Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition)
Königin Sorgen machte. Er konnte ihre Gedanken nicht lesen, nicht ganz, aber er konnte ihre Gefühle deuten, und das war fast genauso gut. Diesmal allerdings versteckte sie es geschickt. Zuerst hatte er gedacht, es hätte etwas mit dem Mordanschlag zu tun. Sie hatten drei weitere Mörder aufgegriffen, hatten sie durch ihre Feindseligkeit mühelos gefunden. Sie alle waren jetzt eingesperrt und warteten darauf, dass Solie entschied, was mit ihnen geschehen sollte.
Es war nicht Angst, die er von ihr empfing, was er erwartet hätte, wenn es etwas mit den Mördern zu tun hatte. Stattdessen fühlte er eine Traurigkeit, ein Gefühl, als würde etwas fehlen, und er wusste einfach nicht, was er damit anfangen sollte. Er hätte sie gefragt, wäre ihm der Gedanke gekommen, aber sie war seine Königin. Krieger hinterfragten die Königin nicht. Und mehr noch, er hatte Angst vor der Antwort. Solie war sein Ein und Alles. Er wollte nicht das geringste Risiko eingehen, zu erfahren, dass er es umgekehrt nicht genauso war.
Gabralina und Sala wanderten Hand in Hand über den Marktplatz. Ihren Auftrag, Eier zu holen, hatte Gabralina vollkommen vergessen. Sala war seit Kindheitstagen ihre beste Freundin und der Kopf hinter all ihren Streichen und Plänen. Sie hier im Tal zu haben, das war, als wäre sie nach Hause gekommen. Gabralina konnte es nicht erwarten, ihr Wass vorzustellen.
»Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht«, gestand sie. »Als ich verhaftet wurde, wusste ich nicht, was mit dir geschehen ist. Ich dachte, du wärst im Haus gewesen, aber sie haben nur mich verhaftet, also habe ich angenommen, dass du geflohen bist, bevor sie kamen. Du hattest ja solches Glück.«
Sala lächelte sie an und drückte leicht ihre Hand. »Niemand hat mich belästigt. Danke, dass du nichts gesagt hast. Du bist eine echte Freundin.« Gabralina strahlte. »Ich wollte dir helfen, aber es gab nichts, was ich tun konnte.«
»Ich weiß. Aber es hat sich ja alles zum Besten entwickelt.« Gabralina kicherte. »Ich habe jetzt Wass! Es ist so wunderbar. Und hier sind alle nett, und ich habe Arbeit.«
»Arbeit!« Sala lachte. »Das ist ein ziemlicher Abstieg von der Geliebten eines Richters.«
»Vielleicht.« Gabralina zuckte mit den Schultern, »aber die meiste Zeit war mir langweilig, und er war alt und fett. Hier darf ich mich um Kinder kümmern. Das gefällt mir.«
Sala lächelte sie an. »Was auch immer dich glücklich macht, Liebes.«
Sie schlenderten durch die geschäftige Menschenmenge. Gabralina wollte ihrer Freundin alles zeigen und hoffte wirklich, dass sie sich entschied zu bleiben. Als eine Gruppe Luft- und Feuersylphen über sie hinwegglitt, sah sie auf und lächelte dann ihre Freundin an. Sala beobachtete die Wesen voller Staunen, und ihre Augen leuchteten.
»Stimmt es, dass hier jeder eine Sylphe haben kann?«, fragte Sala.
»Ja. Sie sind ziemlich wählerisch, wer wirklich eine bekommt, aber man muss nicht reich sein oder irgendwas.«
»Also kann jeder eine Sylphe haben?«
Gabralina runzelte die Stirn und versuchte, sich daran zu erinnern, was man ihr nach ihrer Ankunft gesagt hatte. »Außer wenn die Sylphe selbst jemanden wählt, müssen sie ziemlich alt sein. Zumindest sind die Frauen mit den Kriegern alt. Ich bin mir nicht sicher, warum. Es hat irgendwas damit zu tun, dass sie keine Kinder mehr bekommen können. Aber die anderen Arten von Sylphen haben Meister, die genauso jung sein können wie ich. Ich bin mir sicher, sie werden dir gerne eine geben.«
Sala lächelte. »Das klingt nett. Ich glaube, ich werde um eine Sylphe bitten. Es wäre so schön, einen solchen Freund zu haben.«
»Oh, das ist es«, versicherte Gabralina ihr. »Ist es wirklich.« Es wäre wunderbar, wenn Sala ihre eigene Sylphe bekäme. »Bedeutet das, dass du bleiben willst?«
»Ich habe darüber nachgedacht. Als ich gehört habe, dass du hier bist, musste ich einfach kommen. Ohne dich war es nicht dasselbe.«
Gabralina umarmte sie glücklich. Mit Sala war es immer so unterhaltsam. Gabralina hätte weiter auf ihrem Feld gearbeitet, wenn Sala sie nicht gefunden und ihr die Stadt und all die reichen Menschen dort gezeigt hätte.
In der Mitte des Marktplatzes erklang plötzlich ein Brüllen. Andere Krieger brüllten ebenfalls, und beide Frauen zuckten zusammen, als mehrere Kriegssylphen in Wolkenform sich herabfallen ließen, um einen schreienden Mann in abgetragener Lederkleidung zu umzingeln. Sala keuchte, offensichtlich entsetzt. »Was ist
Weitere Kostenlose Bücher