Die Kraft gelebter Gegenwart

der Notwendigkeit öffnen, ihrem eigenen emotionalen Wachstum Aufmerksamkeit zu schenken.
    25. Unter Umständen fühlen wir uns grundlos schläfrig und müde. Dies liegt daran, dass unsere Aufmerksamkeit auf unserem verdrängten Unbewussten liegt. Wenn unsere Aufmerksamkeit auf das Unbewusste gerichtet ist, äußert sich das häufig als Schläfrigkeit. Das ist gut so. Wenn Sie können, sollten Sie sich Ruhe gönnen. Wenn Ihnen das nicht möglich ist, halten Sie durch.
    26. Gelegentlich können Schlafstörungen auftreten. Dies liegt an der zusätzlichen Energie, die wir aus dem gesteigerten Bewusstsein im gegenwärtigen Augenblick und der damit zusammenhängenden Verarbeitung ziehen. Wälzen Sie sich nicht die ganze Nacht im Bett herum. Es ist vorteilhafter, diese Zeit zu nutzen: Setzen Sie sich auf und verdauen Sie Ihre Wachheit, indem Sie in der Präsenz dieser Wachheit sind. Diese Augenblicke der Wachsamkeit spät in der Nacht oder früh am Morgen enthalten Geschenke der erhöhten Bewusstheit, Einsicht und Inspiration.
    27. Es können lebhafte Träume auftreten, von denen einige beunruhigend sein können. Häufig sind sie aufschlussreich in Bezug auf unsere Verarbeitung. Die bewusstere Wahrnehmung unserer Träume ist darauf zurückzuführen, dass während unseres Schlafs emotionale Verarbeitung stattfindet. Keiner dieser Träume ist »wahr«, insbesondere wenn darin Menschen vorkommen, die wir kennen. Bei The Presence Process sind alle Träume metaphorisch zu verstehen. In diesen Träumen stehen Männer, die älter sind als wir, für unsere Beziehung zu unserem Vater und dafür, was wir über innere Führung lernen müssen. Frauen, die älter sind als wir, stehen für unsere Beziehung zu unserer Mutter und dafür, was wir über unsere Fürsorge für uns selbst lernen müssen. Frauen, die so alt sind wie wir, stehen für unsere weibliche Seite sowie für unsere Beziehung zu unseren Emotionen und zum Integrationsprozess. Männer, die so alt sind wie wir, stehen für unsere männliche Seite sowie für unsere mentalen Aktivitäten und die Erfahrungen, die wir gerade machen. Personen, die jünger sind als wir, stehen für unsere männliche und weibliche Seite in diesem Alter. Wir nehmen die wahrgenommenen Bilder symbolisch auf. Sie sind Botschafter, die uns Einsichten bringen. Wenn wir sie interpretieren, fragen wir, was die Symbole für uns bedeuten. Die Sprache der Träume ist selten wörtlich zu verstehen, meist ist sie metaphorisch.
    28. Wir können ohne Grund mürrisch und gereizt sein. Wahrscheinlich waren wir innerlich einen Großteil unseres Lebens mürrisch und gereizt. Nun lassen wir zu, dass diese verdrängten emotionalen Zustände an die Oberfläche treten. Wir dürfen uns mürrisch und gereizt fühlen, solange wir das nicht an anderen auslassen. The Presence Process vermittelt uns Werkzeuge der Wahrnehmung, die es uns ermöglichen, diese Emotionen zu integrieren, ohne sie nach außen zu tragen.
    29. Wenn wir uns nicht danach fühlen, uns in die Gesellschaft unseres üblichen sozialen Umfelds zu begeben, respektieren wir dieses Gefühl, weil es eine Gelegenheit ist, zu entdecken, wie wir »ja« sagen, wenn wir »ja« meinen, und – häufig noch wichtiger – wie wir »nein« sagen, wenn wir »nein« meinen. Es ist eine Einladung zur Authentizität.
    30. Es kann sein, dass Menschen aus unserer Vergangenheit und Familienmitglieder, von denen wir lange nichts gehört haben, Kontakt mit uns aufnehmen. Dieser Prozess ist zwar eine Reise, die wir allein unternehmen, aber er wirkt sich auf die gesamte Familie und alle Menschen aus, mit denen wir energetisch verbunden sind. Unsere Beziehung zu allen Menschen basiert darauf, wie wir sie wahrnehmen. Wenn sich unsere Wahrnehmung ändert, ändert sich auch die Qualität unserer Beziehungen. Diese unerwarteten Kontaktaufnahmen sind positive Anzeichen dafür, dass wir etwas erreichen. Wenn wir den Zustand unserer stark aufgeladenen Emotionen beeinflussen, verändert sich unsere Welt. Häufig sind diese unerwarteten Kommunikationsversuche Einladungen des einheitlichen Feldes, etwas wiedergutzumachen, die Verantwortung für unsere Erfahrungen aus der Vergangenheit zu übernehmen und das tiefgreifende Potenzial der integrativen Arbeit zu erkennen.
    31. Möglicherweise fühlen Sie sich melancholisch und vermissen Menschen aus der Vergangenheit. Das sind Erinnerungen, die sich melden, damit wir unsere Bindung daran integrieren können. Wenn die Erinnerungen auftauchen,