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Die Krieger der Königin: Falkenherz

Die Krieger der Königin: Falkenherz

Titel: Die Krieger der Königin: Falkenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
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Punsch und jugendlichen Hormonen, forderten sie den Krieger heraus, indem sie mit Lizzy sprachen und dabei so taten, als würde er ihnen überhaupt keine Angst einjagen. Das reizte sie um so mehr.
    »Verschreck sie mir nicht«, warnte Lizzy Ril, während sie beobachtete, wie eine Gruppe von Jungen auf sie zuschlenderte. Trel Mils und Justin Porter waren auch dabei. Beide waren ein Jahr älter als sie, und ihre Aufmerksamkeit sorgte dafür, dass ihr Herz wie wild schlug.
    Ril seufzte. »Leon will nicht, dass du irgendetwas tust.«
    »Hat er dir befohlen, mich aufzuhalten?«, fragte sie. »Hat er nicht, oder?« Ihr Vater befahl Ril niemals etwas. »Nur weil du Mädchen nicht magst, heißt das nicht, dass es allen anderen genauso geht.«
    »Lizzy …«
    »Es wird nichts passieren«, versicherte sie ihm. »Ich will nur ein wenig Spaß haben. Und wage es nicht, Vater davon zu erzählen!«
    Ril antwortete nicht.
    Dann waren die Jungs da, und sie vergaß Ril genauso wie ihre Jahre zurückliegende Schwärmerei. Kichernd ließ sie sich von Trel und Justin ein Glas Punsch und ein wenig zu essen bringen und genoss ihre Aufmerksamkeit genauso wie den Neid der anderen Mädchen. Sie war ein hübsches Mädchen, das wusste sie, und endlich mal hingen nicht drei kleine Schwestern an ihr daran, die ständig Ärger machten. Als die Band zu spielen anfing – enthusiastisch, wenn auch nicht gut –, ließ sie sich wieder und wieder auf den Flecken Erde führen, den sie als Tanzboden benutzten. Es schien, als wollten alle Jungs mit ihr tanzen.
    Ril stand am Rand und beobachtete sie ausdruckslos … was sie seltsamerweise beunruhigte, während sie gleichzeitig den schönsten Abend ihres Lebens verbrachte. Er war ein Krieger – und zwar ein asexueller, gebrochener Krieger. Er hatte sie ignoriert, bis sie jede Hoffnung aufgegeben hatte. Warum fühlte sie sich jetzt schuldig?
    Lizzy konnte fast seine Stimme in ihren Gedanken hören. Er schien ihr zu sagen, dass die Jungs nur mit ihr tanzen wollten, um ihren Mut zu beweisen. Sie wollten ihren Freunden erzählen können, dass sie trotz ihres Wächters mit ihr geschlafen hatten – aber sie wies diese Gedanken heftig zurück. Die Jungs mochten sie. Sie warf Ril einen bösen Blick zu und drehte ihm den Rücken zu, um sich auf den Jungen zu konzentrieren, mit dem sie gerade tanzte.
    Justin Porter schien sich fast vor seiner eigenen Hand an ihrer Hüfte zu fürchten, als er sie ungeschickt durch den Tanz führte. Er war groß und dünn, und sein Adamsapfel hüpfte wie verrückt auf und ab. Er hatte Pickel im Gesicht und seine Haare mussten dringend geschnitten werden. Außerdem waren seine Hemdsärmel zu kurz. Lizzy betrachtete ihn ernst und abwägend. Er war jemand, den sie nur wenig kannte, aber er war immer nett gewesen, und er war älter als sie. Für sie hieß älter auch besser. Aber er war nicht so uralt wie Ril, der noch nicht einmal wusste, wie viele Jahrhunderte er schon lebte.
    Der Krieger beobachtete sie immer noch missbilligend, das wusste sie. Spontan reckte Lizzy sich auf die Zehenspitzen und drückte ihre Lippen auf Justins.
    Es war ihr erster Kuss. Justins Lippen waren feucht und dünn, und er zuckte bei der ersten Berührung schockiert zusammen. Es fühlte sich ein wenig so an, als hätte man ein warmes Stück Fleisch geküsst, aber gleichzeitig hörte sie auch Jubel und Klatschen. Alle hatten es gesehen und spendeten Beifall. Lizzy errötete.
    Einen Moment später packte Ril ihren Arm. Er knurrte Justin an, der den Krieger kaum bemerkte. Der Junge starrte nur auf Lizzy, und in seinem Gesicht stand ein Ausdruck plötzlicher Verliebtheit. Der Krieger ihres Vaters zerrte Lizzy gegen ihren Willen vom Tanzboden, durch die Menge und davon.
    »Stopp!«, schrie Lizzy, als er sie über ein abgeerntetes Weizenfeld Richtung Stadt zerrte. »Lass mich los!«
    Ril tat es und drehte sich zu ihr um. Sie konnte sein Gesicht kaum erkennen, aber seine Wut konnte sie fühlen.
    »Was stimmt nicht mit dir?«, schrie sie.
    »Was stimmt nicht mit dir?«, antwortete er. »Ich konnte diese Jungs fühlen. Sie wollten nur zeigen, wie mutig sie sind, indem sie mit dem Mädchen des Kriegers tanzen.« Er zeigte auf sie. »Sie haben dich nicht geliebt!«
    Ihre Wangen brannten, und sie war froh, dass er es in der Dunkelheit nicht sehen konnte. »Vielleicht ist es mir egal! Hast du darüber mal nachgedacht?«
    »Du hast ihn geküsst!«
    »Und?«, kreischte sie. Sie trat auf Ril zu, so dass er einen

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