Die Kraft gelebter Gegenwart

ansteckend.
    Negativität ist eine Form der Dramatik. Negativität ist ein Zustand des Leugnens. Negativität ist reaktives Agieren.
    WIR INTERESSIEREN UNS FÜR UNSER WOHLERGEHEN AUF DER SCHWINGUNGSEBENE. Durch die Zunahme des Bewusstseins im gegenwärtigen Augenblick erleben wir einen Aspekt unseres Seins, der unter allen Umständen unverändert bleibt. Unsere Unsterblichkeit wird uns somit als authentisches »Wissen« gewahr. Wir erinnern uns an etwas, das sich nie ändert. Wir werden uns mehr und mehr bewusst, was immer ist.
    Naturgemäß streben wir an, eine Beziehung zu diesem Aspekt unseres Seins aufzubauen, weil uns mit zunehmendem Bewusstsein im gegenwärtigen Augenblick klarer wird, dass unsere gemeinsame Präsenz die Quelle aller Authentizität ist. Also neigen wir zu Praktiken, die das Bewusstsein unserer Identität auf der Schwingungsebene anregen. Unsere Quelle ist nicht länger eine Persönlichkeit, die von unserer religiösen Ausrichtung bestimmt wird. Unsere Quelle wird zu einer gesichtslosen, zeitlosen Präsenz, die gleichzeitig das Nichts und die Quelle allen Lebens ist. Es ist ganz natürlich, dass wir hier eine Neugierde entwickeln. Anders als bei zeitbasierten Ausflügen in das schwingungsbasierte Paradigma nähern wir uns jedoch unserer Quelle in der Gegenwart angetrieben durch Authentizität. Wir verzichten auf das Verstehen und entscheiden uns für eine direkte Erfahrung.
    WIR STREBEN NICHT MEHR NACH ABLENKUNG. Wenn wir unbewusst stark aufgeladene Emotionen hegen, finden wir endlose Möglichkeiten, uns davon abzulenken. Ob mit lauter Musik, Essen, Sport, der Gesellschaft anderer oder Arbeit, wir versuchen ständig, beschäftigt und in Bewegung zu sein. Unsere Unfähigkeit, Ruhe zu finden, ist der Beweis dafür, dass wir etwas verdecken wollen.
    Wenn wir ständig beschäftigt sind, liegt das daran, dass wir nicht in der Lage sind zu sein, einfach nur zu sein , und die Kostbarkeit unseres eigenen, wunderschönen Seins zu genießen. Indem wir unsere stark aufgeladenen Emotionen abbauen, reduzieren wir unsere Rastlosigkeit. Wir kommen ganz natürlich zur Ruhe. Wenn wir in einem zeitbasierten Bewusstsein leben, gibt es nichts Schwierigeres, als nichts zu tun, wenn es nichts zu tun gibt!
    WIR SIND UNS SELBST GEGENÜBER RÜCKSICHTSVOLLER UND MITFÜHLENDER. Wenn wir als Kinder keine bedingungslose Liebe empfangen haben, unterstellen wir, dass wir keine bedingungslose Liebe verdient haben. Dann bestrafen wir uns unbewusst selbst und setzen uns selbst herab.
    Und wenn unsere Eltern Ehe- oder Verhaltensprobleme haben, glauben wir als Kinder häufig, dass dies an uns liegt. Als Kinder geben wir uns für alles die Schuld, das schiefgeht. Der Grund: In der Tiefe unseres Herzens wissen wir, dass wir für die Qualität unserer Erfahrung verantwortlich sind.
    In unserer Unschuld denken wir jedoch, dass wir auch für die Qualität der Erfahrung unserer Eltern und Geschwister verantwortlich sind. Diese Fehlannahme führt zu einem Leben, in dem wir zu intensiv Dinge zu erreichen versuchen, überflüssige Opfer bringen und zum »Helfer« werden. »Helfer« zu werden, ist eine Erfahrung, die Kinder machen, deren Eltern mit Abhängigkeiten oder akuten Leiden kämpfen.
    In dieser Welt ist es normal, wenn wir aufwachsen und nicht wissen, wie wir für uns selbst sorgen können, ja sogar glauben, dass es ein Zeichen von Schwäche und Selbstsucht sei, wenn wir für uns selbst sorgen. Diese Haltung ändert sich, wenn wir The Presence Process durchlaufen. Wir erkennen, dass wir für uns selbst sorgen müssen, weil wir bedingungslose Liebe nicht »bekommen«, sondern sie uns selbst geben müssen. – Und nur dann sind wir fähig, anderen Menschen authentisch bedingungslose Liebe zu schenken.
    Wir gehen also rücksichtsvoller und mitfühlender mit uns selbst um. Wir erkennen, dass wir uns zuerst selbst bedingungslos geben müssen, was immer wir von anderen empfangen wollen. Erst wenn wir das gelernt haben, entwickeln wir die Fähigkeit, es bedingungslos jedem Menschen zu geben, der in unser Leben tritt. Wenn wir uns selbst bedingungslos Rücksichtnahme und Mitgefühl zuteil werden lassen, spiegelt uns die Welt dies, sodass wir eine rücksichtsvolle und mitfühlende Welt erleben.
    WIR VERSPÜREN WENIGER ANGST. Angst oder Ängstlichkeit ist ein Zustand, in dem wir dem Bewusstsein der Gegenwart entrinnen wollen und uns lieber in die Illusion eines anderen Ortes, einer anderen Zeit, begeben.
    Ein Merkmal von The Presence Process