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Die Kraft gelebter Gegenwart

Die Kraft gelebter Gegenwart

Titel: Die Kraft gelebter Gegenwart Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Brown
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verkompliziert unsere Versuche, die Qualität unserer Erfahrung durch die Umgestaltung unserer physischen Umstände zu verändern. Das bedeutet, dass alles, was wir auf der physischen Ebene mit Nachdruck verändern, sich im Laufe der Zeit wieder ändern wird. Wenn wir etwas mit Nachdruck rasch verändern, bedeutet das auch, dass wir ständig große Mengen Energie investieren müssen, um diese veränderte Bedingung aufrechtzuerhalten, was ziemlich unmöglich ist. Aus diesem Grund setzen wir Kontrolle und die Strategie des Ruhigstellens ein, um über physische Veränderungen die Qualität unserer Erfahrung zu ändern und diese Änderungen beizubehalten.
    Wir können auch versuchen, die Qualität unserer Erfahrung mental zu verändern, indem wir unser Denken über etwas verändern. Beispiele hierfür sind die Ansätze »Mind Power« und »positives Denken«. Verändertes Denken über etwas kann tatsächlich zu einer veränderten Art der Erfahrung führen – solange wir unser Denken nicht erneut ändern. Anders ausgedrückt sind Ausmaß und Dauer der Veränderung aufgrund mentaler Veränderungen instabil, weil dieser Ansatz seine Errungenschaften ständig vor unseren unbewussten Denkprozessen schützen muss. Wir wissen, was unsere unbewussten Denkprozesse anrichten können, denn wir brauchen nur die Umstände zu beobachten, die wir entgegen der Absicht unseres positiven Denkens in unserer Erfahrung manifestieren!
    Außerdem müssen wir noch lange nicht unsere Gefühle bezüglich etwas verändern, nur weil wir unser Denken darüber verändert haben. Daher wird keine noch so rigide Gedankenkontrolle eine authentische, gefühlte Transformation schaffen, bis wir anders fühlen . Solange unsere unbewussten emotionalen Zustände nicht berührt sind, werden die unbewussten Gedankenprozesse, die sich daraus ergeben, weiterhin unsere Absichten stören.
    Eine transformierte Erfahrung ist nicht nur das Ergebnis von positivem Denken. Dazu muss eine grundlegende Veränderung des Fühlens kommen. Wenn wir eine Veränderung erreichen wollen, müssen unsere Gefühls- und Denkprozesse harmonisiert werden. Wie bei primär physischen Veränderungen gilt auch bei rein mentalen Veränderungen zur Anpassung der Qualität unserer Erfahrung, dass dies wieder nur an den Auswirkungen ansetzt, nicht an der Ursache.
    Glücklicherweise haben wir die Möglichkeit, direkt an der Wurzel unseres Unbehagens anzusetzen und Anpassungen an der Ursache vorzunehmen. Das erreichen wir, indem wir Veränderungen am Zustand unseres emotionalen Körpers einleiten. Dies ist so anspruchsvoll wie effektiv und lohnend. Wenn die Veränderung einmal erreicht wurde, ist die Wirkung von Dauer.
    Wenn wir Veränderungen in unserem emotionalen Körper aktivieren wollen, erfordert dies ein schonendes und kontinuierliches Vorgehen. Wir brauchen Hingabe und Durchhaltevermögen. Es ist wie das Fällen eines großen Baumes: Schlag für Schlag für Schlag für Schlag. Manchmal erscheint uns diese Aufgabe geradezu unendlich. Wir gewinnen den Eindruck, dass es nicht vorangeht. Dann hören wir – ohne Vorwarnung – plötzlich ein knackendes Geräusch, und innerhalb von Sekunden beginnt der Baum zu fallen. Wenn er erst einmal im Fallen ist, kann ihn nichts mehr aufhalten. Wenn er erst einmal am Boden liegt, kann er nicht mehr aufgestellt werden. Bei der Veränderung am Zustand unseres emotionalen Körpers verhält es sich ähnlich. Wir arbeiten kontinuierlich daran, und manchmal haben wir das Gefühl, dass es überhaupt nichts bringt. Dann gibt es eine Verschiebung, und wenn die Veränderung begonnen hat, ist sie nicht mehr aufzuhalten. Wenn diese Verschiebung im Inneren eintritt, kann der emotionale Körper nicht in den vorherigen Zustand zurückkehren.
    Aufgrund der Neigung des emotionalen Körpers zu plötzlichen Veränderungen kann diese Erfahrung möglicherweise traumatisch sein. Die Abkürzung zu dauerhaften Veränderungen an der Qualität unserer Erfahrung ist, keine Zeit für physische oder mentale Prozesse aufzuwenden, sondern sich auf den emotionalen Körper zu konzentrieren. Es wird jedoch nicht empfohlen, direkt in den emotionalen Körper abzutauchen und Veränderungen zu aktivieren, nur weil wir erkannt haben, dass hier die Ursache liegt. Statt alles andere auszuschließen und direkt an den emotionalen Körper zu gehen, was traumatisch sein kann, sind bei uns die Schlüsselbegriffe »sanft«, »geduldig«, »kontinuierlich« und »verantwortungsbewusst«.
    The Presence

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