Die Kraft gelebter Gegenwart
gelangen die Bilder, die wir damit verknüpfen, in den Fokus des mentalen Körpers. Wir »vermissen« diese Menschen und Bilder nicht wirklich, sondern wir integrieren unsere Erinnerungen daran.
32. Eine Weile lang kann es für uns schwierig sein, bei unseren Eltern und engeren Familienangehörigen zu sein. Dies hat nichts mit ihnen zu tun. Es wird vorübergehen. Diese emotionalen Zustände treten auf, weil die Menschen, die uns am nächsten stehen, unsere klarsten Spiegel sind und die Prägungen widerspiegeln, die wir vor uns selbst verborgen halten wollen. The Presence Process zeigt uns, wie wir diese Spiegelungen in einer Art und Weise wahrnehmen können, sodass wir emotional daran wachsen können.
33. Ihre Kinder werden sich vielleicht anders verhalten. Eventuell werden sie sich genauso verhalten wie Sie, als Sie in ihrem Alter waren. Auch sie fungieren als Spiegel, sodass wir durch ihre Präsenz die Prägungen aus unserer nicht integrierten Kindheit wahrnehmen können, die wir verdrängt haben. Dies ist eine Einladung zu beobachten , nicht, um reaktiv zu agieren. Das Verhalten, das wir wahrnehmen, ist nicht authentisch, sondern es ist eine Spiegelung – eine Erinnerung. Wenn wir unsere Kindheitserinnerungen integrieren, befreien wir unsere Kinder davon, diese Last tragen zu müssen. Ihr Verhalten wird sich verändern. Wir können beobachten, wie unsere Kinder mit jeder Vollendung des Prozesses durch uns leichter, freudiger und authentischer werden.
34. Es kann sein, dass sich unsere Kinder krank fühlen, erkältet sind oder grippeähnliche Symptome zeigen. Erfahrungen aus unserer Vergangenheit, die wir nicht integrieren, werden über die Prägung energetisch von unseren Kindern aufgenommen. Schon zu dem Zeitpunkt, an dem wir uns auf diese Reise begeben, haben unsere Kinder nicht integrierte Prägungen in ihrem emotionalen Körper aufgenommen. Wenn wir also unseren emotionalen Körper integrieren, nehmen unsere Kinder gleichzeitig eine Veränderung in ihrem emotionalen Körper wahr. Dies kann sich durch körperliche Symptome ausdrücken, durch mentale Verwirrung oder emotionale Offenbarungen. Während wir den Prozess abschließen und eine emotionale Ausgeglichenheit auf einer neuen Ebene erreichen, erfahren auch sie Integration. Dies gilt nicht nur für unsere Kinder. Jeder in unserem energetischen Umfeld nimmt an der Verarbeitung teil, wenn wir diesen Prozess durchlaufen. Anders als wir machen sie diese Erfahrung jedoch unbewusst. Daher fühlen wir mit den Menschen, die uns nahestehen. Wir machen uns auch keine Gedanken, während sie ihre emotionale und somit mentale und physische Integration durchlaufen. Sie spiegeln uns. Wenn wir das Gefühl haben, wir müssten etwas für sie »tun«, sollten wir sicherstellen, dass wir es für uns tun, was auch immer es sein mag. Auch hier setzen wir unseren gesunden Menschenverstand ein.
35. Aus unerfindlichen Gründen können wir uns weinerlich fühlen. Wenn dies der Fall ist, bemühen wir uns bewusst um einen ruhigen Augenblick ohne Störungen, in dem wir uns öffnen können, um mit diesem emotionalen Zustand zu sein. Dann können wir weinen, soviel wir weinen müssen. Wenn wir nur mit uns selbst sind und grundlos weinen können, entgiften wir unseren emotionalen Körper, wie es mit keiner anderen Aktivität möglich ist. Wir setzen das Weinen jedoch nicht als Werkzeug ein, um Aufmerksamkeit und Mitgefühl zu bekommen. Anders als viele Therapeuten behaupten, ist das Weinen in Einsamkeit während eines Prozesses der emotionalen Verarbeitung vorteilhafter als das Ausweinen an der Schulter eines anderen Menschen, weil es allein rein und authentisch ist. Es verkommt nicht zur oberflächlichen Dramatik und zum Werkzeug in der Hand des mentalen Körpers.
36. Alte Prägungen, von denen wir dachten , dass sie bereits aufgelöst seien, können wieder an die Oberfläche kommen. Das liegt daran, dass wir sie in der Vergangenheit nicht bedingungslos integriert haben, sondern sie mit Kontrolle und Ruhigstellen aus unserem Bewusstsein verbannt haben. Wir glaubten, das wäre »Heilung«. Mit dem Wiedererlangen des Bewusstseins im gegenwärtigen Augenblick treten diese alten Prägungen an die Oberfläche, um integriert zu werden. Damit erhalten wir die Möglichkeit, bedingungslos mit ihnen zu sein.
37. Unsere Essgewohnheiten werden sich vielleicht ändern. Wenn wir mehr Bewusstsein im gegenwärtigen Augenblick erlangen, werden wir uns unserer Empfindungen im physischen Körper mehr
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