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Die Krieger der Königin: Falkenherz

Die Krieger der Königin: Falkenherz

Titel: Die Krieger der Königin: Falkenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
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Mitte der Decke, ungefähr zehn Meter entfernt, tauchte eine Rauchwolke voller Blitze auf und landete auf dem Boden. Krieger in ihrer natürlichen Form ähnelten jedem anderen Krieger, aber Lizzy hatte gelernt, die meisten Krieger hier zu erkennen. Zu Hause konnte sie es schon seit Jahren. Sie hatte Ril nie in seiner natürlichen Form gesehen, aber Mace oder Hedu und die anderen erkannte sie. Die Blitze in ihnen bewegten sich bei jedem Einzelnen ein wenig anders. Diesen hier erkannte sie nicht, und die Blitze in ihm flackerten wie gebrochenes Eis.
    Er landete und nahm dieselbe olivfarbenen Form an, die den Kriegern für ihre Ruhezeiten befohlen worden war. Lizzy wusste nicht, welche anderen, erlaubten Formen es noch gab, aber anscheinend nahmen die Krieger in diesem Land für verschiedene Aufgaben verschiedene, akzeptierte Formen an. Im Harem waren sie allerdings immer die mundlosen Kreaturen mit nach hinten gebogenen Beinen, die sie bis jetzt gesehen hatte. Man konnte sie nur über die Nummer voneinander unterscheiden, die in ihre Brust tätowiert war.
    Dieser hier hatte die Nummer 89 .
    »O nein«, flüsterte Eapha. »Zwo muss seinen Platz in der Arena eingenommen haben!« Sie wich zurück und entdeckte plötzlich etwas anscheinend unglaublich Faszinierendes zwischen den schmutzigen Tellern, die zur Abholung neben der Tür gestapelt waren.
    Die anderen Frauen fingen ebenfalls an, sich zurückzuziehen, und eine ging sogar so weit, sich in einer besetzten Nische zu verstecken. Lizzy hörte den erschreckten Aufschrei derjenigen, die bereits darin war. Zur selben Zeit verlor ein anderer Krieger – derjenige mit der Nummer 417 , der genauso wie Zwo zu denjenigen gehörte, die nur so taten, als würden sie wahllos mit jeder schlafen – jeden Anschein von Langeweile. Er packte die Frau, deren Haare er gestreichelt hatte, während sie aß, machte zwei große Schritte und packte dann auch noch eine Frau namens Kiala, die seine eigentliche Geliebte war. Dann trug Vier-Siebzehn sie beide in eine Nische.
    Neunundachtzig schien die Reaktionen nicht zu bemerken, auch wenn er seinen Hass aufflackern ließ, als ein anderer Krieger ihm einen bösen Blick zuwarf. Die zwei starrten sich kampfeslustig an, aber weiter trieben sie die Auseinandersetzung nicht – Kriegern war es genauso verboten, miteinander zu kämpfen, wie ihnen zu sprechen verboten war. Neunundachtzig mache eine unhöfliche Kopfbewegung in Richtung des anderen, dann betrachtete er die Frauen, die es nicht geschafft hatten, sich zu verstecken.
    Es dauerte nicht lang, bis er Lizzy mit ihren langen blonden Haaren entdeckte. Sie sah, wie er die Augen aufriss, dann rannte er plötzlich mit unglaublicher Geschwindigkeit auf sie zu. Eapha stöhnte auf, und in ihrer Stimme lag Schmerz.
    Lizzy hatte keine Zeit mehr, zu reagieren. Neunundachtzig packte sie, fest genug, dass seine Klauen fast ihre Haut durchstachen, und riss sie nach oben. Er machte sich nicht mal die Mühe, sie in eine Nische zu bringen, sondern warf sie stattdessen mitten auf dem Boden auf den Rücken. Seine Augen glitzerten vor Aufregung, als sein Atem über ihren Körper glitt. Er erfüllte sie mit seiner Lust, mit seinem unleugbaren Verlangen, ihre Beine zu spreizen und sich in ihr zu vergraben, wieder und wieder in sie zu stoßen, bis sie zerriss. Diese animalische Lust, die sie traf, war fast überwältigend, und im ersten Moment hatte Lizzy tatsächlich einen Orgasmus, während sie sich bemühte, weiter zu atmen und die Situation zu begreifen.
    »Halte dich von Neunundachtzig fern«, hatte Eapha sie ermahnt. Selbst die Wärter hatten sie indirekt gewarnt. Krieger waren einfühlsam: Sie genossen die Freude ihrer Partnerin mindestens so sehr wie ihre eigene. Bei Achtundneunzig war es anders. Er verschaffte Frauen Lust – das hatte sie gerade gemerkt, und er hatte seinen Lendenschurz noch an –, aber er hörte nicht auf. Er brachte Frauen mit seiner Lust um. Er würde sie in drei oder vier Tagen immer noch vergewaltigen, egal, ob sie zu diesem Zeitpunkt noch am Leben war oder nicht.
    Lust erschütterte sie, und ihr Körper zitterte erwartungsvoll, als er mit einer Hand seinen Lendenschurz löste und ihr mit der anderen das Kleid vom Körper riss. Aber trotz ihres Orgasmus’ fühlte Lizzy sich beschmutzt. Doch es würde ihr niemand zu Hilfe eilen – den Kriegern war es verboten, und die Frauen würden es nicht wagen. Es gab noch kein Zeichen von ihrem Vater, und Ril war irgendwo weit entfernt.

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