Die Kraft der Mitfuehlenden Kommunikation

der Gegenwart«, um sich daran zu erinnern, dass sie ihre negativen Emotionen kontrollieren.
    Wie ein Forscherteam der Universitäten Oxford, Amsterdam und Maastricht zeigen konnte, hat mitfühlende Erziehung durch die Eltern die folgenden Nutzeffekte: Sie baut Stress, übermäßige Sorgen, Grübeln und Negativität ab. Sie verstärkt Aufmerksamkeit und fördert Freundlichkeit und Mitgefühl mit sich selbst. Sie verbessert den Zustand der Ehe, und vielleicht am wichtigsten ist, dass sie die Weitergabe schlechter elterlicher Gewohnheiten an die nächste Generation unterbricht. 15
    Jugendliche, die ihre guten Momente und Anlässe zur Zufriedenheit zählen sollten, fühlten sich dankbarer, optimistischer und zufriedener. 16 Sie gingen sogar lieber zur Schule! Wenn man sein Tagebuch allerdings mit Berichten über die täglichen Sorgen füllt, verringert das Optimismus und Hoffnung. 17
    Erziehung von Kindern zur Positivität
    Wie bereits erwähnt wurde, reicht es nicht aus, nur an positive Ergebnisse zu denken, um eine solide Grundlage von Optimismus und Selbstvertrauen zu legen. Erwachsene müssen ihre unbewusste Negativität identifizieren, sie umwandeln und immer wieder mit positiven Worten und Handlungen bestätigen.
    Für Kinder und Jugendliche scheint das Aufschreiben einer der effektivsten Wege zu sein, diese wichtigen Fähigkeiten zu lernen. Schüler einer Highschool sollten zehn Tage lang Folgendes tun: Jeden Abend vor dem Zubettgehen sollten sie drei Dinge aufschreiben, die ihnen am jeweiligen Tag gut gelungen waren, und dann aufhören. Zuerst war keine große Verbesserung zu erkennen, aber mit jedem Monat über die nächsten drei Monate hinweg verbesserte sich das Glücks- und Wohlgefühl der Schüler dramatisch! 18 Und, jawohl, Erwachsene profitieren genauso von diesem Verfahren. 19 Martin Seligman, der Autor dieser berühmten Studien und Begründer der Positiven Psychologie, fügte hinzu, dass diese Effekte sich nicht mit der Zeit abschwächten, wie es bei Placebos der Fall sei.
    Wenn ganze zehn Tage des Nachdenkens über das, was man gut kann, Monate der psychischen Aufhellung bringt, was geschieht dann erst, wenn man seine Leistungen einen Monat lang täglich aufschreibt? Das ist es, was wir Ihnen empfehlen. Wiederholen Sie diese Übung immer dann, wenn Sie in Ihrer Arbeit, Ihren Beziehungen oder Ihrem Leben frustriert sind.
    Solche Studien würdigen die Macht des geschriebenen Wortes. Mit anderen Worten: Es ist nicht nur Ihre Vorstellungskraft, die das Gehirn auf Erfolg einstellt. Etwas aufzuschreiben vertieft die Wirkung, weil es andere Sprachzentren im Gehirn aktiviert und so dauerhaftere Veränderungen in Ihrem Denken bewirkt.
    Wenn man also seine negative Lebenseinstellung verändern möchte, raten wir dazu, so viele Sprachzentren wie möglich im Gehirn zu stimulieren. Hören Sie sich positive Worte und Botschaften an. Lesen Sie aufbauende und ermutigende Romane. Denken Sie an die erfreulichen Aspekte und Leistungen in Ihrem Leben und schreiben Sie sie auf. Teilen Sie diese Erfolge mit anderen. Das wird nicht nur Ihre eigene Zuversicht steigern, sondern auch das Gehirn des Zuhörers positiv stimulieren.
    Aber seien Sie vorsichtig: Die Feder kann ein zweischneidiges Schwert sein. Wenn man seine negativen Gedanken und Gefühle aufschreibt oder in seinem Tagebuch belastende Erlebnisse notiert, steigern die Verzweiflungsgefühle sich eher, und Krankheitssymptome nehmen zu. 20 Je öfter man über seine negativen Emotionen schreibt, desto ängstlicher und deprimierter wird man. 21
    Kurze schriftliche Kommentare über Angstgefühle können andererseits diese Symptome zeitweilig mindern, und Forscher an der University of Chicago haben entdeckt, dass »einfaches Niederschreiben der eigenen Befürchtungen vor einem wichtigen Examen die Testergebnisse verbessern kann«. 22
    Eine weitere Strategie, mit der Kinder und Erwachsene positive Veränderungen zustande bringen, ist eine tägliche Liste erfreulicher Erlebnisse, für die man dankbar ist. Forschungen aus der ganzen Welt zeigen, dass diese Übung Ihre Stimmung und Ihre persönlichen Beziehungen verbessert. 23
    221 Jugendliche, die drei Wochen lang ein Dankbarkeitstagebuch führen sollten, fühlten sich danach wohler, optimistischer und zufriedener mit ihrem Leben. 24 Wenn sie dagegen ihre täglichen Probleme aufschrieben, verbesserten sich ihre Stimmung und ihr Problemlösungsverhalten nicht. 25 Kindern, die anderen Menschen und ihrem Leben am dankbarsten