Die Kraft gelebter Gegenwart
darauf, weil sich etwas in uns verändert und sich in unserer Wahrnehmung der anderen niederschlägt.
17. Unser Körper wird unter Umständen ohne erkennbaren Grund Wehwehchen und Schmerzen entwickeln, aber wir sollten uns keine Sorgen machen. Schmerz ist eine Möglichkeit, wie unser physisches Vehikel unser Bewusstsein in die Gegenwart bringt. Indem wir Zurückhaltung entwickeln, indem wir unsere Aufmerksamkeit auf das Unwohlsein richten, ohne Wertung, Besorgnis oder Klagen, erfahren wir gesteigertes Bewusstsein im gegenwärtigen Augenblick und Integration.
18. Symptome, die bereits Teil unserer Erfahrung sind, werden sich unter Umständen verstärken. Dies liegt daran, dass sich die Wahrnehmung unseres körperlichen Zustands verschärft, weil unsere Aufmerksamkeit mehr und mehr auf unseren physischen Körper gerichtet ist. Diese verschärfte Wahrnehmung kann sich anfangs als scheinbare Verschlechterung von Symptomen manifestieren. Tatsächlich ist das aber nicht der Fall. Im Gegenteil ist dies häufig der erste Schritt in Richtung Integration.
19. Unter Umständen werden sich alte Verletzungen wieder bemerkbar machen. Dies geschieht, weil wir nun bereit und in der Lage sind, ihnen unsere Beachtung bedingungslos durch unser Bewusstsein im gegenwärtigen Augenblick zu schenken und ihre Symptome nicht verdrängen, ruhigstellen und kontrollieren müssen.
20. In manchen Augenblicken oder sogar an ganzen Tagen werden wir uns vielleicht abgelenkt und verwirrt fühlen. Dies ist der Fall, weil wir ein neues Bewusstsein dafür entwickeln, wenn wir nicht in unserer Erfahrung präsent sind. Diese Phasen der Ablenkung und Verwirrtheit sind auch so schon Teil unserer Erfahrung, aber mit zunehmendem Bewusstsein im gegenwärtigen Augenblick nehmen wir sie stärker wahr. Unser vorbehaltloses, gefühltes Bewusstsein dieser Phasen erleichtert ihre Integration.
21. Wir entdecken vermutlich, dass wir uns nichts mehr aus Umständen machen, die wir früher unbedingt unter unserer Kontrolle haben wollten. Wenn das geschieht, nehmen wir es einfach an, denn dies ist eine günstige Entwicklung. Sie hat ihren Grund darin, dass viele unserer Prioritäten häufig zum Wohl anderer gesetzt werden, nicht zu unserem eigenen. Mit unserer zunehmenden Präsenz erkennen wir, dass wir alle selbst für die Qualität unserer eigenen Erfahrung verantwortlich sind und dass wir also nicht für die Qualität der Erfahrung anderer verantwortlich sein können. Manchmal denken wir, dass wir es sind oder dass wir es zumindest sein sollten, aber das ist eine Illusion. Je präsenter wir werden, umso mehr löst sich diese Illusion auf. Wir hören auf, unsere Energie darauf zu verwenden, die Welt und ihre Bewohner kontrollieren zu wollen.
22. Wir melden uns in Situationen mit unserer Meinung zu Wort, in denen wir sonst geschwiegen hätten. Dies geschieht, wenn unsere Authentizität wiedererwacht, und es ist eine notwendige Entwicklung, auch wenn es sich zunächst komisch anfühlt. Durch diesen Prozess entdecken wir unsere Fähigkeit, »nein« zu sagen, wenn wir »nein« meinen, und »ja« zu sagen, wenn wir »ja« meinen. Anfangs mag dieser Gebrauch unserer Authentizität bei uns das Gefühl auslösen, dass wir etwas Falsches tun. Respektieren Sie sich selbst. »Nein« ist ein vollständiger Satz.
23. Ihre finanzielle Lage kann sich verändern. Es mag scheinen, dass sich Ihre Mittel verknappen. Das ist im Wesentlichen vorübergehender Natur. Geld ist ein Symbol für unseren persönlichen Energiefluss und somit für die Bewegung in unserer Erfahrung. Wenn wir vorsätzlich unsere stark aufgeladenen Emotionen anpacken, untersuchen wir innerlich Störungen unseres persönlichen Energieflusses. Diese innere Suche zeigt sich manchmal als Störung unserer finanziellen Mittel. Dies trifft insbesondere dann zu, wenn wir dem Geld anhaften und unseren Selbstwert an finanziellen Indikatoren messen. Wenn wir die entsprechenden Emotionen integriert haben, erkennen wir authentischen Reichtum.
24. Unsere Familienmitglieder, Partner und engen Freunde werden uns vielleicht davon abbringen wollen, an uns zu arbeiten, weil sie das für egozentrisch halten. Dies mag daran liegen, dass wir uns zum ersten Mal in unserem Leben um uns selbst kümmern und nicht mehr nur ständig anderen »helfen«. Es mag andere stören, dass wir einen Teil unserer Aufmerksamkeit von ihnen abziehen. Das ist kein Grund zur Sorge: Sie werden es überleben. Einige von ihnen werden sich vielleicht sogar
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