Die Kraft der Mitfuehlenden Kommunikation
konzentriert, desto eher beschädigt man damit tatsächlich wichtige Strukturen, die Gedächtnis und Gefühle regulieren. 1 Die Folge können Schlafstörungen, Appetitlosigkeit und Störungen in der Regulierung von Glück, Langlebigkeit und Gesundheit durch das Gehirn sein.
So stark kann schon ein einziges negatives Wort oder ein einziger negativer Satz wirken. Und wenn man seine Negativität in Worte fasst und ausspricht, werden sogar noch mehr Stresschemikalien ausgeschüttet, und zwar nicht nur im eigenen Gehirn, sondern auch in dem des Gesprächspartners. Sie werden beide Opfer gesteigerter Angst und Reizbarkeit, gegenseitiges Misstrauen entsteht und untergräbt Empathie und Kooperation. Dasselbe geschieht, wenn Sie einem Streit im Radio zuhören oder sich eine Gewaltszene in einem Film ansehen. Das Gehirn unterscheidet, wie sich herausgestellt hat, nicht zwischen Fantasie und Realität, wenn es ein negatives Ereignis wahrnimmt, sondern nimmt an, es bestehe eine wirkliche Gefahr.
Jede Form des Nachgrübelns – etwa Gesundheits- oder Finanzsorgen – stimuliert die Ausschüttung schädlicher Neurochemikalien. Wenn Sie dazu neigen, ständig über mögliche kommende Schicksalsschläge und vergangene Probleme nachzudenken, erfüllen Sie vielleicht irgendwann die Diagnosekriterien für eine klinische Depression. 2 Das gilt auch für Kinder: Je mehr negative Gedanken sie haben, desto wahrscheinlicher geraten sie in emotionale Turbulenzen. 3 Aber wenn Sie ihnen positives Denken beibringen, können Sie ihr Leben verändern. 4
Negatives Denken ist außerdem selbstverstärkend: Je mehr Sie ihm ausgesetzt sind – dem eigenen oder dem anderer Menschen –, desto mehr zusätzliche negative Gefühle und Gedanken erzeugt Ihr Gehirn. Das menschliche Gehirn scheint nämlich eine größere Fähigkeit zu haben, sich Sorgen zu machen, als das jedes anderen Lebewesens auf der Erde. Und wenn man diese Negativität ausspricht, kann man damit alle anderen in eine Abwärtsspirale ziehen, die schließlich in Gewalt mündet. Und je intensiver man negative Dialoge führt, desto schwieriger sind sie zu beenden. 5
Wörter der Angst
Wörter des Ärgers senden Alarmsignale durch das Gehirn und stören die Logik-und-Vernunft-Zentren in den Stirnhirnlappen. Aber wie steht es mit Wörtern der Angst wie »Armut«, »Krankheit«, »Einsamkeit« oder »Tod«? Auch diese stimulieren viele Hirnareale, aber sie haben einen anderen Effekt als negative Begriffe. Die Kampf-oder-Flucht-Reaktion, die von der Amygdala ausgelöst wird, lässt uns über negative Ergebnisse fantasieren, und das Gehirn beginnt mögliche Gegenstrategien für potenzielle zukünftige Ereignisse zu planen. 6 Mit anderen Worten: Wir überlasten unser Gehirn, indem wir über Katastrophenfantasien nachgrübeln.
Seltsamerweise scheint unser Gehirn so angelegt, dass es sich immer Sorgen macht – möglicherweise ist das ein Überbleibsel aus der Vorzeit, als unser Überleben ständig bedroht war. 7 Die meisten Sorgen, die wir uns heutzutage machen, sind allerdings nicht gerade lebensbedrohlich, und man kann lernen, sein Gehirn so zu trainieren, dass es diese negativen Gedanken und Befürchtungen nicht zulässt. Indem man sich stattdessen bewusst positive Ziele setzt und ein starkes, optimistisches Gefühl aufbaut, dem Leben gewachsen zu sein, stärkt man die Hirnareale in den Stirnhirnlappen, die unsere Tendenz unterdrücken, auf eingebildete Ängste zu reagieren. So entstehen nicht nur neuronale Schaltkreise für Glück und Zufriedenheit mit der eigenen Lebenssituation, sondern es werden auch spezifische Schaltkreise verstärkt, die soziales Bewusstsein und die Fähigkeit zur Empathie fördern. Das ist ein idealer Zustand für effektive Kommunikation.
Abwehr negativer Gedanken und Gefühle
Es gibt mehrere mögliche Schritte zur Abwehr der natürlichen Tendenz, sich Sorgen zu machen. Fragen Sie sich zunächst: Ist die Situation wirklich lebensgefährlich? Die Antwort lautet fast immer: »Nein.« Unsere fantasiebegabten, aber unrealistischen Stirnhirnlappen bilden sich die drohende Katastrophe nur ein.
Der nächste Schritt ist dann, einen negativen in einen positiven Gedanken umzuformen. Anstatt sich über Ihre finanzielle Lage Sorgen zu machen – was Ihr Einkommen ja nicht erhöht –, denken Sie lieber darüber nach, wie Sie mehr Geld verdienen können, und konzentrieren Sie sich dann darauf, welche Schritte Sie diesem Ziel näherbringen.
Dasselbe gilt auch für persönliche
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