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Die Kraft der Mitfuehlenden Kommunikation

Die Kraft der Mitfuehlenden Kommunikation

Titel: Die Kraft der Mitfuehlenden Kommunikation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Newberg
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signifikant höheren, und zwar um etwa 11 Prozent gestiegenen Vertrautheitswert nachweisen. Bei den Antworten zu folgenden beiden Fragen ergab sich eine zwanzigprozentige Steigerung in sozialer Vertrautheit: »Wie nah fühlen Sie sich [Ihrem Gegenüber] jetzt gerade?« Und: »Wie groß ist Ihre Neigung, mit ihm/ihr allein zu sein?«
    Weiter wollten wir klären, ob die Werte altersgruppenspezifisch differierten. Als wir eine Gruppe jüngerer Schüler eines Community College (CC) mit der Kontrollgruppe verglichen, ergab sich bei der CC-Gruppe ein durchschnittlicher Anstieg um nur 6 Prozent. Diese jüngeren Probanden schienen also weniger bereitwillig auf die Übungen anzusprechen; wir stellten allerdings dennoch eine signifikante Steigerung im Vergleich zur Kontrollgruppe fest (also der Gruppe, die vor und nach vierzigminütigen Übungsphasen befragt wurde). Teilnehmer, die älter als dreißig Jahre waren, reagierten allerdings allgemein sehr viel stärker: Sie zeigten einen durchschnittlichen Anstieg um 16 Prozent.
    Einen prinzipiellen Unterschied bei den Ergebnissen zwischen weißen und schwarzen Teilnehmern konnten wir nicht feststellen. Die schwarzen kamen aus einer Kirchengemeinde in einem sozial schwachen Viertel der Innenstadt von Los Angeles, die weißen dagegen aus Kirchengemeinden in sehr wohlhabenden Vororten. Die CC-Schüler hatten einen gemischten sozioökonomischen Hintergrund. Aus diesen allerdings nur begrenzt verwertbaren Daten konnten wir schließen, dass der sozioökonomische Hintergrund keinen entscheidenden Einfluss auf das Ausmaß der sozialen Vertrautheit hatte.
    Geschlechtsspezifische Unterschiede ließen sich ebenfalls kaum feststellen. Zu Beginn des Programms erzielten die Frauen einen etwas höheren Vertrautheitswert, der aber noch nicht statistisch signifikant war. In der Befragung nach dem Übungsprogramm ergab sich für Männer und Frauen ein vergleichbarer Anstieg der Vertrautheitswerte.
    Wir fügten dem Miller-Fragebogen noch eine persönliche Frage hinzu: »Was ist Ihr geheimer Wunsch?« Die Teilnehmer beantworteten diese Frage vor und nach den Übungen in Mitfühlender Kommunikation, und als wir eine inhaltsspezifische Analyse nach der Häufigkeit bestimmter Schlüsselbegriffe durchführten, stellte sich heraus, dass nach den Übungen das Interesse an finanziellen Gewinnen von 34 auf 14 Prozent gefallen war. Noch wichtiger war, dass der Wunsch nach Frieden um 60 Prozent angestiegen war und der nach Eigenliebe und zwischenmenschlicher Liebe sogar um das Dreifache. Dies zeigt, dass mit dem Programm der Mitfühlenden Kommunikation das Gefühl der Vertrautheit gesteigert werden und die persönliche Zielsetzung eines Menschen auf Frieden, Liebe und persönliche Erfüllung umgelenkt werden kann. Die beschriebene Forschungsstudie ist nach einem Peer-Review zur Veröffentlichung vorgesehen.

Anmerkungen
    Kapitel 1: Eine neue Art des Gesprächs
    1. Manning, C., Lindsey, W., Waldman, M., Newberg, A., Vortragsskript für das 28 th Annual Meeting of the American Real Estate Society, April 2012, St. Petersburg Beach, Florida.
    2. Levinson, S. C., Presumptive Meanings, MIT Press, 2000.
    3. Sperber, D., Wilson, D., Relevance: Communication and Cognition, Blackwell Publishers, 2 2001.
    4. Harter, J. K., Schmidt, F. L., Asphund, J. W., Killham, E. A., Agrawal, S., »Causal impact of employee work perceptions on the bottom line of organizations«, in: Perspectives on Psychological Science, 2010, Bd. 5, S. 378–389.
    5. Heilman, K. M., Nadeau, S. E., Beversdorf, D. O., »Creative innovation: Possible brain mechanisms«, in: Neurocase, 2003, Bd. 9, S. 369–379.
    6. Thompson-Schill, S. L., Ramscar, M., Chrysikou, E. G., »Cognition without control: When a little frontal lobe goes a long way«, in: Current Directions in Psychological Science, 2009, Bd. 18, S. 259–263.
    7. Dietrich, A., »Neurocognitive mechanisms underlying the experience of flow«, in: Consciousness and Cognition, 2004, Bd. 13, S. 746–761. Siehe auch: Csikszentmihalyi, M., in Flow: The Psychology of Optimal Experience, Harper 1991.
    8. Davidson, R. J., Lewis, D. A., Alloy, L. B., Amaral, D. G., Bush, G., Cohen, J. D., Drevets, W. C., Farah, M. J., Kagan, J., McClelland, J. L., Nolen-Hoeksma, S., Peterson, B. S., »Neural and behavioral substrates of mood and mood regulation«, in: Biological Psychiatry, 2002, Bd. 52, S. 478–502.
    9. Lerner, J. S., Shonk, K., »How anger poisons decision making«, in: Harvard Business Review, 2010,

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