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Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
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hypnotisch. Allerdings nicht so fesselnd, dass er die Gefühle nicht spüren konnte, die hinter der Steinmauer aufstiegen, die den Garten von der Straße trennte. Er hatte sie schon vorhin gefühlt, bevor Betha kam, um ihren kleinen Kampf auszufechten, und er erkannte sie so mühelos, wie es bei jedem seiner Meister der Fall war.
    »Du bist hier nicht willkommen, Justin«, sagte er.
    Justin trat aus dem Schatten und schenkte ihm einen bösen Blick. Ril hatte Justin schon nicht gemocht, bevor er zu seinem Meister geworden war. Als Junge war Justin anstrengend und übermäßig fordernd gewesen. Feige. Seitdem er in Meridal in einen Futtersklaven verwandelt worden war, war er außerdem noch verbittert und wütend. Im Moment war er zornentbrannt.
    Ril hielt seine eigenen Gefühle sorgfältig unter Kontrolle. Er konnte nicht anders, als jede starke Empfindung auch an seine Meister zu projizieren, und er wollte auf keinen Fall, dass Justin eine Ahnung von dem bekam, was er gerade durchmachte. Und er wollte Lizzy und Leon nicht aufwecken, indem er die Gefühle unter Hass verbarg.
    »Geh weg«, wiederholte er. »Lizzy will dich nicht sehen.«
    Justin schnaubte, ignorierte Ril und trat vor. Erst ein Knurren stoppte ihn schließlich ein paar Schritte entfernt. »Heute Nacht ist mir etwas aufgegangen«, sagte der junge Mann. »Weißt du, was es war?«
    »Es ist mir egal.«
    »Es sollte dich interessieren«, blaffte Justin. »Es ist dein Fehler. Ich bin heute Abend mit meinem Vater nach Hause gegangen, und weißt du, was ich gesehen habe?« Er verzog das Gesicht. »Ich habe Stria gesehen, die Erdsylphe meines Vaters. Und da habe ich verstanden, dass ich niemals ihr Meister sein kann, weil ich ja schon dein Meister bin.«
    »Ich bin mir sicher, sie war erleichtert, das zu hören.«
    Justins Gesicht lief so rot an, dass es sogar in der Dunkelheit zu erkennen war. »Ich wünschte mir, du wärst tot! Du hast mir alles genommen!«
    Warum dachte das heute Nacht jeder? »Ich habe dir nichts genommen, was du tatsächlich schon hattest«, stellte Ril klar.
    Justins Wut explodierte in ihm und strahlte so heftig aus, dass sein unwilliger Krieger die Zähne fletschte, als die Welle ihn erreichte. Andere Krieger spürten die Wut ebenfalls, und Ril hörte ein entferntes Brüllen. Er schickte einen Gedanken aus. Ich kann damit umgehen. Er wollte nicht, dass irgendwer dachte, er müsste gerettet werden.
    »Geh weg«, wiederholte er. »Ich meine es ernst.«
    »Warum bist du nicht einfach gestorben?«, tobte Justin. »Du Bastard! Stirb einfach!«
    Ril zuckte zusammen, als die Absolutheit dieses Befehls ihn durchfuhr, zusammen mit plötzlicher Angst. Was auch immer er sonst war, Justin war sein Meister, und keine Sylphe konnte sich ihrem Meister widersetzen. In Meridal hatte Leon Ril so gebunden, dass er nur ihm gehorchte, aber er hatte ihm seine Freiheit vor der Abreise wiedergegeben und damit auch Justin die Fähigkeit verliehen, ihn zu verletzen. Leon hatte Justin gewarnt, diese Macht nie auszunutzen, das wusste Ril, aber das schien Justin nicht mehr zu interessieren. Ril fühlte seine Wut und fühlte seinen Befehl, aber der Befehl hatte keine klare Richtung. Trotzdem schüttelte er sich, weil sein Instinkt danach schrie zu gehorchen.
    »Justin.«
    Überrascht sah Justin auf und entdeckte Betha auf der vorderen Veranda. Sie hatte die Arme vor dem Körper verschränkt.
    »Frau Petrule?«
    »Lass den Krieger meines Mannes in Ruhe, Justin.«
    »Aber« – er deutete hilflos auf den zitternden Ril –, »aber …«
    »Lass ihn in Ruhe, Justin. Er ist Teil der Familie. Geh jetzt nach Hause.«
    Justin starrte sie böse an. Seine Unterlippe zitterte für einen Moment, dann wandte er sich ab und stürmte davon.
    Betha schaute Ril an und kam die Treppen herunter auf ihn zu, die Arme immer noch verschränkt. Für einen Moment sah sie ihm direkt in die Augen, dann seufzte sie. »Komm, Ril«, sagte sie. Sie hatte keine Macht über ihn, aber Ril gehorchte ihr trotzdem.
    Keiner von ihnen sprach je mit irgendjemandem über die Geschehnisse dieser Nacht.

    Einen halben Häuserblock entfernt versteckte sich Sala im Schatten eines Hauses. Die lauten Stimmen hatten sie angezogen. Sala hatte nicht schlafen können und war durch die Stadt gewandert, während sie darüber nachdachte, was sie jetzt, da sie hier war, mit sich anfangen sollte. Es war eine nette kleine Stadt mit einer Menge Potenzial, und sie hätte nicht in Yed bleiben können, nicht nach dem, was

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