Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition)
Wass, gehorche Sala, okay?«
»Okay«, sagte er, während er ohne einen für Sala erkenntlichen Grund an die Decke starrte.
»Sind alle Kriegssylphen so?«, fragte sie.
»Oh, nein.« Gabralina lehnte sich nach hinten gegen ihren Krieger. Wass wandte sich von der Decke und allem ab, was ihn dort vielleicht interessiert hatte, und fing an, an ihrem Hals zu knabbern. »Wass ist einzigartig.«
Sala war irgendwie froh, das zu hören.
4
A ls die Stadt Sylphental entstand, hatte man sich viele Gedanken gemacht, wie sie angelegt werden sollte. Man plante Gebäude, die man noch lange nicht benötigen würde, genauso wie ein Labyrinth aus unterirdischen Apartments und Lagerräumen, in welches sich die Stadtbevölkerung in harten Wintern oder bei Angriffen zurückziehen konnte. Jedes Gebäude verdankte den Sylphen seine Existenz, von den riesigen Warenhäusern bis zu jedem einzelnen Haus und Cottage. Selbst die Hühnerhäuser waren von ihnen gebaut worden.
Gleichzeitig mit den Gebäuden waren auch grüne Oasen entstanden. Wo Erdsylphen sich für Bauwerke begeisterten und Stein formten, als wäre es Lehm, waren die Wassersylphen von allem fasziniert, was wachsen konnte. Ihre Leidenschaft half dabei, die Elementarsylphen in der Aufgabe zu vereinen, das Leben auf die Schieferebenen zurückzubringen. In der Stadt selbst lebten sie ihre Leidenschaft noch mehr aus und schufen aufwändige Gärten, oft zusammen mit den Meistern, die sie mit einer genauso großen Begeisterung für Gartenarbeit durch das Tor gezogen hatten.
Solie nahm die aufwendige, ständig wechselnde Pracht des Parks nicht wahr. Er war das Projekt von drei Wassersylphen und ihren Meistern und bereits so schön, dass in anderen Königreichen darüber gesprochen wurde und Leute ins Sylphental reisten, nur um den Park zu sehen. Ohne sich um die Explosionen verschiedenster Farben oder den vollen Geruch gesunder Erde zu kümmern, setzte sie sich auf eine Steinbank und lehnte ihren Kopf an Hedus Schulter, während sie drei Kinder dabei beobachtete, wie sie schreiend und jauchzend auf einer großen Wiese spielten. Auf der Bank gegenüber saß eine Frau mit einem Baby und säugte unauffällig ihr Kind. In dem Dorf, in dem Solie geboren worden war, hätte das öffentliche Säugen eines Kindes Abscheu hervorgerufen, aber sollte hier jemand die Frauen auch nur schief anschauen, würde Hedu sich auf ihn stürzen. Genauso wie jeder Einzelne der anderen sechs Krieger, die sich im Garten verteilt hatten. Sie waren nicht vollkommen sicher, ob sie schon alle Meuchelmörder gefangen hatten, und keiner von ihnen wollte die Königin unbewacht lassen. Solie hatte es einfach nicht mehr ertragen, ständig eingeschlossen zu sein, und jetzt, wo sie endlich draußen war, konnte sie sich nicht davon abhalten, die junge Mutter anzustarren.
Hedus Gefühle wurden zu echter Sorge. »Warum weinst du?«, fragte er.
Überrascht wischte Solie sich mit einer Hand über die Wange und stellte fest, dass sie nass war. Sie starrte für einen Moment ihre Hand an, den Kopf immer noch an Hedus Schulter gelehnt. Der Stoff seiner Uniform war rauh unter ihrer Haut. »Das spielt keine Rolle«, sagte sie schließlich.
Verwirrung überschwemmte ihn, gepaart mit einem Widerwillen, sie weiter zu bedrängen. Solie konnte es fühlen. Hedu war nicht der Typ, der viel hinterfragte, aber sie konnte fühlen, dass es bald so weit war. Noch während sie sich innerlich wand, fragte sie sich, wie er so lange hatten warten können.
»Du bist beunruhigt. Du bist ständig traurig. Warum? Es ist jetzt sogar schlimmer. Ich verstehe es nicht.« Er sah sich um, suchte nach einem Anzeichen von Gefahr, nach etwas, wovor er sie beschützen konnte. Andere Krieger erschienen auf den Wegen, angezogen von seiner Unruhe. Solie erkannte Dillon, Claw, Hector und Blue und hoffte, sie würden nicht näher kommen. Sie wollte nicht ihren prüfenden Blicken ausgesetzt sein. Doch sie hielten sich fern, da sie ihren Widerwillen spüren konnten.
Hedu war ein sehr junger, unerfahrener Krieger. Er neigte dazu, sich älteren Kriegern wie Mace unterzuordnen, obwohl er derjenige war, der mit der Königin schlief. Aber er war nicht dumm. Schließlich fand sein Blick die spielenden Kinder und die Mutter mit dem Baby. Es war ziemlich offensichtlich, weil Solie einfach nicht aufhören konnte, sie anzustarren.
»Du willst Babys?«, fragte er flüsternd.
Solie atmete tief durch. »Es spielt keine Rolle.«
»Oh«, presste er hervor, und sie hörte
Weitere Kostenlose Bücher