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Die Krieger der Königin: Falkenherz

Die Krieger der Königin: Falkenherz

Titel: Die Krieger der Königin: Falkenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
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sah. Frauen, die einfach nur dasaßen, ohne zu sprechen oder auf irgendetwas zu reagieren. Irgendwann mieden sogar die Krieger sie. Und dann kamen die Wärterinnen.
    Lizzy lernte auch schnell, die hochgewachsenen Wärterinnen zu hassen, so wie alle anderen Frauen es auch taten. Besonders hassen lernte sie Rashala Misharol, die Vorgesetzte. Die kahle Frau war bösartig wie eine Schlange und genauso kalt. In der Mitte ihrer zweiten Woche im Harem beobachtete Lizzy, wie Rashala befahl, dass eine der Frauen in die Pferche der Futtersklaven gebracht und dass ihre Zunge herausgeschnitten werden sollte, bevor sie dort ankam. Lizzy fürchtete, dass sie es direkt im Harem tun würden, aber die Wärter zerrten die Frau aus dem Raum. Rashala schlenderte hinter ihnen her durch die Tür. Es war nicht nötig gewesen, begriff Lizzy später – keine der anderen Frauen hatte versucht, etwas zu unternehmen. Einhundert Frauen gegen drei. Nicht eine hatte sich bewegt.
    Trotzdem war sie für den Moment sicher, auch wenn Sicherheit im Harem eine unzuverlässige Sache war. Sie war immer noch Jungfrau. Zwo und elf andere Krieger nahmen sie regelmäßig mit in eine der Nischen. Gewöhnlich hoben sie sie einfach hoch und trugen sie dorthin, und dann blieben sie für eine Stunde oder mehr bei ihr und agierten auf eine Art, die Lizzy allmählich weniger angsteinflößend fand. Sie wollte mit keinem von ihnen schlafen, auch wenn sie an ihr interessiert gewesen wären, aber die Vorstellung an sich war ihr nicht mehr so fremd. Lizzy, ein Mädchen, das nur zweimal im Leben geküsst worden war, ging jetzt, ohne mit der Wimper zu zucken, an Frauen vorbei, die mitten im Harem Sex mit einem Krieger hatten. Die einzige Wirkung auf sie war eine leichte Erregung, die niemals verschwand.
    »Wo ist Zwo?«, murmelte sie eines Morgens Eapha zu, als sie ein einfaches Frühstück aus Käse und Brot zu sich nahmen. Lizzy kannte die meisten Käsesorten nicht. Einige davon hatten seltsame Farben, und ein paar rochen schrecklich, aber sie schmeckten alle köstlich. Ein Mal die Woche erhielten sie auch Fleisch und Fisch, schon vorgeschnitten in kleine Stücke, da die Frauen im Harem keine Gabeln bekamen und auch keine Messer. Zwo tauchte gewöhnlich kurz nach dem Aufwachen auf, zu einer Tageszeit, von der sie sich nicht ganz sicher waren, ob es der Vormittag war. Er blieb den halben Tag und amüsierte sich mit verschiedenen Frauen, auch wenn er es irgendwie immer schaffte, auch Eapha einzuschließen. Dann verschwand er, verwandelte sich in Rauch und Blitze und flog durch eine der Öffnungen in der Decke davon. Den Rest des Tages verbrachte er mit Arbeit, das wusste sie, aber gewöhnlich fing er nicht so früh an.
    Eapha steckte sich eine kleine Frucht in den Mund und kaute. »Er hat mir gesagt, dass er diese Woche für den Kaiser in der Arena kämpft.«
    »Ist das nicht gefährlich?«, fragte Lizzy. Sie mochte Zwo. Er war wirklich sehr nett, und wann immer sie allein in einer der Nischen waren, hatte er ihr die Zeichensprache beigebracht. Nicht, dass sie bis jetzt viel gelernt hätte – sicherlich nicht genug, um seine Fragen über ihren angeblichen Gefährten zu beantworten.
    Eapha lächelte. »Er kämpft nicht gegen andere Krieger. So dumm ist niemand. Er kämpft nur gegen Verbrecher. Eigentlich richtet er sie hin. Für ihn besteht keinerlei Gefahr.«
    Das klang allerdings so, als wäre es sehr gefährlich für die Verbrecher. Lizzy fragte nicht, welche Art von Vergehen sich die Leute hatten zu schulden kommen lassen, um so ein Urteil zu verdienen. Stattdessen griff sie nach einem der letzten Brotstücke.
    Eine Glocke läutete. Es war eine von denen in den Schächten, durch welche die Krieger in den Harem kamen. Ihre Ankunft brachte die Glöckchen zum Klingeln und warnte die Frauen und, noch wichtiger, die Wärterinnen, die von außen alles beobachteten. Lizzy war sich nicht sicher, wie viele Wärterinnen es gab oder wie oft sie tatsächlich zusahen, aber sie hatte gelernt, ihre Gucklöcher zu erkennen: winzige Lücken hoch in der Wand, die sich in regelmäßigen Abständen auftaten. Von dort aus konnte man zwar nicht in die Nischen sehen, aber so gut wie alles andere hatte man im Blick. Es gab sogar Gucklöcher in den Bädern und den Schlafzimmern! Lizzy hätte niemals gedacht, dass sie sich an Beobachter gewöhnen könnte, aber so war es gekommen. Doch vergessen konnte sie es nie. Laut Eapha endeten diejenigen, die das vergaßen, als Futtersklaven.
    In der

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