Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition)
wirtschaftliche Situation des Tales ab. Die Lage war nicht schlimm, aber wenn der Handel sich nicht besserte, würden sie anfangen müssen, Steuern zu erheben, um das gewünschte Level zu erreichen. Es wäre einfacher gewesen, wenn sie den Sylphen nicht mal das bisschen gezahlt hätten, das sie für ihre Dienste bekamen. Die Sylphen hätten auf jeden Fall umsonst gearbeitet, die meisten wussten sowieso nicht, was sie mit ihrem Lohn anfangen sollten. Aber in diesem Punkt wollte Solie nicht nachgeben. Nur Sklaven arbeiteten ohne Bezahlung.
Die Möglichkeiten, die sich aus einem Handelsabkommen mit Meridal ergaben, waren unermesslich. Es war für seine Luxusgüter bekannt, und Eapha hatte all das geerbt.
Galway machte sich ein paar Notizen darüber, wie Eapha dafür sorgen konnte, dass ihre Produktion nach den Veränderungen im Königreich wieder in Schwung kam. Darüber würde er mit Devon reden müssen, bevor dieser abreiste. Vorausgesetzt, er reiste überhaupt ab. Galway beobachtete, wie der junge Mann nach der Besprechung aus dem Raum schlich, seine Luftsylphe wieder unsichtbar und damit beschäftigt, mit den Haaren ihres Meisters zu spielen.
Doch Devon und die wirtschaftliche Zukunft des Tales waren im Moment nicht die größte Sorge des älteren Mannes. Die ganze Besprechung über hatte er gespürt, wie die Gefühle seines Kriegers hin und her schossen wie eine Libelle über Wasser. Solie schien es nicht zu bemerken. Sie konnte die Gefühle von jedem im Raum spüren, und Galway war davon überzeugt, dass Devons fast schon hysterische Reaktion alles andere überdeckt hatte.
Solie verließ den Raum vor allen anderen. Mace folgte ihr in ihr Arbeitszimmer. Devon eilte fast auf ihren Fersen aus dem Raum, während Galway seine Notizen einsammelte und Leon und Ril den Flur entlang folgte. Hedu war direkt vor ihm. Der junge Krieger machte Anstalten, seiner Geliebten zu folgen, aber Galway legte ihm einen Arm um den Hals und zog ihn durch das offizielle Audienzzimmer, in Richtung der öffentlichen Bereiche der unterirdischen Stadt. Hedu sah ihn an, löste sich aber nicht von ihm, sondern ließ sich führen.
»Also, was stimmt nicht mit dir, Junge?«, fragte Galway, wobei er sorgfältig darauf achtete, leise genug zu sprechen, dass niemand sie belauschen konnte. Ril konnte ihn wahrscheinlich trotzdem hören, aber dem Krieger wäre es egal. Allerdings wollte Galway nicht, dass Leon von Hedus Sorgen erfuhr. Das war eine Privatangelegenheit.
»Nicht stimmen?«
Galway verstärkte seinen Griff um den Hals des Kriegers. Hedu gab ein gespieltes Würgegeräusch von sich, drückte sich aber gleichzeitig an ihn, so dass er das Gesicht an der Brust des Trappers vergraben konnte. Plötzlich schlugen seine Gefühle in Richtung Trauer um, und er blieb stehen.
Besorgt blieb Galway mit ihm stehen. Vor ihnen verschwanden Ril und Leon durch die Haupttür des Audienzsaals und ließen sie allein. »Was ist los, Hedu?« Hedu schlang einfach nur die Arme um ihn. Seine selbstgewählte Gestalt war nicht besonders groß, und er drückte sein Gesicht gegen Galways Schlüsselbein.
»Es ist Solie«, sagte er mit gedämpfter Stimme. »Sie will Babys, und ich weiß nicht, was ich tun soll.«
»Ah, ich verstehe.« Galway hob seine freie Hand und vergrub sie in Hedus langem, dunklem Haar. Für ihn bedeutete es nicht viel, dass Hedu ein Kriegssylph war. Er war einfach wie jedes andere Kind, das Galway und seine Frau über die Jahre aufgenommen hatten. Nicht alle waren durch Blut verbunden, aber alle gehörten zur Familie. Für Iyala, Galways Frau, war Hedu einfach ein weiterer Junge. Der einzige Unterschied war, dass sie ihn nicht durchfüttern musste.
»Komm mit«, sagte er zu dem Krieger. »Komm mit mir nach Hause. Dann reden wir.« Er strich Hedu durch die Haare, setzte sich wieder in Bewegung und zog den Jungen mit. Hedu seufzte, aber er folgte brav, und in seinen Gefühlen spürte Galway jetzt auch einen Funken Hoffnung.
Ril gähnte, als sie den breiten, hell erleuchteten Flur entlanggingen, der den Hauptweg der unterirdischen Anlage bildete. Das Licht stammte von einem Gitterwerk aus Kristallen in Decke und Wänden, die von einer einzelnen Feuersylphe erleuchtet wurden. Die Flure waren sauber, und es war leicht, ihnen zu folgen, aber trotzdem sah man nur wenige Menschen. Den meisten war die Idee eines Stockes immer noch zu fremd, um regelmäßig hier zu verkehren. Die Sylphen allerdings mochten es. Viele von ihnen waren in den Gängen
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