Die Kreuzfahrerin
ihren Strohsäcken hinüber. Langsam ließ er Ursula auf das Lager gleiten und gesellte sich dort zu ihr. Er küsste sie weiter, seine Hand streichelte über ihre Brüste. Ursula fuhr ihm durch das Haar, ließ ihn mit ihrer Zunge spielen und rieb mit beiden Händen seinen Rücken. Seine Hand glitt nun tiefer und zog ihre Röcke hoch. Die Berührung seiner Finger auf ihren bloßen Schenkeln ließ Ursula zusammenzucken. Ein Seufzer entglitt ihrer Kehle. Er küsste sie erneut und seine Hand legte sich auf das krause Haar ihrer Scham. Warme Wellen flossen Ursula durch Mark und Bein. Sie spürte, wie die Lust in ihr erwachte.
Ailwin nestelte seine Hose auf, nahm Ursulas Hand und führte sie zu seinem Geschlecht. Ursula umfasste sein Fleisch, und auch er begann, heftiger zu atmen. Mit sanftem Druck drang einer seiner Finger in ihre Spalte. Ursula spürte, dass ihre Feuchtigkeit den Finger einladend in sie gleiten ließ. Ailwin berührte den kleinen Knoten und Ursula erstarrte vor Wonne. Fest umschloss ihre Hand sein Fleisch, bis er sich über sie legte und in sie drang. Sein Glied schien ihr heiß wie glühende Kohle, und sie wich etwas zurück, doch dann ergoss sich diese Hitze über ihren ganzen Körper und sie spreizte die Beine. Tief drang er vor, zog sich wieder zurück und drang erneut kraftvoll in sie. Immer schneller wurden seine Bewegungen, immer heftiger sein Atem. Ursula spürte ihr Herz bis zum Hals schlagen, ihr war als würde sie rennen und wünschte sich doch, nicht ans Ziel zu gelangen. Eine berauschende Ewigkeit lang gab es für Ursula nichts anderes als den Körper, der sich ihr entgegenwarf, und die wilden Gefühle, die ihn willkommen hießen. Schließlich erstarrte Ailwin und Ursula fühlte, wie er sich heiß in ihr ergoss. Er küsste sie und ließ sich neben sie auf den Strohsack fallen. Langsam kam Ursula wieder zu Atem und mit der Beruhigung fiel bleien schwer der Schlaf über sie.
Als sie aufwachte, schnarchte Hilde auf ihrem Lager, und sie lag allein da. Doch, wo Ailwin zuletzt gelegen hatte, fand sie einen silbernen Reif, der mit regelmäßigen, verschlungenen Linien verziert war, und zwei kleine, goldene Münzen. Ursula dachte an die Nacht zurück, ihre Erregung und all das, was sie gefühlt hatte. Sie mochte Ailwin, aber dass er nun nicht neben ihr lag, störte sie nicht. Es war einfach schön gewesen, und ihr Körper hatte sich danach gesehnt.
Sie stand leise auf, schob sich den Reif über die Hand und tat die Münzen in das Säckchen, in dem sie auch ihre beiden Holzfigürchen aufbewahrte. Vor dem Zelt fand sie noch ein wenig Glut unter der Asche des Feuers und legte dünne Ästchen nach. Sie füllte Wasser in den Kessel und stellte ihn in die Flammen. Ihr war nach einem Aufguss mit getrockneten Hagebutten und Brombeerblättern. Außerdem sollte sie sich auch das Frauenrezept zubereiten, das Ester ihr dereinst anvertraut hatte. Leise kehrte sie in das Zelt zurück, suchte in der Truhe nach den richtigen Kräutersäckchen und nahm auch gleich zwei Schalen mit nach draußen. Hilde schnarchte noch immer. Ursula setzte sich mit dem Hocker an das Feuer und wartete darauf, dass das Wasser im Kessel zu sieden begann. Langsam erwachte das Lager um sie herum. Männer und Frauen krochen aus den Zelten, Feuer wurden angeschürt, erste Stimmen erklangen, ein Baby schrie, und nur wenig später erfüllte die Geräuschkulisse des Tages die Luft.
Auch Hilde kam nun aus dem Zelt. Dankbar nahm sie die Schale mit dem Getränk entgegen und setzte sich zu Ursula. „Oh, ich habe zuviel Wein genossen“, jammerte sie, „mein Kopf schmerzt.“ Dann erinnerte sie sich an etwas, schaute auf und zwinkerte ihrer Freundin zu. „Das war eine lebhafte Nacht.“ Beide lachten. Hilde entdeckte die Schale, in der Ursula Esters Rezept bereitet hatte. „Ach, schau mal an“, sagte sie mit betont unschuldiger Miene. „Das hast du doch sicherlich nur für mich gemacht, oder?“ Ursula spürte, dass sie errötete, und lachte mit Hilde. „Nein, aber wenn du artig bittest, gebe ich dir vielleicht etwas ab.“
Hilde machte einen kindlichen Schmollmund. „Bitte, bitte“, sagte sie und faltete die Hände. Lachend lagen sich die Freundinnen einen Moment später in den Armen. Ursula zeigte Hilde den Armreif, doch von den Münzen sagte sie nichts. Hilde musste ja nicht alles wissen. Von diesem Tag an waren beide häufiger zu Gast am Normannenfeuer. Dann endlich kam der Tag, an dem sich die Fürsten und Heerführer auf Geheiß
Weitere Kostenlose Bücher