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Die Krieger 3 - Die Stimme der Ahnen

Die Krieger 3 - Die Stimme der Ahnen

Titel: Die Krieger 3 - Die Stimme der Ahnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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Sonnenstrahlen des neuen Tages, konnte Nolan nicht aufatmen. Sie waren zwar erneut knapp dem Tod entronnen, aber diesmal hatte es wirklich böse für sie ausgesehen, und um Zejabel mussten sie weiter bangen. Die Zühatte mehr Verletzungen davongetragen als alle anderen zusammen; nicht einmal um Bowbaq stand es so schlimm, obwohl er aus großer Höhe vom Dach gestürzt war. Allen stand noch lebhaft vor Augen, wie Zejabel mit einem gewaltigen Satz über den Abgrund gesprungen war, um Niss und Eryne zu Hilfe zu kommen. Damit war ein für alle Mal bewiesen, dass Zejabel zu ihnen gehörte. Die Vorstellung, sie zu verlieren, war unerträglich.
    »Hier ist es gut«, sagte Amanon unvermittelt.
    Er hatte einen Beobachtungsposten gefunden, der so weit von den Anlegern entfernt war, dass sie unentdeckt blieben und trotzdem gute Sicht auf das Deck der
Rubikant
hatten. Erleichtert sahen sie, dass die Gabiere nach wie vor am Anleger dümpelte.
    »Was hast du vor?«, fragte Nolan, während er dem Treiben im Hafen zusah.
    »Zuerst warten wir eine Weile. Wenn sich einer von Phrias’ Anhängern auf unserem Schiff blicken lässt, können wir es abschreiben.«
    Phrias der Verfolger, auch »der Verderbliche« genannt. Amanon hatte die Sekte, die diesem Dämon huldigte, schon in seine Überlegungen einbezogen, obwohl sie gerade erst von ihrer Beteiligung an der Verschwörung gegen die Erben erfahren hatten – und zwar von Eryne! Mitten in der Nacht, als sie mit gesenkter Stimme darüber diskutiert hatten, welche Feinde sich unter den goronischen Masken und Mänteln verborgen haben mochten, hatte seine Schwester ihnen die Antwort geliefert. Obwohl sie verschwiegen hatte, woher sie es wusste, ahnte Nolan, dass wieder einmal ihre wundersamen Kräfte im Spiel gewesen waren. Trotz allem konnte er einfach nicht glauben, dass Eryne tatsächlich eine Göttin aus dem Jal’dara war! Er musste zugeben, dass sie einige unerklärliche Fähigkeiten besaß, aber sie auf eine Stufe mit Eurydis, Zui’a und den anderen Unsterblichen zu stellen, widersprach seinen religiösen Überzeugungen.
    Eine ganze Dezime lang blieben Amanon und Nolan auf ihrem Posten. Glücklicherweise waren auf den Anlegestegen und in den angrenzenden Straßen so viele Menschen unterwegs, dass die beiden jungen Männer nicht weiter auffielen. Wenn ein Passant vorbeikam, plauderten sie bemüht unbefangen über das Wetter oder andere unverfängliche Themen, doch sobald sie wieder allein waren, sprachen sie kaum ein Wort. Die Erben mussten die Ereignisse der vergangenen Nacht erst verarbeiten, bevor sie sich darüber austauschen konnten. Unwillkürlich dachte Nolan an Cael, der vor Scham und Verzweiflung am Boden zerstört war, weil er seinen eigenen Cousin mit dem Rapier bedroht hatte. Sie würden ihn nur mit sehr viel Geduld und Feingefühl wieder aus seinem Schneckenhaus hervorlocken können, und dafür hatten sie in der gegenwärtigen Lage keine Zeit.
    »Der Dara-Stein hängt immer noch am Mast«, stellte Nolan fest. »Damit ist das Schiff für Götter und Dämonen ebenso unsichtbar wie wir selbst. Ich glaube nicht, dass wir uns in Gefahr begeben, wenn wir es uns aus der Nähe ansehen.«
    »Aber wenn wir einem Dämon direkt in die Arme laufen, wirkt der Schutz nicht«, erinnerte ihn Amanon. »Die Kreatur von heute Nacht konnte uns ja auch sehen. Außerdem könnten wir einem der maskierten Verrückten begegnen. Sie wissen bestimmt, dass wir mit dem Schiff gekommen sind, und ich bin fast sicher, dass sie den Hafen überwachen – jedenfalls würde ich das an ihrer Stelle tun.«
    Nolan nickte gereizt. Er wusste, dass Amanon recht hatte, aber er hätte am liebsten alle Vorsicht in den Wind geschlagen, um rasch wieder zu Zejabel und den anderen zurückzukehren. Wenn die Züin seiner Abwesenheit ihren Verletzungen erlag, würde er sich das nie verzeihen.
    »Ich glaube eher, dass sie an der Hafenausfahrt auf der Lauer liegen«, mutmaßte er. »Es wäre doch unsinnig, alle Anleger bewachen zu lassen, wenn es ohnehin nur eine einzige Ausfahrt gibt.«
    Amanon rieb sich seufzend die unrasierten Wangen. Bisher hatte er seinen Bart stets sorgfältig gestutzt, aber nach den grauenvollen Erlebnissen der letzten Nacht sah er zerzaust und mitgenommen aus. Zwar hatten die Gefährten Erfahrungen gesammelt und ihre Freundschaft vertieft, doch die Prophezeiung der Undinen lastete schwer auf ihnen, und die Erschöpfung stand allen ins Gesicht geschrieben.
    »Ich gehe hin«, beschloss Nolan

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