Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition)
liebe dich!« Sie würde ein Babyzimmer einrichten und Kleidung für das Mädchen stricken müssen. Und sie musste eine Nachricht an ihre Eltern und ihre Tante schicken. Sie hatte sie seit Jahren nicht gesehen, keiner von ihnen hatte die Einladung angenommen, ins Tal zu ziehen. Aber zumindest bekam sie jedes Jahr Nachricht und Erntegeschenke. Keiner von ihnen konnte lesen oder schreiben, aber sie würde dafür sorgen, dass einer der Fuhrmänner die Nachricht überbrachte. Vielleicht konnte ihr Vater ihr verzeihen, dass sie sich geweigert hatte, den Mann zu heiraten, den er für sie ausgesucht hatte, und stattdessen mit einem Kriegssylphen durchgebrannt war, wenn er erfuhr, dass sie ein Kind bekommen würde.
Sie musste auch Leon und Galway von der Schwangerschaft erzählen und sicherstellen, dass sie mehr Arbeit übernahmen, wenn die Geburt näher rückte und auch, wenn das Kind auf der Welt war. Ril konnte es leicht schaffen, ihr die Leute vom Hals zu halten; er übte seine neue Aufgabe erst seit ein paar Tagen aus, und bereits jetzt hatten die meisten Botschafter eine Heidenangst vor ihm. Sie würde auch mit Rachel und Iyala sprechen; beide waren Mütter und konnten ihr sagen, was sie wissen musste.
Hinter ihr drehte Luck sich um. Halb ging, halb schwebte sie zur Tür, ihre Füße waren kaum zu sehen unter dem weiten, bodenlangen Kleid, das eigentlich ein Teil von ihr war. Sie öffnete die Tür und entdeckte im Flur ihren Meister, der dort nervös auf sie gewartet hatte. Zems Energie war verzerrt, gestört und nicht normal. Sie streckte die Hand aus, legte sie ihm an die Wange und konzentrierte sich. Seine Energie beruhigte sich, und der Aufruhr von Farbe verschwand, aber sobald sie die Hand zurückzog, begann es von vorn. Es war faszinierend.
»Das hat länger gedauert, als ich dachte«, jammerte Zem. »Was ist mit mir? Hast du noch genug Energie, um mich zu heilen?«
»Immer«, versicherte sie ihm.
Zem seufzte und zuckte nervös, während er sie durch den unterirdischen Bereich führte, ihr aber eigentlich folgte. »Ich hoffe, sie weiß dich zu schätzen«, quengelte er weiter. »Du hast nicht die Zeit, dich um jeden zu kümmern. Sie wissen uns hier einfach nicht zu schätzen. Nicht, wie es sein sollte. Ich meine, du bist einzigartig. Es gibt kaum irgendwo Heilerinnen, also solltest du eine Menge Geld für das bekommen, was du tust.« Er verzog das Gesicht zu einer Grimasse. »Wir sollten reich sein.«
Luck sagte nichts, weil sie nicht davon ausging, dass eine Antwort von ihr erwartet wurde. Zem jammerte und klagte fast genauso viel über sein Leben wie über seine Gesundheit. Das konnte sie ebenso wenig heilen wie seinen Körper. Trotzdem faszinierte es sie. Halb folgte sie ihm, halb führte sie ihn nach Hause. Nur wenige hörten sich die ständigen Beschwerden des Mannes überhaupt an. Und von all diesen gab es nur eine einzige Person, die ihm tatsächlich zustimmte. Luck spürte sie vor sich, wo sie mit einer dauerhaften, unerschütterlichen Ruhe auf ihn wartete.
Leon und die anderen waren auf einem Luftschiff namens Morgenröte zurück ins Tal gekommen. Es wurde von einer Luftsylphe getragen, die einst Luft Siebenundvierzig gerufen wurde und jetzt Meereswind hieß. Ihr Meister war ein früherer Sklave namens Kadmiel. Auf Leons Bitte hin hatten sie zusammen mit der kleinen Mannschaft des Schiffes gewartet, um zu sehen, wen sie zurück nach Meridal nehmen sollten.
Devon stand neben seinem Gepäck und rieb sich die Arme. In seinen Koffern waren seine Kleidung und auch einen Kopie des Staatsvertrages, den Leon aufgesetzt hatte, bevor er Meridal verließ. Er hatte ihn mit Eaphas Unterschrift darauf mitgebracht. Jetzt kehrte das Dokument mit Solies Unterschrift daneben nach Meridal zurück.
Es wird alles gut, flüsterte Airi ihm zu, obwohl Devon fühlen konnte, dass sie fast so nervös war wie er. Es war Zeit abzureisen. Noch eine Woche Flug nach Meridal, dann begann sein neues Leben. Er atmete tief durch. Es war kein neues Leben. Er sollte nur ungefähr ein Jahr dort bleiben.
»Du denkst nicht daran, zurückzukommen, oder?«
Devon zuckte zusammen, und Airi schrie in seinem Kopf. Er wirbelte herum und wäre fast weggelaufen, als er ein paar Schritte entfernt Hedu entdeckte, der ihn breit angrinste. Jede Art von Angst, die er vor Kriegssylphen hatte, stieg in ihm auf, und für einen panischen Moment befürchtete er, sein Herz würde einfach stehenbleiben, gefolgt von einer Sekunde, wo er fürchtete, dass
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