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Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
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Galway umgebracht, um Hedu zu verletzen. Fast hätte er Moreena umgebracht, um Dillon zu verletzen. Laut dem Tagebuch hatte die Witwe Blackwell als Nächste auf der Liste gestanden, um Mace zu treffen. Sie waren Rils engste Freunde unter den Kriegern, und so hatte Justin indirekt auch Ril getroffen. Aber das war nicht genug gewesen, also hatte er Ril befohlen, sich selbst zu vergiften, um sich damit zu verraten.
    Justin war tot, also fragte sich Leon, wer ihn die Treppe hinuntergestoßen hatte. Der allgemeinen Meinung nach war es Wass gewesen, aber warum? Genauso mysteriös war die Frage, warum er später versucht hatte, ihn mit einem Kissen zu ersticken. Ein Kriegssylph hätte das gesamte Haus in einen Krater verwandeln können, so wie Claw es bei Justin getan hatte.
    Warum hatte Wass gewollt, dass er starb? Warum hatte Leon Ril ans andere Ende der Stadt befohlen, um sich zu verwandeln? Warum hatte er ihm befohlen, den Schmerz zu verstecken? Befohlen. Er hatte Ril nicht darum gebeten, er hatte ihm einen Befehl erteilt. Warum hatte er Ril etwas befohlen, obwohl er geschworen hatte, das niemals zu tun, außer, es war absolut notwendig? Leon musterte den Rücken seines Kriegers, während Ril die Töpfe schrubbte, und dachte nach. Doch sein Geist bewegte sich viel zu langsam.
    Es klopfte an der Vordertür, und Ril sah auf, plötzlich angespannt. Aber genauso schnell war er wieder ruhig und verließ den Raum, um die Tür zu öffnen.
    »Ich frage mich, wer das sein kann?«, sagte Betha. Sie lächelte ihren Ehemann an. »Wahrscheinlich sind wir mit dem Essen etwas spät dran, aber ich wollte dich nicht wecken.«
    Leon erwiderte das Lächeln. »Danke, Liebes. Ich nehme an, die Leute sind ein wenig neugierig.«
    »Ich weiß«, seufzte sie, »aber ich hatte wirklich gehofft, dass sie uns ein paar Tage in Ruhe lassen.«
    Ril kam zurück, Claw neben sich. Der ehemals blauhaarige Krieger musterte jeden im Raum ausdruckslos, bevor er Ril zur Wand folgte. Seine Uniform war verknittert, und die Knöpfe an seinem Hals standen offen. Er stellte sich neben Ril, ohne dass die beiden sich ansahen. Es konnte sein, dass sie sich unterhielten, es konnte auch sein, dass sie nichts taten. Leon war sich nicht sicher, aber Ril machte sich anscheinend Sorgen darüber, wie Claw sich ihm gegenüber verhielt.
    Direkt hinter ihnen betrat Sala den Raum, begleitet von Gabralina und der kurzhaarigen Heilerin, die ihn gerettet hatte.
    Während die Frauen sich begrüßten – Lizzy umarmte Gabralina und schenkte Sala ein Nicken –, trat die Heilerin vor und legte ihre Hände auf Leons Schultern. Er war überrascht, wie viel besser er sich fühlte.
    »Ich dachte, du hättest mich bereits geheilt«, sagte er.
    Sie sah auf ihn hinab und zuckte mit den Schultern. Sie hatte das zu große Kleid, das sie am Anfang getragen hatte, gegen etwas Passendes getauscht, aber sie war keine schöne Frau, vor allem, wenn man sie mit ihrer Meisterin verglich. Doch in ihren Augen lag tiefe Intelligenz.
    »Mehr ist immer möglich, allerdings nur schrittweise.«
    Luck hatte nicht diese Philosophie vertreten. Ihr Meister war der Einzige gewesen, den sie öfter als ein Mal geheilt hatte. Leon dachte darüber nach und ignorierte die schwatzenden Frauen. Er sah zu seinem Kriegssylphen hinüber, der immer noch neben Claw stand.
    »Könntest du Ril heilen?«, fragte er.
    Sie musterte den Krieger kritisch. »Nicht ganz«, sagte sie schließlich. »Ich kann ihm nicht zurückgeben, was es nicht mehr gibt. Aber es sollte möglich sein, seinen jetzigen Zustand zu verbessern. Es wird allerdings eine längere Zeit dauern.«
    Leon lächelte erfreut. Ril hatte in seinem Leben schon viel verloren. Wenn sie ihn so weit bringen konnten, dass er sich wieder schmerzfrei verwandeln oder seine natürliche Form annehmen konnte, ohne dabei die Hilfe einer Heilerin zu brauchen, wäre Leon zufrieden.
    Sala trat auf ihn zu. »Guten Abend, Kanzler. Wie geht es Ihnen?«
    »Gut«, setzte Leon zu einer Antwort an, doch da sprang Gabralina vor, umarmte ihn schnell und trat wieder zurück.
    »Ich bin so froh, dass es dir gutgeht!« Sie errötete.
    Leon lächelte die beiden an. »Mir geht es prima, meine Damen. Danke für den Besuch.«
    »Weißt du schon, wer dich angegriffen hat?«, fragte Gabralina. »Oder warum mein armer Wass … getan hat, was er getan hat?« Am Ende des Satzes brach ihre Stimme.
    An der Wand schlang Claw einen Arm um Rils Hals. Leon tätschelte Gabralinas Hand. »Es tut mir leid,

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