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Die Krieger 3 - Die Stimme der Ahnen

Die Krieger 3 - Die Stimme der Ahnen

Titel: Die Krieger 3 - Die Stimme der Ahnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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Schöne Land verfolgen«, seufzte Nolan. »Wer weiß, ob wir unbemerkt aus der Stadt kommen.«
    Wäre ihre Lage nicht so ernst gewesen, hätte Cael über Bowbaqs verständnisloses Gesicht schmunzeln müssen.
    »Äh … wer?«, fragte Bowbaq verwirrt.
    »Die Männer, die uns angegriffen haben«, erklärte Amanon. »Stimmt, du hast den Kampf gar nicht mehr miterlebt.«
    In erstaunlich nüchternem Ton schilderte er, was sich nach Bowbaqs Sturz auf den Dächern abgespielt hatte. Bowbaq erbleichte, als er hörte, dass sich die maskierten Mörder wie Geier auf seine Freunde und seine Enkelin gestürzt hatten, aber noch erschrockener reagierte er auf die Beschreibung der Bestie.
    »Ein Gesicht wie ein Menschenaffe, sagst du? Mit einer Art Wolfsfell? Und langen Armen?«
    »Ja«, bestätigte Amanon verwundert.
    »Das war ein Lemur!«, rief Bowbaq. »Eines dieser Biester aus dem Jal’karu! Grigän hat damals eins von ihnen getötet, und ein anderes hat Corenn verletzt.«
    »Ich weiß, dass mein Vater ein begnadeter Kämpfer ist, aber das kann nicht sein«, widersprach Amanon. »Selbst zu dritt hatten wir die größte Mühe, diese Kreatur in Schach zu halten. Es hätte nicht viel gefehlt, und sie hätte uns in Stücke gerissen.«
    Er warf einen kurzen Blick in Caels Richtung, doch der Ausdruck in seinen Augen ließ nicht erkennen, was er dachte. Seit sie auf den Kampf zu sprechen gekommen waren, war Cael äußerst unwohl zumute.
    »Vielleicht war es ein besonders großes Exemplar seiner Art?«, überlegte Eryne.
    »Art? Welche Art?«, mischte sich Keb ein. »Von so einem Ding habe ich noch nie gehört. Sie müssen es aus der Unterwelt geholt haben!«
    »Wahrscheinlich war es tatsächlich ein Dämon«, sagte Nolan. »Eine Bestie, die das Jal nach ihrer Vollendung verlassen hat, so wie es den Gesetzen entspricht, die dort herrschen. Deshalb war die Kreatur auf dem Dach natürlich auch stärker und zäher als ihre Artgenossen im Kam, die noch nicht ausgewachsen sind.«
    Bedrücktes Schweigen trat ein, während Amanon nachdenklich nickte.
    »Soll das heißen, dass ihr einen
Dämon
getötet habt?«, fragte Niss.
    »Das sind alles nur Vermutungen«, wiegelte Nolan ab. »Vielleicht war es auch nur ein wilder Affe.«
    »Aber wenn du recht hast und die Kreatur tatsächlich aus dem Jal stammte, beweist das ja, dass einer von uns der Erzfeind ist! Schließlich kann nur er das Leben eines Unsterblichen auslöschen!«
    Niss hatte den anderen eigentlich Mut machen wollen, aber stattdessen löste ihre Schlussfolgerung Bestürzung aus. Cael starrte angestrengt auf seine Füße. Er erinnerte sich noch genau daran, wie er auf den Lemuren eingestochen hatte, bis …
    »Amanon
hat ihm den Todesstoß versetzt«, sagte Nolan langsam.
    »Jeder von uns dreien hätte es tun können«, protestierte Amanon. »Die Bestie lag schon halb tot am Boden, als ich zuschlug. Und selbst wenn sie aus dem Jal stammte, kann ich mir nur schwer vorstellen, dass sie unsterblich war.«
    »Aber was, wenn Nolan doch recht hat?«, beharrte Niss. »Dann bist du der Erzfeind!«
    Cael blickte gerade noch rechtzeitig auf, um die Angst in den Augen seines Cousins aufflackern zu sehen. In diesem Moment hätte er um nichts in der Welt mit ihm tauschen mögen.
    »Ich … Ihr … Das beweist gar nichts«, wehrte Amanon ab, als er sich wieder etwas gefasst hatte. »Diese Kreatur war keine richtige Gottheit. Meine Mutter deutet in ihrem Tagebuch an, dass es im Karu auch Wesen gibt, die auf einer niedrigeren Stufe stehen. Wie dieser Zwerg, Lloi’ol«, sagte er an Bowbaq gewandt. »Der Zwerg, der euch zu den Undinen geführt hat.«
    »Stimmt«, sagte Bowbaq. »Außerdem hat Grigän auch einen Lemuren getötet, und von ihm wissen wir, dass er nicht der Erzfeind ist.«
    »Aber wie ist es den Goronem gelungen, ein solches Ungeheuer zu zähmen?«, fragte Eryne. »Und wo haben sie es überhaupt her?«
    »Vielleicht hat Sombre es ihnen ja geschenkt«, sagte Keb. Wie immer grinste er spöttisch, obwohl er seine Worte durchaus ernst zu meinen schien. »Wir wissen mittlerweile, dass die Dunkle Bruderschaft und Sombre unter einer Decke stecken«, fuhr er fort. »Er macht sich diese Mantel- und Kuttenmänner ganz sicher nicht nur mit Drohungen gefügig. Ein paar Versprechungen hier, etwas Gold dort, und schon befiehlt er über das größte Heer von Verrückten, das die Welt je gesehen hat.«
    »Wenn man Euch so reden hört, klingt es beinahe wie ein Kinderspiel, ein solches Komplott zu

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