Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition)
aber ich weiß es nicht. Ich erinnere mich nicht daran, was an diesem Tag geschehen ist.«
»Sie erinnern sich an gar nichts?«, fragte Sala.
»Leider nicht. Ich wünschte, es wäre anders.«
»Es tut mir leid, das zu hören, Kanzler.« Sala schüttelte den Kopf.
»Mach dir keine Sorgen«, antwortete Leon ohne große Hoffnung. »Ich bin mir sicher, die Erinnerung kommt zurück.« Sie nickte zustimmend. Claw hob den Kopf und sah sie an. Er schlang seinen Arm fester um Rils Hals und ballte die Hand vor der Kehle des Kriegers zur Faust.
Ril versteifte sich und löste sich abrupt von Claw. Einen Moment später wurde die Hintertür aufgerissen, und Hedu rannte in den Raum, die Augen auf die Heilerin gerichtet.
»Beeil dich!«, jammerte er. »Solie bekommt das Baby!«
24
S olie stocherte lustlos in ihrem Essen herum. Sie hatte keinen Appetit. Ihr Rücken und ihre Füße taten weh, und sie reichte nicht einmal selbst an den Tisch heran! Ihr Bauch war zu dick.
»Ich bin es so leid, schwanger zu sein«, jammerte sie.
Hedu, der ihr gegenübersaß, nickte zustimmend. »Ja. Es gibt bei weitem nicht genug Sex während einer Schwangerschaft.«
Solie musterte ihn voller Zuneigung. Es hatte ihn wirklich schockiert, dass sie jedes Interesse an Sex verloren hatte, aber wie sollte sie daran denken, wenn sie sich wie eine angeschwollene Kuh fühlte? »Ich gehe davon aus, du hoffst, dass ich nach diesem keine weiteren Kinder will.«
Er legte nachdenklich den Kopf schräg. »Weiß nicht. Nelson hat gesagt, dass er sich als Spender anbietet, falls du noch welche willst. Hat gesagt, es solle in der Familie bleiben.«
Solie blinzelte überrascht. Sie hatte Nelson in letzter Zeit nicht oft gesehen. Hedu war nach den Geschehnissen mit Galway ein wenig paranoid. Er nährte sich täglich von Nelson, aber nur im Geheimen. Alle im Tal dachten, er ginge in Erinnerung an seinen alten Meister regelmäßig ins Haus der Galways.
Hedu war glücklich mit Nelson als neuem Meister. Allerdings hatte Solie noch nie darüber nachgedacht, dass Nelson der Vater ihrer Kinder werden könnte. Sie wollte weitere Kinder, egal, wie schrecklich sie sich während ihrer Schwangerschaft fühlte, aber sie war sich nicht sicher, wer der Spender sein sollte. Devon hatte keine Wahl gehabt, und es sah auch nicht so aus, als würde er in nächster Zeit nach Hause kommen. Trotz all der schrecklichen Dinge, die in Meridal geschehen waren und von denen er ihr in Briefen erzählt hatte, hatte er in dem Königreich eine neue Heimat gefunden und, wenn sie seine Briefe richtig deutete, auch eine neue Liebe. Außerdem hatte er sich nie gewünscht, der Vater ihres Kindes zu werden, was schließlich der Grund dafür war, dass Hedu ihn ausgewählt hatte.
»Was hältst du davon?«, fragte sie ihn. Die Galway-Familie hielt fest zusammen. Wenn Solie ein Kind von Nelson bekam, egal, wie indirekt … »Nelson wird sich nicht einfach zurückhalten und dir die ganze Arbeit überlassen.«
Hedu zuckte wieder mit den Schultern. »Ich weiß. Aber bei Nelson ist es etwas anderes. Ich mag ihn.« Er grinste. »Außerdem hat Iyala mir mitgeteilt, dass sie von all ihren Kindern Enkel erwartet und nicht zulassen wird, dass ich eine Ausnahme bin.«
Solie lachte, wobei sich ihr Bauch verhärtete. »In Ordnung, dann wird Nelson der Vater meines nächsten Kindes.«
»Nein, das bin ich«, verbesserte Hedu sie. »Er wird nur der« – er suchte nach dem richtigen Wort – »der Starter-Vater.«
Solie lachte wieder.
In diesem Moment verkrampfte sich ihr Unterleib heftig und schmerzhaft. Solie keuchte auf, ließ ihre Gabel fallen und legte eine Hand auf den großen Bauch. Hedu war sofort an ihrer Seite und berührte sie ängstlich am Arm. »Geht es dir gut?«
»Ich glaube schon«, keuchte sie. Die Schmerzen waren wieder verschwunden, aber die Muskeln ihres Unterleibs waren noch angespannt. »Allerdings würde ich mich gerne hinlegen.«
Sanft legte Hedu die Arme um sie, half ihr auf die Beine und führte sie dann langsam Richtung Schlafzimmer. Sie legte sich erleichtert hin. Sie war noch nicht bereit, das Baby zu bekommen. An der Art, wie Hedu sich nervös die Hände rieb und sie anstarrte, konnte sie erkennen, dass es ihm genauso ging.
Sie wartete, aber es geschah nichts mehr. Ein paar Minuten später entspannte sie sich und lehnte sich zurück. »Falscher Alarm«, vermutete sie. »Ich bin eigentlich erst in zwei Wochen so weit.«
»Okay«, sagte er. »Das heißt, ich kann aufhören,
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