Die Kreuzzüge
sich viele tausend Lateiner betend auf ihren Schiffen zusammen. Alle waren aufgefordert worden, in der Nacht zuvor zu beichten. Auf der Montjoie besuchte Ludwig die Messe, wie er es jeden Morgen zu tun pflegte. Dann begann für die gesamte Besatzung der Flotte die komplizierte Aufgabe, von den großen Transportschiffen in die kleineren Boote umzusteigen, die auch im seichten Wasser noch manövrierfähig waren. Jean de Joinville und seine Gefolgschaft schwangen sich in ein Langboot, das unter der Last beinah zu sinken drohte. Kurz danach beobachtete Jean, wie ein unglücklicher Ritter zum falschen Zeitpunkt absprang, als das Boot »gerade ablegte, so dass er ins Meer stürzte und ertrank«.
Sehr anschaulich beschreibt Joinville die Szene an der Küste des Nildeltas: »Das ganze Aufgebot der Streitkräfte des Sultans stand am Gestade aufgereiht. Es war ein fesselnder Anblick, denn die Standarten des Sultans waren alle aus Gold, und wo die Sonnenstrahlen darauf fielen, blitzten sie glänzend auf. Das Getöse, das dieses Heer mit seinen Pauken und sarazenischen Hörnern vollführte, war entsetzlich für die Ohren.« Um ihn herum landeten Hunderte von Booten am Strand, viele grell bemalt mit Wappen, über ihnen flatterten Fahnen, und die Ruderer bewegten sich mit aller Kraft vorwärts.
Das Langboot, in dem sich Jean de Joinville befand, war eines der ersten, die am Gestade anlangten, und es wurde direkt vor einer Gruppe muslimischer Reiter an Land gezogen, die sich sofort in Bewegung setzten. [629] Jean beschrieb, wie er und seine Männer in das seichte Wasser sprangen, und »wir rammten die scharfe Kante unserer Schilde in den Sand und stießen unsere Lanzen sicher in die Erde, die Spitzen richteten wir gegen die Feinde«. Dieser bedrohlich-aggressive metallene Schutzwall rettete Joinville und seine Mannschaft, denn »in dem Moment, da [die angreifenden Feinde] sahen, dass die Lanzen direkt auf ihre Bäuche zielten, kehrten sie um und flohen«. Eine erste Begegnung hatte die Gruppe um Jean überlebt, und sie behielten ihre Position bei, während weitere Scharen lateinischer Kämpfer an Land gingen. 6
Entlang des gesamten Küstenabschnitts brachen heftige Kämpfe aus, und die Muslime ließen vernichtende Pfeil- und Speerhagel über den anlandenden Franken niedergehen. Es stellte sich schnell heraus, dass nicht jedes Boot bis ganz an den Strand heranfahren konnte, und es sah eine Zeitlang so aus, als würde der Angriff dadurch aufgehalten, doch dann wurde der dringende Befehl gegeben, die Boote zu verlassen und an Land zu waten. Einige sprangen »in fiebriger Ungeduld« zu früh aus den Booten und ertranken; andere wateten, so schnell es ging, durch hüft-, teilweise sogar brusthohes Wasser vorwärts. Viele Ritter bemühten sich, ihre Pferde von den Booten zu ziehen, um beritten kämpfen zu können, während christliche Bogenschützen ihnen mit einem Hagel von Pfeilen Deckung gaben, die nach dem Bericht eines Kreuzfahrers »so dicht und schnell geflogen kamen, dass es ein sehr verwunderlicher Anblick war«. Zunächst brachen allenthalben erbitterte Einzelkämpfe aus, doch bald fanden sich die wehrhaft gerüsteten fränkischen Ritter zu disziplinierten Einheiten zusammen, und als die Formationen dann standen, wurden die Angriffe der Muslime immer unwirksamer.
Entlang des gesamten Küstenabschnitts brachen heftige Kämpfe aus, und die Muslime ließen vernichtende Pfeil- und Speerhagel über den anlandenden Franken niedergehen. Es stellte sich schnell heraus, dass nicht jedes Boot bis ganz an den Strand heranfahren konnte, und es sah eine Zeitlang so aus, als würde der Angriff dadurch aufgehalten, doch dann wurde der dringende Befehl gegeben, die Boote zu verlassen und an Land zu waten. Einige sprangen »in fiebriger Ungeduld« zu früh aus den Booten und ertranken; andere wateten, so schnell es ging, durch hüft-, teilweise sogar brusthohes Wasser vorwärts. Viele Ritter bemühten sich, ihre Pferde von den Booten zu ziehen, um beritten kämpfen zu können, während christliche Bogenschützen ihnen mit einem Hagel von Pfeilen Deckung gaben, die nach dem Bericht eines Kreuzfahrers »so dicht und schnell geflogen kamen, dass es ein sehr verwunderlicher Anblick war«. Zunächst brachen allenthalben erbitterte Einzelkämpfe aus, doch bald fanden sich die wehrhaft gerüsteten fränkischen Ritter zu disziplinierten Einheiten zusammen, und als die Formationen dann standen, wurden die Angriffe der Muslime immer unwirksamer.
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