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Die Kraft der Mitfuehlenden Kommunikation

Die Kraft der Mitfuehlenden Kommunikation

Titel: Die Kraft der Mitfuehlenden Kommunikation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Newberg
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zwischen den Kindern und ihren Versorgern ablaufen«. Die gute Nachricht ist, dass Kinder aus Familien mit niedrigerem ökonomischen Status, deren Eltern nahe an 30 000 Wörtern pro Tag sprachen, dieselben Ergebnisse wie ihre wohlhabenderen Altersgenossen zeigten.
    Es kommt aber nicht nur auf die Menge der Wörter an, sondern auch auf ihre Qualität. Kleinkinder eignen sich zunächst hauptsächlich negative Wörter an und können positive weniger gut formulieren, besonders im Hinblick auf emotionale Zustände und die Fähigkeit zum Erreichen spezifischer Ziele. 2 Negative Wörter allerdings belasten das Gehirn eines Kindes buchstäblich. 3 Sie steigern die Ängstlichkeit, während positive sie senken, 4 und bei Kindern, die unter starken Belastungen leiden, stören negative Wörter die Gedächtnisleistung. Sie können sich dann nicht mehr an relevante Informationen für das Erreichen ihrer Ziele erinnern. Wenn man seinen Kindern allerdings beibringt, mehr positive Wörter zu verwenden, unterstützt man ihr Gehirn dabei, mehr emotionale Kontrolle zu gewinnen und eine längere Aufmerksamkeitsspanne zu erreichen. 5 Und wenn man ihnen die Sprache des Erfolgs beibringt, werden sie ihrer Arbeit motivierter und zufriedener nachgehen.
    Eltern, die zu Hause viele negative Ausdrücke verwenden, untergraben außerdem die Stabilität des Familienlebens. Als Forscher der University of Utah die unterschiedlichen Konfliktlösungsstile bei Problemen zwischen Eltern und Kindern miteinander verglichen, fanden sie heraus, dass kooperative Planung unter Beteiligung aller Familienmitglieder erfolgreicher war als ein Diktat der Erwachsenen. Autoritäre Eltern lösten folglich weniger Probleme mit ihren Kindern. 6
    Unter Geschwistern hatten diejenigen weniger Konflikte und fanden eher kreative Lösungen für ihre Probleme, die positive verbale Beziehungen miteinander unterhielten. 7 Wenn eines der Geschwister die Führung übernahm und sich durch positive Lösungsangebote vom negativen Konkurrenzdenken löste, veränderte das Verhältnis sich so, dass alle davon profitierten. 8 Indem man die Prinzipien der Mitfühlenden Kommunikation schon auf dem Spielplatz und bei Altersgruppenmediationen und Trainingsprogrammen einführt, können wir die schädlichen emotionalen Tendenzen bei vielen Jugendlichen effektiv verhindern. 9 Deshalb unterrichten wir Mitfühlende Kommunikation in einer wachsenden Anzahl von Selbsthilfegruppen und an immer mehr Colleges im ganzen Land.
    Schüler müssen außerdem die Regeln der emotionalen Intelligenz, zwischenmenschlichen Intelligenz und intrapersonalen Intelligenz lernen, damit sie ihre eigenen Gefühle wie auch die anderer besser einschätzen können. Wenn wir das erreichen, stärken wir damit die Kommunikationsprozesse, die Empathie, Vernunft und Kooperation zu einem sinnvollen Ganzen für Gruppen verbinden. 10
    Mitfühlende Erziehung durch die Eltern
    All dies zeigt, wie wichtig es für Eltern ist, Geschwistern beizubringen, ihre Konflikte untereinander durch Optimismus, Gelassenheit und positive Worte zu lösen und zu lernen, wie man erkennt, dass jeder Mensch die Welt anders sieht. 11
    Wenn Eltern in ihren Familien die Grundsätze der Mitfühlenden Kommunikation praktizieren, zeigen ihre Kinder weniger aggressives Verhalten und kommen besser mit ihren Geschwistern klar. 12 Wenn Eltern lernen, wie man intensiv zuhört, kommen sie besser mit schwierigen Kindern zurecht. 13 In Pennsylvania führte ein Forschungsteam Familien in ein Programm ein, das ihnen zeigte, wie man »planmäßig Augenblicksgewahrsamkeit in die Eltern-Kind-Beziehung« einführt, indem man »Mitgefühl und nichtwertende Akzeptanz in das elterliche Verhalten« einbringt. Den Eltern wurde gezeigt, wie sie sich »ihrer eigenen emotionalen Zustände und der ihrer Kinder bewusster werden«, »eine akzeptierende, nichtwertende Haltung gegenüber ihren Kindern einnehmen«, »ihre eigenen emotionalen Reaktionen während ihrer Interaktionen regulieren« und »eine Haltung der Empathie und des Mitgefühls gegenüber ihren Kindern und sich selbst einnehmen« können. 14
    Sie bekamen außerdem dieselben Atem-, Entspannungs- und Selbstreflexionsübungen demonstriert, die wir in der Mitfühlenden Kommunikation verwenden, und wie man seine Aufmerksamkeit auf intensives Zuhören konzentriert. Während sie erfuhren, wie man vermeidet, dass Ärger oder Frustration in Gespräche einfließen, lernten sie den einfachen Merksatz: »Halt, bleib ruhig, bleib in

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