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Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
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Nali ihn auf der anderen Seite zu stützen versuchte, ihn aber eigentlich mehr behinderte. Vor ihnen war Mia, die auf dem Hintern die Treppe hinunterrutschte und dabei ihren Vater ansah.
    »Fall nicht«, warnte er.
    »Werde ich nicht«, antwortete sie. »Nein. Mama hat gesagt, wir sollen dich zum Abendessen holen.«
    »Ich weiß.« Sie erreichten den Fuß der Treppe, und er richtete sich mühsam auf. »Danke, Nali.« Sie strahlte ihn an.
    Cara streckte den Kopf durch die Küchentür. »Er ist da!«, rief sie ihrer Mutter zu.
    »Ich bin nicht taub, Cara«, protestierte Betha.
    Leon lächelte leicht und ging langsam in die große Küche. Schon einfache Aufgaben, wie das Bett zu verlassen, einen Bademantel überzuziehen und durch den Flur die Treppe hinunterzugehen, ermüdeten ihn. Die Heilerin hatte seine Verletzungen verschwinden lassen, aber während des Komas hatte er an Gewicht verloren. Er vermutete, dass er momentan leichter war als seine Töchter, und er hatte kaum Kraft. Aber zumindest lebte er noch, erinnerte er sich selbst und fragte sich gleichzeitig, ob es sich so anfühlte, alt zu werden.
    Er und seine beiden Töchter gingen zu dem runden Tisch, der die Hälfte des Raumes einnahm, Cara gesellte sich wieder zu ihrer Mutter an den Herd, um das Essen zu holen. Ralad saß bereits am Tisch und goss vorsichtig Milch in Gläser, bevor sie das erste Glas ihrem Vater reichte, als wäre es eine Art Tischgebet.
    »Danke«, sagte Leon und setzte sich.
    Betha drehte sich mit einer Pfanne voller gebratenem Schinken zu ihm um. Allein der Anblick sorgte dafür, dass es Leon schlecht wurde. Sein Magen war so geschrumpft, dass er sich nicht sicher war, ob er feste Nahrung zu sich nehmen konnte, ohne sich zu übergeben.
    »Geh und hol Lizzy«, befahl Betha Ralad.
    »Aber ich will bei Daddy bleiben!«
    »Geh, Ralad.«
    Das Mädchen rannte los und knallte die Hintertür zu, bevor sie durch den Garten lief und nach ihrer Schwester rief. Betha teilte den Schinken aus, danach gekochtes Gemüse und Kartoffeln. Zu Leons Erleichterung bekam er eine Schüssel mit Hühnerbrühe, in der ein paar weiche Nudeln schwammen.
    »Danke«, erklärte er. »Ich war mir nicht sicher, ob ich schon feste Nahrung vertrage.«
    Sie lächelte ihn liebevoll an und küsste ihn auf die Stirn. »Es macht nicht viel Sinn, für dich zu kochen, wenn du dann nur alles auf den Boden spuckst.«
    »Iiiiihhh!«, riefen Mia und Nali. Cara feixte.
    Leon kostete seine Suppe. Es ermüdete ihn bereits, den Löffel zum Mund zu heben. Sie schmeckte gut, mild und war nicht zu heiß. Er fühlte, wie seine Kraft zurückkam.
    Die Hintertür knallte an die Wand, und Ralad rannte wieder herein. Einen Moment später folgte Lizzy ihr. Sie berührte kurz Leons Schulter, als sie an ihm vorbeiging, und lächelte ihn voller Liebe an, bevor sie ihre Mutter umarmte und sich setzte. Als Leon aufsah, entdeckte er Ril über sich, der ihn musterte. Er trug seine Uniform, der oberste Knopf stand offen, und sein Gesicht war ausdruckslos. Aber seine Gefühle konnte Leon deutlich spüren. Ril hatte seit Jahren nicht mehr versucht, sie vor ihm zu verstecken, und im Moment projizierte er sie absichtlich. Es gab Dinge, die Ril niemals laut äußern würde, aber dieser Weg war für sie ebenso effektiv.
    Leon hob seine freie Hand und drückte Rils, während er seine Liebe zu der Kreatur zurückschickte.
    Es geht mir gut, Ril, schickte er.
    Lügner.
    Ril ließ los und ging zur Spüle, um die Töpfe zu schrubben, die Betha für das Essen verwendet hatte. Das war einer der Wege, mit denen er den Frieden hielt und ein wenig Abbitte dafür leistete, dass Betha ihren Mann teilen musste.
    Die Familie aß zusammen und unterhielt sich fröhlich, auch wenn Betha versuchte, die Lautstärke zu dämpfen. Um sie herum räumte Ril mit zufriedener Ruhe die Küche auf.
    Leon aß mit ihnen und genoss seine Suppe genauso wie die Gesellschaft. Trotzdem fühlte er sich ruhelos, und seine Gedanken wanderten.
    Er war angegriffen, auf den Kopf geschlagen und die Treppe hinuntergestoßen worden. Es war ein Wunder, dass er überlebt hatte, aber darum ging es nicht. Warum war er angegriffen worden? Er dachte darüber nach, während er mit halb geschlossenen Augen seine Suppe aß.
    Justin war der Mörder gewesen und hatte seine Kontrolle über Ril eingesetzt, um den anderen Kriegern Schaden zuzufügen – um sich dafür zu rächen, dass Ril mit Lizzy zusammen war. Er hatte Rachel vergiftet, um Claw zu verletzen. Er hatte

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