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Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
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ersten Tagen nach Eaphas Aufstieg zur Königin auf der Straße von Kriegern zur Strecke gebracht zu werden. Sie wollte auch nicht über die vielen tausend Männer und Frauen nachdenken, die mit herausgeschnittenen Zungen in Käfigen gelebt hatten, um dort als Nahrungsspender für die Sylphen zu dienen. Jetzt waren sie die neuen Sylphenmeister in Meridal, und Solie fragte sich, wie viele von ihnen diese Folter geistig gesund überstanden hatten. Sie beneidete Eapha wirklich nicht, die gezwungen gewesen war, den Harem zu verlassen, in dem sie als Sklavin gelebt hatte, um Königin zu werden. Zumindest war sie in Sicherheit, wenn sie so viele Kriegssylphen hatte, die sie bewachten. Sie sah zu Hedu, der ihr ein angestrengtes Lächeln schenkte.
    »Sie muss einsam sein.«
    Alle drei Kriegssylphen im Raum starrten sie erstaunt an. »Sie hat Zwo«, meinte Ril. »Wen braucht sie sonst noch?« Airi kicherte und schlug sich eine Hand vor den Mund, während Devon seine Sylphe aus dem Augenwinkel musterte.
    »Vielleicht jemanden, der weiß, wie man ein Königreich führt?«, erklärte Solie dem blonden Krieger.
    »Genau«, stimmte Leon zu. »Ich hatte selbst schon daran gedacht, dort zu bleiben und ihr zu helfen.«
    Sehr langsam richtete sich Ril in seinem Stuhl auf und wandte seinem Meister den Oberkörper zu. Seine Hände umklammerten die Stuhllehne so fest, dass das Holz knirschte. Solie sah, wie Leon mit einem Lächeln kämpfte, und musste selbst ein Lachen unterdrücken.
    »Entschuldigung?«, verkündete der Krieger mit tiefer Entrüstung in der Stimme. »Du hast worüber nachgedacht?«
    Leon verlor für einen Moment die Kontrolle über seine Lippen. Ein Lächeln blitzte auf, aber er unterdrückte es sofort wieder. »Das werde ich dir nicht antun«, versprach er. »Wir gehen nirgendwohin.«
    Ril starrte ihn noch einen Moment wütend an, dann sackte er wieder in seinem Stuhl zusammen. »Gut.«
    Jetzt, hinter seinem Rücken, erlaubte sich Leon ein breites Lächeln.
    »Wen schickst du stattdessen?«, fragte Mace ihn. »Ich nehme an, du hast vor, jemanden zu schicken.«
    »Ja.« Leon sah zum Ende des Tisches. »Ich will Devon schicken.«
    Devon, der gerade dabei gewesen war, seine Feder in die Tinte zu tunken, zuckte zusammen und warf das Fass um. Das führte zu einem verzweifelten Versuch, den Fleck mit dem Pergament aufzuwischen, bis er schließlich aufgab und mit tintenfleckigen Fingern den Bogen zusammenknüllte.
    »Mich?«, quietschte er.
    »Du hast die Erfahrung, die Eapha braucht«, sagte Leon, und Solie stellte fest, dass sie ihm zustimmte. Den Gefühlen der anderen konnte sie entnehmen, dass sie ebenfalls einverstanden waren, aber Devon war starr vor Angst. Airi starrte ihn furchtsam an und verblasste immer wieder in die Unsichtbarkeit. »Du kannst Eapha führen und sicherstellen, dass sie nie vergisst, dass wir ihre Freunde sind.«
    »Aber, aber …«
    »Ich habe dich sechs Jahre lang ausgebildet«, erklärte Leon. »Du kannst das.«
    »Kann ich nicht! Ich wüsste nicht mal, wo ich anfangen soll!«
    »Fang am Anfang an. Du wirst erkennen, was getan werden muss, sobald du dort ankommst.«
    »Nein, werde ich nicht!«
    »Devon. Wir haben niemand anderen. Ich habe dieser Frau mein Wort gegeben und wusste schon zu diesem Zeitpunkt, dass du es sein wirst. Es tut mir leid, aber du bist die beste Wahl. Du und Airi zusammen.«
    Devon schaute seine Luftsylphe an, als hätte er sie noch nie zuvor gesehen. Sie erwiderte seinen Blick, und Solie fühlte ihre Angst genauso wie ihre Neugier. Leon konnte nicht dort bleiben, nicht, wenn seine Familie hier war, und nicht mit Ril. Das war der Ort, an dem Ril wieder zum Sklaven geworden war. Und die Kriegssylphen dort würden das Bedürfnis verspüren, ihn zu töten. Er würde nie mehr dorthin zurückwollen, genauso wenig wie Lizzy. Das hätte bedeutet, dass Leon allein ging, und Solie konnte sich nicht vorstellen, dass Ril und Leon sich trennen wollten, genauso wenig wie Ril jetzt Lizzy zurücklassen konnte. Solie war sich nicht sicher, wie sich die Familiendynamik mit dieser Entwicklung verändern würde, aber es ging sie auch nichts an.
    Solie hätte Eapha gerne mal getroffen, aber sie wusste bereits, dass es unmöglich war. Sie konnte das Tal nie verlassen, genauso wenig wie Eapha ihr Land verlassen konnte.
    Devon allerdings konnte gehen. Airi gehörte nicht zu Eaphas Stock, aber Luftsylphen setzten Krieger nicht so unter Stress, wie es bei anderen Kriegern der Fall war. Sie wäre die

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