Die Kraft gelebter Gegenwart
ausrichten, stellen wir die Freiheit wieder her. Freiheit bedeutet Verantwortung. Wenn wir uns dem gegenwärtigen Augenblick hingeben, befreien wir uns vom »Leben in der Zeit«. Wenn wir uns dafür entscheiden, die Verantwortung für die Qualität unserer Erfahrung zu übernehmen, wie unsere kollektive Quelle, haben wir die Freiheit, auf alles, was in jedem beliebigen Augenblick geschieht, achtsam zu reagieren.
Was gibt es in solch einem Zustand des Seins für eine Notwendigkeit, im Voraus zu planen? Wenn wir planen, bedeutet das, dass wir an die Möglichkeit glauben, dass ein Stock in das Rad der sich entfaltenden Absicht geworfen werden kann. Wenn wir wissen, dass wir selbst für die Qualität unserer Erfahrung verantwortlich sind, wer sollte uns auflauern?
WIR VERANSTALTEN EINEN FRÜHJAHRSPUTZ IN UNSEREM HAUS UND LASSEN »ZEUG« LOS, DAS WIR SCHON SEIT JAHREN HORTEN. Ähnlich wie bei Übergewicht ist die Neigung, Dinge zu horten und unser Leben mit überflüssigen Sachen vollzustopfen, eine Wirkung nicht integrierter, emotionaler Themen. Sie drückt den Wunsch aus, an der Vergangenheit festzuhalten und uns vor der Zukunft zu verschanzen. Wenn wir die Prägungen unserer stark aufgeladenen Emotionen erst einmal integriert haben, erkennen wir angehäufte Sachen als das an, was sie sind: überflüssiges Zeug. Wenn wir diese Sachen ohne Bedingungen weggeben, befreit uns das. Es schafft eine Leichtigkeit des Seins.
Häufig tragen dünne Menschen mit starken emotionalen Prägungen ihr Übergewicht in Form von Sachen mit sich herum, die ihr Leben zumüllen.
WIR MANIFESTIEREN WENIGER DRAMATIK. Dramatik ist doch nicht mehr als ein unbewusster Schrei nach Aufmerksamkeit. In dem Augenblick, in dem wir erkennen, wie wir zu unseren eigenen Eltern werden können – uns selbst anleiten, lehren, nähren und unsere eigene Erfahrung integrieren können –, sind wir bereit, unseren Hang zur Dramatik loszulassen. Es ist auch der Augenblick, in dem wir uns ganz natürlich von den Menschen trennen, die ihre Dramatik als Banner ihrer Leistung vor sich hertragen. In dem Augenblick, in dem wir unseren Wunsch nach Dramatik loslassen, erwacht unser Durst nach Dharma . Wenn wir reaktiv agieren, hindert uns das am Handeln »mit Absicht«.
MANCHE MENSCHEN VERLASSEN UNSER UMFELD. Nicht jeder Mensch strebt danach, die eigene Vergangenheit zu integrieren. Nicht jeder versucht, das Bewusstsein im gegenwärtigen Augenblick anzunehmen. Nicht alle Menschen wollen bewusst leben.
Die Menschen, die an den Dingen festhalten wollen, die gestern geschehen sind, und sich ängstlich auf die schrecklichen Dinge von morgen vorbereiten möchten, fühlen sich in der Gegenwart von Menschen nicht wohl, die beschlossen haben, aus diesen dramatischen Illusionen aufzuwachen.
Menschen, die weiterhin in einer zeitbasierten Ängstlichkeit schlummern wollen, tun dies, weil sie noch Ruhe brauchen. Aus diesem Grund bewegen sie sich allmählich aus unserem Umfeld heraus, wenn wir uns für das Bewusstsein im gegenwärtigen Augenblick entscheiden. Damit fühlen sie sich behaglicher, weil wir für sie zu klaren Spiegeln ihrer verdrängten emotionalen Themen werden, wenn sie im Strahlen unserer zunehmenden Präsenz verweilen.
Im Bewusstsein im gegenwärtigen Augenblick befassen wir uns nicht mit Schuldzuweisungen oder Reue. Wir benutzen nicht die scheinbar ungerechten Wunden des Lebens als Gesprächsthemen. Deshalb werden die, die nicht bereit sind, ihre Opfer- oder Siegermentalität zu überwinden, wie Staub aus der Präsenz derer geblasen, die sich auf den Weg in das Bewusstsein persönlicher Verantwortung begeben.
WIR SIND VON NATUR AUS OPTIMISTISCH. Warum auch nicht? Wenn wir für die Qualität unserer Erfahrung verantwortlich sind, warum sollten wir nicht jeden Augenblick genießen? Wenn wir erkannt haben, dass alle unerwarteten Erfahrungen und Herausforderungen zu unserem Besten auf unserem Weg liegen, bleiben wir selbst unter den schwierigsten Umständen optimistisch. Optimismus ist einfach, wenn das Leben einfach ist, aber nur im Bewusstsein im gegenwärtigen Augenblick bleiben wir optimistisch, egal was geschieht.
Das Bewusstsein im gegenwärtigen Augenblick erzwingt jedoch keine positive Einstellung. Eine erzwungene positive Einstellung ist eine Art der Verleugnung. Wenn wir in unserer Lebenserfahrung präsent sind, ist eine optimistische Herangehensweise an das Leben nicht lästig und nicht gekünstelt. Sie ist vielmehr spontan und
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