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Die Kraft gelebter Gegenwart

Die Kraft gelebter Gegenwart

Titel: Die Kraft gelebter Gegenwart Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Brown
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Vorkommnis. Wenn andere Menschen nicht verstehen können, über was wir mit ihnen zu kommunizieren versuchen, oder sich damit nicht identifizieren können, fühlen wir eine gewisse Trennung und Entfremdung. Dies verstärkt die Illusion, dass wir von anderen getrennt sind und somit »unsere eigene Erfahrung« machen können.
    Immer wenn wir versuchen, unsere physische, mentale und emotionale Erfahrung untereinander auszutauschen, konzentrieren wir uns zu stark darauf, was unsere Erfahrung bedeutet, und zu wenig darauf, was in uns auf der Ebene der reinen, gefühlten Wahrnehmung geschieht.
    Aufgrund unserer unterschiedlichen Überzeugungen, die unsere mentalen Geschichten über die Art der Erfahrung sind, hat ein bestimmtes Ereignis für verschiedene Menschen unterschiedliche Bedeutungen. Da unsere Überzeugungen uns sehen lassen, wonach wir suchen, beugen wir die Interpretation dessen, was wir erleben, damit sie das bestätigt, was wir für wahr halten.
    Wenn das, was wir vor uns sehen, nicht in unsere persönliche, mentale Geschichte des Möglichen hineinpasst, finden wir eine Erklärung, warum das nicht möglich ist. Dies ist das Gleiche, wie es gar nicht zu sehen. Der mentale Körper findet ständig solche Erklärungen, warum einheitliche Erfahrungen nicht möglich sind, weil sie nicht in unsere gegenwärtige, kollektive Geschichte passen, was uns sagt, dass unser Körper uns von anderen trennt.
    Es ist sinnlos, eine Debatte oder Diskussion darüber einzugehen, ob wir einheitlich sind oder nicht, weil jeder eine andere Vorstellung davon hat, was »einheitlich sein« bedeutet – je nach unseren persönlichen Geschichten. Es ist daher produktiver, wenn wir ignorieren, was wir über das Einheitlichsein denken , und uns stattdessen darauf konzentrieren, was uns unsere Erfahrungen des Einheitlichseins bereits erkennen lassen. Unsere Erfahrung soll unser Nachweis sein. Unsere Erfahrung soll unsere Lehre sein. Lassen wir zu, dass wir unsere Erfahrung als stichhaltig und richtig annehmen.
    Wenn wir an jemanden denken und uns diese Person gleich darauf anruft, warum verhalten wir uns weiter so, als ob wir von anderen getrennt sind? Sind unsere Erfahrungen nicht Beweis genug?
    Wenn wir uns nun bewusst auf die einheitliche Erfahrung zubewegen, die die enge Verbundenheit der Präsenz in uns und allem Leben ist, erinnern wir uns auch daran, in welchem Maße wir nach wie vor unbewusst und in unserer Wahrnehmung von den uralten Prägungen unterjocht sind, die über viele Generationen an uns weitergereicht wurden. Diese Prägungen werden mental in sehr alte Überzeugungen umgesetzt, die ein Bewusstsein der Trennung stützen. In dem Augenblick, in dem wir in unsere gegenwärtige Erfahrung eingetreten sind, haben wir diese uralten Prägungen über unsere Eltern geerbt. – So wie unsere Eltern ihre Prägungen über ihre eigenen Eltern geerbt haben.
    Beginnen wir damit, dass wir einräumen, dass diese uralten Prägungen und die daraus folgenden Überzeugungen darüber, »wie die Welt ist«, in ihrer Beschaffenheit überholt sind. Sie sind uns zwar vertraut und damit für den geistigen Körper angenehm, aber sie sind untauglich. Wir können anerkennen, dass sie uns an einem gewissen Punkt in unserer Entwicklung gedient haben, aber dies ist nun nicht mehr der Fall. Nun begrenzen sie uns und erhalten die Illusion aufrecht, dass wir voneinander getrennt sind, dass wir allein sind und hinausgehen müssen und »für unseren Anteil sorgen müssen«, weil wir sonst ohne dastehen.
    Diese Prägungen und die veralteten Überzeugungssysteme, die sie unterstützen, sind die Grundlage für einen großen Teil unseres gegenwärtigen Leids als Spezies. Durch die Trennung, die Absonderung, den Rassismus, den Nationalismus und das Klassenbewusstsein, die sie fördern, bilden sie die Grundlage für ganze Zeitalter der Angst, Wut und Trauer. Wenn wir den Beweis für unsere gegenwärtige, einheitliche Erfahrung vor Augen haben, wäre es Wahnsinn, die Wahrnehmung aufrechtzuerhalten, dass wir auf irgendeiner Ebene voneinander getrennt sind. Das wäre Verleugnung und Irreführung. Es wäre das Gleiche wie daran festzuhalten, dass die Erde eine Scheibe ist, während wir doch ganz deutlich die Krümmung des Horizonts wahrnehmen.
    Eine effiziente und schnelle Möglichkeit, eine Aktualisierung unserer Wahrnehmung zu erreichen, damit wir der Tatsache der einheitlichen Erfahrung Rechnung tragen, ist die absichtliche Provozierung von Zusammentreffen mit diesem

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