Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition)
wird gut für sie sein, zu erfahren, dass jemand Reales für sie da ist.«
Mehr als alles andere wollte Ril ihn töten. Stattdessen stand er einfach da.
Justin trat zurück in die Schatten und deutete auf ihn. »Gehorch meinen Befehlen, Ril. Nimm einen tiefen Schluck. Ich will dich dabei beobachten.«
Sofort vergaß Ril, was Justin ihm gerade gesagt hatte, vergaß sogar, dass der junge Mann noch da war und neben den Büschen stand. Er war hungrig, und die Welt um ihn herum war voller Energie, die sich in Mustern bewegte, die er förmlich spüren konnte. Er nahm einen tiefen Schluck und sog die Energie in sein eigenes Muster.
Rils Schrei durchschnitt die Nacht, und seine Schmerzen rasten durch die Stocklinien zu seinen Meistern und jeder Sylphe im Tal. Qualen, schreckliche Qualen, giftige, entsetzliche Pein, die keine Sylphe je empfinden sollte. Sein Rücken bog sich, und sein Mund war zu einem langgezogenen Schrei aufgerissen. Justin stolperte vor Überraschung über die eigenen Füße, und im Inneren des Hauses erklangen Rufe.
Überall in der Stadt brüllten Krieger. Sie stiegen auf, während die anderen Sylphen in Deckung gingen. Ril wurde nach vorn geworfen, fiel auf Hände und Knie und übergab sich, bis seine eigene Energie in Funken aus ihm herausfloss. Er verstand nicht, was passiert war oder warum er solche Schmerzen hatte.
Justin kämpfte sich ein paar Schritte entfernt auf die Beine und starrte ihn schockiert und voller Angst an. Ril glotzte zu ihm auf und versuchte zu knurren, doch stattdessen würgte er und übergab sich wieder.
Justin wich zitternd zurück. »Sag bloß nicht, dass ich hier war«, keuchte er. »Ich befehle dir …«
Eine Machtwelle traf den Boden, wo Justin stand, und verdampfte alles bis in eine Tiefe von fast einem Meter. Ril wurde von der Druckwelle nach hinten geworfen und landete genau in dem Moment auf der Verandatreppe, als die vordere Tür aufgerissen wurde und Leon, gefolgt von Lizzy, herausstürmte. Überzogen mit Justins Blut, umklammerte Ril seinen Bauch und übergab sich zum dritten Mal.
»Ril!«, keuchte Leon, und Ril empfing ein Entsetzen von ihm, das er so noch nie gefühlt hatte. Lizzy schlug die Hände vor den Mund und war nicht weniger erschüttert. Ihre Mutter hielt sie von hinten fest, während sie angstvoll ins Haus starrte und den Kindern zurief, dass sie drinnen bleiben sollten.
Claw landete am Rand des von ihm verursachten Kraters und sah ihn sich schaudernd an, bevor er zu Ril lief und vor ihm auf die Knie fiel. Leon ging neben ihm in die Hocke, und Ril schaffte es, glitzernde Energie über die Arme und den Schoß seines Meister zu erbrechen. Er hatte ein Klingeln in den Ohren, das verhinderte, dass er die Leute um ihn herum verstand.
Mace landete geduckt auf dem Weg vor dem Haus, gefolgt von anderen wütenden Kriegern. Leon zog Ril in seine Arme, der versuchte, die Energie bei sich zu behalten, die er aufgenommen hatte. Leon fürchtete, dass Ril sich ebenfalls auflösen würde, sollte er sie von sich geben.
Mace trat mit angespannter Miene vor. Ril sah zu ihm auf, als der ältere Krieger sich hinkniete und plötzlich eine Hand in ihn schlug. Ril keuchte, und Mace sog die neue Energie aus ihm, um sie mit einer schnellen Bewegung auf den Rasen zu werfen.
Der Schmerz ließ nach. Ril sackte neben Leon zusammen. Er verstand immer noch nicht, was geschehen war.
»Was ist passiert?«, verlangte Leon zu wissen und folgte damit Rils Gedanken.
Claw zitterte. »Dieser Mann. Er hat Ril etwas angetan.«
»Was für ein Mann?«, keuchte Lizzy. Dann starrte sie auf den Krater. »O Götter!«
Justin, dachte Ril. Es war Justin gewesen. Er hatte ihn gesehen. Gierig nach Energie, griff Ril nach den Mustern in der Luft und zog daran.
»Stopp!«, schrie Mace.
»Was?«, fragte Leon.
Mace beugte sich zu Ril vor. »Er hat versucht, die falsche Art Energie zu trinken. Nicht deine.«
»Was? Warum?« Leon sah auf Ril hinunter. »Warum trinkst du nicht meine Energie?«
Ril sah müde zu ihm auf. »Wieso sollte ich?«
Alle schwiegen, während Krieger und Menschen ihn anstarrten. Leon packte seine Schultern, als Lizzy sich hinkniete und ihn ansah. »Es war Justin, oder? Er hat dir etwas angetan.«
Leon streichelte Rils Kopf. »Ril, du musst meine Energie trinken. Oder Lizzys.«
»Bist du wahnsinnig? Sie ist giftig.«
Leon sah auf. »Jemand muss die Königin holen.«
16
H ochschwanger watschelte Solie durch das Haus der Petrules und schließlich zu dem Cottage im
Weitere Kostenlose Bücher