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Die Kreatur

Die Kreatur

Titel: Die Kreatur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz
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Verstecke.«
    Er starrt sie an und wittert eine List. »Mutter, willst du versuchen, Randal wehzutun?«
    »Nein. Natürlich nicht. Weshalb sollte ich dir wehtun wollen? «
    »Manchmal tun Mütter ihren Kindern weh. Darüber gibt es eine ganze Website – www.homicidalmothers.com . «
    Als er jetzt darüber nachdenkt, wird ihm klar, dass die armen Kinder nie ahnen, was auf sie zukommt. Sie vertrauen ihren Müttern. Die Mutter sagt ihrem Kind, dass sie es lieb hat, und das Kind glaubt es ihr. Dann hackt sie es in seinem Bett in Stücke oder fährt es zu einem See und ertränkt es dort.
    »Randal kann nur hoffen, dass du eine gute Mutter bist«, sagt er. »Aber vielleicht musst du noch viel mehr Fragen beantworten, bevor Randal dich losbindet.«
    »In Ordnung. Komm zurück. Frag mich alles, was du willst.«
    »Randal muss sich erst mit Arnie unterhalten.«
    Sie sagt etwas, doch er schaltet ab. Er geht in den Flur.
    Hinter ihm spricht Mutter wieder schnell, schneller als jemals zuvor, und dann schreit sie.
    Randal sechs ist schon einmal im Wohnzimmer gewesen. Als Mutter das Bewusstsein wiedererlangt hat, hat sie so fürchterlich auf ihn eingeredet, dass er hierher gekommen ist,
um sich zu beruhigen. Jetzt ist er wieder hier und beruhigt sich.
    Er hofft, dass er und Mutter nicht schon jetzt ein unrettbar gestörtes Verhältnis zueinander haben.
    Nach ein oder zwei Minuten, als er sich wieder gefangen hat, macht er sich auf die Suche nach Arnie. Er fragt sich, ob sein neuer Bruder sich als Abel oder Kain erweisen wird, als selbstlos oder als selbstsüchtig. Wenn er wie Kain ist, weiß Randal sechs, was er tun wird. Es wird Notwehr sein.

60
    Carson parkte in ihrer Auffahrt, schaltete den Motor und die Scheinwerfer aus und sagte: »Lass uns die Schrotflinten holen. «
    Sie hatten die Koffer und die Schrotflinten in den Kofferraum gepackt, bevor sie Lulana und Evangeline von der Pfarrei nach Hause gefahren hatten.
    Nachdem sie die Urban Snipers eilig wieder an sich gebracht hatten, liefen sie um den Wagen, kauerten sich vor die Motorhaube und benutzten die Limousine als Deckung. Carson spähte um die Fahrerseite herum auf die Straße.
    »Wie halten wir es heute mit dem Abendessen?«
    »So viel Zeit wie für das Mittagessen können wir uns nicht nehmen.«
    »Ich hätte Lust auf ein Krabbensandwich.«
    »Von mir aus, solange es zum Mitnehmen verpackt ist und du es im Laufen essen kannst.«
    Michael sagte: »Was ich am meisten vermissen werde, wenn ich tot bin, ist das Essen, vor allem die Spezialitäten, die man hier in der Gegend findet.«

    »Vielleicht gibt es die ja im Jenseits zuhauf.«
    »Was ich bestimmt nicht vermissen werde, das sind die Hitze und die hohe Luftfeuchtigkeit.«
    »Bist du dir da ganz sicher?«
    Die Geräusche eines nahenden Motors drangen durch die Nachtluft zu ihnen.
    Als das Fahrzeug auf der Straße vorüberfuhr, sagte Carson: »Ein schwarzer Porsche Carrera GT. Mit Sechs-Gang-Schaltung. Kannst du dir vorstellen, wie schnell ich so ein schnuckeliges Teil fahren könnte?«
    »So schnell, dass ich ständig kotzen würde.«
    »Mein Fahrstil wird dich niemals umbringen«, sagte sie. »Dich bringt nämlich demnächst ein Monster um.«
    »Carson, wenn das vorbei ist und wir es lebend überstehen, glaubst du, dann könnten wir unseren Job als Bullen vielleicht an den Nagel hängen?«
    »Und was täten wir dann?«
    »Was hältst du von einem mobilen Haustierdienst? Wir könnten den ganzen Tag durch die Gegend fahren und Hunde baden. Leichte Arbeit. Kein Stress. Es könnte sogar Spaß machen. «
    »Das hängt von den Hunden ab. Das Problem ist, dass man für dieses ganze Zubehör einen Lieferwagen braucht. Lieferwagen sind dämlich. Ich denke nicht im Traum daran, einen Lieferwagen zu fahren.«
    Er sagte: »Wir könnten eine Schwulenbar aufmachen.«
    »Wieso ausgerechnet für Schwule?«
    »Dann bräuchte ich mir keine Sorgen zu machen, dass die Kerle dich aufreißen wollen.«
    »Ich hätte nichts dagegen, einen Donutladen aufzumachen. «
    »Könnten wir eine Donutbäckerei betreiben und trotzdem bewaffnet sein?«, fragte er sich laut.
    »Ich wüsste nicht, was dagegen spricht.«

    »Ich fühle mich nämlich gleich viel wohler, wenn ich bewaffnet bin.«
    Ein neuerliches Motorengeräusch brachte sie zum Verstummen.
    Als das Fahrzeug auftauchte, sagte Carson: »Ein weißer Mountaineer«, und zog ihren Kopf ein, um nicht gesehen zu werden.
    Der Mountaineer verlangsamte, hielt aber nicht an. Er fuhr am Haus

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