mal deine Bürde, Ned. Trage sie weise. Das Universum hängt davon ab.«
    Sie ging zur Zeltklappe. »Wenn du mich entschuldigst, ich muss zu meinem Berg zurückkehren. Es gibt noch mehr Gefahren für diese Welt als nur dich, und ich habe immer noch meine Aufgaben. Mach’s gut, Ned.«
    Sie verschwand aus dem Zelt und Miriam trat einen Moment später ein. Ned fragte nicht, ob sie die Rote Göttin noch gesehen hatte.
    Miriams Finnen stellten sich auf. »Ned, Sie sind zurück!«
    »Ich bin zurück.«
    Er streckte sich und bemerkte das Fehlen so vieler Schmerzen, die er so sehr gewohnt war. Er warf die Decken beiseite, um seinen nackten Körper zu enthüllen. Seine Narben waren verschwunden. Sein linker Arm blieb ein bisschen grünlich, und sein rechtes Auge fehlte noch immer, aber alles andere schien in gebrauchsfähigem Zustand zu sein.
    Miriam wandte den Blick ab. »Sir?«
    Er sprang auf die Füße, schnappte sie an den Schultern und gab ihr einen langen, langen Kuss. Diese Geste überraschte sie, doch sie schlang ihre Arme um ihn und küsste ihn wieder.
    Plötzlich zog er sich zurück und begann sich anzuziehen. »Ned, ist alles in Ordnung?«, fragte sie. »Großartig. Ich bin ein Dussel. Ein kompletter, völliger Chaot. Aber ich soll so sein, also ist es gut.«
    »Ich verstehe nicht.«
    »Mach dir keine Sorgen.« Er zog eine Reiterhose an und griff nach seinem Hemd. »Aber soll ich dir noch etwas sagen?« Er gab ihr einen flüchtigen Kuss und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Ich glaube, ich fange an, den Geschmack von Fisch zu mögen.«
    Er verließ das Zelt und sie folgte ihm lächelnd.
    Draußen war es kalt, doch er schien es nicht zu bemerken. Munter schlenderte er durch die Zitadelle und winkte allen grinsend zu. Viele der Soldaten erkannten ihn ohne seine Narben nicht, aber sie winkten trotzdem zurück. Der größte Teil der Oger-Kompanie arbeitete daran, die beschädigte Zitadelle zu reparieren, die nach ihrer letzten Belagerung von Grund auf neu gebaut werden musste.
    Ein wolliger Ochse, der einen Wagen mit Steinen zog, hielt an und nickte Ned zu.
    »Schön, Sie zu sehen, Seamus«, antwortete Ned.
    Der Ochse schnaubte und setzte seinen Weg fort.
    Ned stoppte unvermittelt. »Oh nein. Die Frist. Hab ich die Frist versäumt?«
    »Machen Sie sich keine Sorgen, Sir. Die Legion hat beschlossen, dass wir im Grunde gar keine so große Verschwendung von Ressourcen betreiben, nachdem wir einen Bericht über den Kampf des Jüngsten Gerichts gegen die Dämonenarmee geschrieben hatten. Sie haben uns zuerst nicht geglaubt. Bis eine Göttin für uns ausgesagt hat. Nicht einmal das obere Management konnte etwas dagegen sagen.«
    Sie kamen an Elmer vorbei, der unbändige Freude daran zu haben schien, Nägel in Bretter zu treiben. So sehr, dass er Ned nicht bemerkte. Aber Ulga hörte auf, Nägel heraufzubeschwören und winkte ihm zu. Lewis und Martin stapelten geschäftig Steine auf einen hohen Stoß, doch die Zwillinge nahmen sich trotzdem die Zeit zu salutieren, und Ned salutierte zurück.
    Miriam hielt ihm seinen Umhang hin. »Ist Ihnen nicht kalt?«
    Er schlüpfte hinein. »Danke.«
    »Kein Problem, Ned.«
    Er beugte sich vor, um sie noch einmal zu küssen. »Entschuldigen Sie, Sir«, sagte Regina.
    Ned erstarrte mitten in der Bewegung. »Erzmajor, wie geht es Ihnen?«
    »Sehr gut, Sir«, antwortete die Amazone, »und Ihnen?«
    »Ziemlich gut.«
    Frank erschien. Seine Hände waren bandagiert. Ogerknochen heilten langsam, aber sie waren bereits so gut verheilt, dass er seine Finger benutzen konnte. Er hatte ein blaues Auge und eine frische, violette Prellung an seiner Schulter. Er

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