Die Krieger der Königin: Falkenherz
Tatsache bewusst. Außerdem war es teuer, eine gute Wärterin an einen geilen Kriegssylphen zu verlieren, und eine Wärterin, die zur Konkubine wurde, überlebte nicht sehr lange.
Melorta erklomm die nächstgelegene Leiter, spähte durch den Schlitz und seufzte. »Ich will in diese verdammten Nischen sehen.« Aber es gab zu viele Krieger, die sich darüber aufregen würden. Sie schienen manchmal ein wenig Privatsphäre zu brauchen, wie jedes andere Wesen auch, und so blieben die Nischen Rückzugsorte. Nachdem sie eine Weile durch das Guckloch gestarrt hatte, sah Melorta ihre Herrin an und korrigierte sich. »Sie hat ihn vertrieben.«
Rashala nickte langsam. Sie hatte es nicht gesehen, aber dasselbe hatte sie auch gedacht. Melorta hatte den Angriff beobachtet und ihrer Beschreibung nach … »Sie konnte seinen Willen überwältigen.«
Eine Frau, die einem Kriegssylphen ihre Dominanz aufzwingen und ihn dazu bringen konnte, zu tun, was sie wollte, selbst ohne Befehle zu erteilen? Wegen dieser Fähigkeit waren sie beide aus dem Harem herausgeholt worden, aber so lief es nicht immer. Eine Frau mit solchen Fähigkeiten konnte eine echte Bedrohung werden, wenn sie die Welt nicht mit denselben Augen sah wie sie beide. Melortas Beförderung war erfolgt, nachdem sie genau solch eine Frau verraten hatte, bevor sie mit der Armee angreifen konnte, die sie aus hundert ignoranten und unbewaffneten Frauen geschaffen hatte. Der Vorfall war sehr peinlich gewesen, und der gesamte Harem war eliminiert worden. Und dann mussten vier Krieger getötet werden, weil sie durch das Gemetzel wahnsinnig geworden waren.
»Beobachte sie«, entschied Rashala. Das Mädchen hatte noch nicht wieder das Geld eingebracht, das für sie ausgegeben worden war, und es war dumm, allzu verschwenderisch zu sein. Aber dieses Mädchen würde auf keinen Fall zur Wärterin werden, da es zu fremd und seltsam war. Sie könnten ihr niemals vertrauen.
»Ja, Herrin«, stimmte Melorta zu und schaute wieder durch das Gitter. Sie durften nie in ihrer Wachsamkeit nachlassen. Das wussten sie beide, aber sie wussten auch, dass die Dinge um einiges schlimmer sein könnten.
Neunundachtzig hatte das Tor aus demselben Grund durchquert wie alle anderen. Geschlüpft in einem Stock mit Tausenden von Kriegern, aber nur einer Königin, erregten lediglich die glücklichsten unter ihnen ihre Aufmerksamkeit, und noch weniger behielten lange ihre Stellung. Wie fast der gesamte Rest hatte sich Neunundachtzig vergeblich um ihre Gunst bemüht, und als sich im Äther in der Nähe seiner Patrouille das Tor geöffnet hatte, war er schon auf dem Weg in den Wahnsinn. Er war auf den Köder eine fruchtbare Frau, ohne Zögern hereingefallen, um dann erleben zu müssen, wie sie umgebracht und er an einen Mann gebunden wurde, den er nur sah, wenn er Befehle erhielt: die Straßen zu bewachen, die Stadtmauern zu patrouillieren, in der Arena zu kämpfen. Er hatte Hunderte verschiedener Aufgaben, die er sich jeweils mit anderen Kriegern teilte, genauso wie es zu Hause im Stock gewesen war.
Nur dass es diesmal Frauen gab, Hunderte von Frauen, die er begatten konnte, als wäre sie Königinnen. Frauen, bei denen er seine schreckliche Anspannung abbauen konnte – und sie war tatsächlich schrecklich, und wurde dadurch schlimmer, dass er nur ihre Körper benutzen konnte. Die Verbindung mit der Königin war geistig und körperlich, aber mit den Frauen, die er fickte, konnte er keine geistige Verbindung aufbauen. Stattdessen hatte er eine mentale Verbindung zu männlichen Meistern, die er nicht berühren wollte, das Zerrbild einer Verbindung, die ihn auch nach all den Jahren leer zurückließ. Um zu vergessen, bediente er sich der Frauen, stieß in sie, suchte nach dieser schwer fassbaren, natürlichen Verbindung und wurde immer wütender, wenn er sie nicht fand. Er zwang sich den Frauen immer härter auf, bis sie entweder tot oder gebrochen unter ihm lagen, und trotzdem konnte er das Gesuchte nicht finden.
Inzwischen war er, ohne es zu merken, verrückt geworden. Er stürzte sich auf einzigartige Frauen, in der Hoffnung, dass ein neues physisches Attribut ihm die geistige Verbindung schenken konnte, die er so sehr begehrte. In der gelbhaarigen Frau hatte er endlich gefunden, was er suchte, aber zu seinem Entsetzen wollte sie keine Verbindung zu ihm und hatte ihn mit ihrem Band zu einem anderen aufgehalten. Das Muster eines anderen zog sich durch ihren Geist und ihre Seele, und etwas, das
Weitere Kostenlose Bücher