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Die Krieger der Königin

Die Krieger der Königin

Titel: Die Krieger der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
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keinen Mann nehmen«, sagte er und umkreiste sie. Die Witwe fühlte sich ein wenig gefangen.
    »Du nimmst kein Kind!«
    Er beugte sich vor, und sein Gesicht war plötzlich ganz nah vor ihrem. Plötzlich war der Flur um einiges wärmer, und Schauder überliefen ihren Körper. »Ich hätte sagen sollen, dass ich starke Frauen mag. Loren ist stark. Du bist stärker.«
    Fast hätte die Witwe die Ruhe verloren. Der Krieger roch wunderbar. Aber einen Moment später kniff sie die Augen zusammen. »Was machst du mit mir?«
    »Ich verführe dich.«
    Für einen Moment gestand sie sich ein, dass er recht gut darin war – bevor ihre Hand nach vorn schoss, sein Ohr packte und es drehte. Mace war so überrascht, dass die Aura der Lust, mit der er sie überschwemmt hatte, verschwand. »Gut«, zischte sie, »und jetzt hörst du mir zu. Ich bin keine kleine Schlampe, die du einfach heiß machen und dich dann mit ihr vergnügen kannst. Verstanden?«
    »Ja.«
    Sie nickte, ohne sein Ohr loszulassen. »Gut. Also, wirst du dich benehmen?«
    »Wahrscheinlich nicht.« Er klang amüsiert, versuchte aber nicht, sich ihrem Griff zu entziehen.
    »Halte dich von meinen Mädchen fern«, wiederholte sie laut.
    »Ich glaube nicht, dass ich sie noch will«, antwortete er, und es war klar, was er meinte.
    Die Witwe war entsetzt. Sie ließ sein Ohr los und richtete sich auf. »Aber ich bin alt!«
    »Du bist jünger als ich.«
    »Ich kann keine Kinder mehr bekommen.« Sie hatte drei Fehlgeburten erlitten.
    »Spielt für mich keine Rolle. Ich kann dir sowieso kein Kind machen.«
    »Ich bin keine Jungfrau.«
    »Dafür hätte ich sowieso gesorgt.«
    Sie zögerte, um nachzudenken. »Du wirst diese spezielle Aura nicht mehr gegen mich einsetzen?« Die Frage klang zögerlicher, als ihr lieb war.
    »Nicht, wenn du mir befiehlst, es nicht zu tun.«
    »Gut. Betrachte es als Befehl.« Und damit nahm sie seine Hand und führte ihn zu ihrem Bett.
    Schließlich stellten die Mädchen fest, dass ihre Viertelstunde schon weit überschritten war, aber die Witwe tauchte nicht mehr auf.

[home]
25
    D er Sturm aus den nördlichen Bergen flaute schließlich ab, die Böen ließen nach, und der wirbelnde Schnee senkte sich auf den Hügel und die Ebenen. Die Schneedecke war mindestens einen Meter dick, aber an manchen Stellen stieg Rauch aus von Sylphen geschaffenen Löchern.
    Auf der Haupttreppe des Stockes schaufelte Leon ungeschickt Schnee und bemühte sich, nicht die Stufen hinabzufallen, während er die weiße Masse zur Seite schob. Er war gleichzeitig genervt, dass diese Arbeit nötig war, und froh darüber, dass die Sylphe, die den Eingang geschaffen hatte, ihn mit einem Dach versehen hatte. Sie musste nur noch eine Tür herstellen. Leon hatte sich einen Weg durch die Schneeverwehung graben müssen, welche die obere Hälfte der Treppe bedeckt hatte.
    »Also, das entscheidet es«, murmelte er und starrte nach draußen auf den fernen Horizont. Blau brach durch einzelne Lücken in der Wolkendecke, und der Sonnenschein wurde fast schmerzhaft von der weißen Weite reflektiert. »Wir werden im Frühjahr auf jeden Fall umziehen.« Die Gemeinschaft hätte sich nie an diesen Ort zurückziehen sollen. Diese Entscheidung zeigte, wie wenig Umsicht die früheren Anführer an den Tag gelegt hatten. Aber sie waren auch nicht wegen ihres taktischen Geschicks gewählt worden. Sie waren Idealisten gewesen, keine Krieger, und hatten auch nie damit gerechnet, aus ihren neu gebauten Häusern vertrieben zu werden.
    Die erste Auswahl des Landes war um einiges besser durchdacht gewesen. Leon hatte nicht ihre gesamte Stadt gesehen, aber er erinnerte sich an das Tal. Es lag am östlichen Rand der Schieferebenen, geschützt durch die Berge, die das Land vom Meer abschnitten. Para Dubh lag auf der anderen Seite, aber die Herrscherfamilie erhob genauso wenig Anspruch auf die Schieferebenen wie Eferem, deren Mitglieder ein wenig vernünftiger waren. Als Königtum besaßen sie Krieger, um sich vor Invasionen zu schützen, aber sie waren sehr viel weniger engstirnig als König Alcor. Ihr Reichtum kam vom Handel mit Königreichen am anderen Ende der Welt, und ihre Schiffe befuhren sowohl die Luft als auch die Meere. König Alcor war schon immer neidisch gewesen auf ihren Reichtum, aber jede Auseinandersetzung mit ihnen hatte schnell ein Ende gefunden, weil niemand bereit war, sich auf einen richtigen Krieg einzulassen. Leon hatte an mehr als einem dieser Scheingefechte teilgenommen und Ril gegen

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