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Die Krieger der Königin: Falkenherz

Die Krieger der Königin: Falkenherz

Titel: Die Krieger der Königin: Falkenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
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und schlüpfte in seine Stiefel, bevor er an Deck ging, um sich den Kopf durchpusten zu lassen.
    »Was ist los?«, fragte Justin, der ihm nach oben folgte.
    »Nichts, worüber du dir den Kopf zerbrechen müsstest«, erklärte Leon ihm. Sie waren immer noch drei Häfen von Meridal entfernt. Wenn sie dort ankamen, würden sie gerade lange genug anlegen, dass das Schiff neue Passagiere und Vorräte an Bord nehmen konnte; dann würde es weiter nach Süden fahren. Es hing von Ril ab, ob sie weiterhin auf dem Schiff blieben. Leon hoffte, dass dem nicht so war. Er wollte endlich etwas unternehmen. Er wollte, dass Lizzy in dieser Stadt war, und am liebsten wäre es ihm gewesen, sie würde am Kai auf ihn warten.
    »Ich muss es wissen«, verkündete Justin hinter ihm. Leon seufzte und drehte sich um. Er erinnerte sich selbst daran, dass Justin ein Mann war und dass Lizzy ihm genauso wichtig war wie Ril und Leon. Und auch er riskierte sein Leben.
    »Ich weiß nicht, was geschehen ist«, gab Leon zu. »Ich glaube, Ril hat seine Träume mit meinen und Lizzys verbunden.«
    »Ich wusste nicht, dass Krieger das können«, erwiderte Justin.
    Leon hatte dies auch nicht gewusst. Aber Ril war der einzige Krieger, der regelmäßig schlief und träumte. »Bezeichne ihn nicht mit diesem Wort«, sagte er stattdessen. »Nicht hier.«
    Justin zog die Schultern hoch. »Kann er das mit mir machen? In meinen Kopf sehen?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Justin warf einen unsicheren Blick Richtung Kabine. Wahrscheinlich wünschte er sich, sie würden Ril überhaupt nicht brauchen, aber schließlich seufzte er und drehte sich wieder zu Leon um. »Geht es Lizzy gut?«
    »Anscheinend.« Das zumindest war eine Erleichterung.
    Justin lächelte, und seine Schultern sanken entspannt nach unten. »Ich habe nachgedacht. Über später. Ich würde uns gerne von Stria, der Erdsylphe meines Vaters, ein Haus in der Nähe des Sees bauen lassen, dort, wo die Blaubeerbüsche stehen. Mein Vater hat mir seine halbe Herde versprochen, wenn ich heirate, also werden wir Geld haben. Es ist keine große Herde, aber ich kann ebenfalls als Wagenlenker arbeiten.« Wieder zog er die Schultern bis unter die Ohren. »Wenn Sie nichts dagegen einzuwenden haben.«
    Leon gelang ein Lächeln. Justin war nicht seine erste Wahl als Schwiegersohn, aber zumindest konnte er ihm nicht mangelnden Mut vorwerfen. Niemand sonst hatte sich freiwillig für diese Reise gemeldet. »Findest du nicht, du solltest erst Lizzy fragen?«
    »Ja, schon, na ja, aber ich brauche doch erst Ihren Segen, oder nicht? Würden Sie mir Ihren Segen geben? Mich Ihre Tochter heiraten lassen?«
    Seine Tochter, verheiratet. Enkel. Leons Lächeln wurde sanfter. »Wenn sie dich haben will, ja, dann hast du meinen Segen.«
    Justin strahlte.

[home]
    11
    D a es nicht so aussah, als würde man ihr Frühstück bringen, steckte Lizzy vorsichtig den Kopf aus dem Raum, in dem sie geschlafen hatte, und sah sich nervös um, nur für den Fall, dass jemand schon darauf wartete, sie zu packen. Eapha stand nicht weit entfernt und kicherte zusammen mit einem halben Dutzend anderer Frauen, die wild durch den Raum sprangen und versuchten, einem Krieger mit der Nummer  200 auf seiner Brust auszuweichen. Er trug einen Lendenschurz und schien sich bei der Jagd königlich zu amüsieren. Der Sylph packte Eapha um die Hüfte, zog sie an seine Brust und vergrub sein Gesicht an ihrem Hals, während sie kreischte. Dann ließ er sie los und sprang einer anderen Frau hinterher. Seine klauenbewehrten Füße gruben sich in den Marmorboden, als er das dunkelhaarige Mädchen durch den Raum jagte. Lizzy musste kichern. Sie wusste, wie schnell Krieger waren. Der hier spielte nur.
    Eapha kam zu ihr. »Guten Morgen, Schlafmütze. Du hast die gesamte Nacht durchgeschlafen.«
    Hatte sie? Lizzy erinnerte sich an ihren Traum und lächelte. »Ich nehme an, ich war müde. Bekommen wir hier auch etwas zu essen?«
    »Natürlich. Sie stellen das Essen ans andere Ende. Der Großteil ist wahrscheinlich schon weg, aber ein paar Reste müsste es noch geben.«
    Lizzy dachte, dass die Frauen den gesamten Gang entlanglaufen mussten, wenn sie etwas zu essen haben wollten. Ihr lief ein Schauder über den Rücken, sie zwang sich aber trotzdem dazu, das Schlafzimmer zu verlassen. Ihr Magen knurrte, und sie konnte sich nicht ewig verstecken. Eapha lachte nur und nahm ihre Hand, wie sie es schon gestern getan hatte, um Lizzy zu zeigen, wo sie sich ausruhen konnte. Lizzy folgte

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