Die Krieger der Königin
Kriegssylphen aus Para Dubh antreten lassen. Ril hatte immer gewonnen, aber nicht alle Krieger aus Eferem konnten dasselbe von sich behaupten. Letztendlich hatte Para Dubh zu viele Kriegssylphen, als dass Alcor einen Kampf riskieren wollte. Natürlich stimmte es, dass die Gemeinschaft irgendwann von Eferem oder Para Dubh vernichtet worden wäre, wären sie geblieben, wo sie waren. Aber jetzt hatten sie ihre eigenen Krieger. Wenn sie zurückkehrten, waren sie nicht mehr so verletzlich.
Leon warf einen Blick über die Schulter zu seinem eigenen Krieger. Ril hatte ihm nicht dabei geholfen, den Weg an die Oberfläche freizuschaufeln, aber Leon hatte ihn auch nicht darum gebeten. Er war sich nicht sicher, wie sein Verhältnis zu dem Sylphen sich jetzt entwickeln würde, aber er wollte auf jeden Fall sorgfältig darauf achten, dass es ein gutes Verhältnis wurde. Beide hatten immer noch einiges zu verarbeiten, und Leon wollte nicht, dass Ril dachte, er würde als Sklave gehalten. Also tat Leon die Arbeit selbst, während Ril zusah.
Schließlich stellte er die Schaufel beiseite und drehte sich um. »Fertig?«, fragte er und rieb sich seine schmerzenden Arme. Der Krieger zuckte mit den Schultern, ohne ihn wirklich anzusehen, und trat vor. Leon bedauerte, dass Ril ihn niemals direkt ansah.
Der Krieger verlor seine Form, als er sich um Leon legte und ihn in einem dunklen Wirbel hochhob. Leon fühlte, wie er hochgehoben wurde, ohne etwas sehen zu können, und dann flogen sie auf den Winden weg vom Stock. Selbst ohne Sicht keuchte Leon, weil es überwältigend war.
Was?,
fragte Ril in seinem Kopf.
»Das ist phantastisch!«, rief Leon. »So ist Fliegen?«
Ja,
antwortete der Krieger und klang ein wenig besänftigt.
Leon lächelte und lehnte sich zurück. Er schwebte in absoluter Schwärze, aber es war gemütlich und warm. Obwohl er wusste, dass er sich hoch über dem Boden befand, fühlte er sich sicher.
Ril flog über die schneebedeckten Ebenen und trug Leon behutsam in seinem Mantel. Die Zeit verging, und die Meilen rasten dahin. Die Rückreise verlief um einiges schneller als der Weg zur Klippe. Was ursprünglich fast eine Woche gedauert hatte, würde er jetzt in einem Tag zurücklegen. Nicht, dass Ril es eilig hatte. Es war schön, wieder so zu fliegen, wieder so zu sein. Er konnte jede Form annehmen, aber er war nicht wirklich dafür geschaffen, längere Zeit eine bestimmte Form zu halten. So lange Zeit ein Vogel zu sein hatte manchmal dafür gesorgt, dass er dachte, er müsse verrückt werden. Er streckte sich.
Irgendwann bemerkte Ril, dass Leon eingeschlafen war, erschöpft von seiner Arbeit. Obwohl ein Teil von ihm den Mann in den Schnee werfen wollte, trug er ihn noch umsichtiger und flog weiter. Leon war sein Meister und war es auch nicht. Der Mann hatte der Königin seinen Eid geleistet und hatte seine Loyalität bewiesen, als er ihr das Leben gerettet hatte. Und Ril musste den Hass loslassen, und sei es nur deshalb, um seine geistige Gesundheit zu bewahren. Das Ergebnis war, dass er sich leichter fühlte – glücklicher.
In dieser einen Sache war er mit sich selbst im Reinen. Mit Solies Erlaubnis – denn ohne diese hätte Ril sich nicht dazu zwingen können, den Stock zu verlassen – waren sie zusammen unterwegs, um Leons Familie zu holen.
Lizzy! Alle Mädchen lagen ihm am Herzen, aber Lizzy … Ril sehnte sich danach, sie wiederzusehen. Sie würde nun nicht seine Königin werden, und Ril hatte diese Tatsache bedauert, selbst als er sich Solie unterworfen hatte. Es gab immer nur eine Königin im Stock. Aber Lizzy konnte sein Meister werden wie Leon. Oder genauer gesagt, wie die Witwe für Mace. Das hieß, sobald Lizzy alt genug war, um ihm ihre Energie zu geben. Ihre Energie und ihr Herz.
Unter ihnen glitten die Ebenen dahin und gingen schließlich in die schneebedeckten Wälder über, durch die sie auf dem Hinweg geritten waren. Ril entdeckte eine Straße, die sich wie ein Band durch das Land zog, und folgte ihr. Er überquerte den Ort, in dem sie eine Nacht verbracht hatten. Leon, der wieder erwacht war, lag geduldig in ihm. Manchmal bewegte er sich ein wenig, aber er schwieg. Irgendwann döste er wieder ein.
Sie flogen weiter, und die Wälder wurden von Feldern abgelöst. Der Schnee verschwand, weil die südliche Luft noch zu warm war. Winzige Weiler verteilten sich übers Land, große Burgen standen auf Hügeln, und schließlich tauchte die große Hauptstadt von Eferem auf.
Ril ging ein gutes
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