Die Krieger der Königin
seine Königin zu sein, seitdem sie ihm die Verwendung der Würfel beigebracht hatte, und sie hatte immer ja gesagt. Eines Tages würde sie wirklich seine Königin sein, und er würde sie für immer lieben. Alles, was vorher passieren musste, war, dass ihr Vater starb. Dann wären sie beide frei.
Airi schwebte hoch auf den Winden zurück zu ihrem Meister. Sie folgte der ständigen Gewissheit seines Aufenthaltsortes. So lange war sie noch nie von Devons Seite gewichen, seitdem sie an ihn übergeben worden war, aber sie fand ihn trotzdem. Er saß in seinem Quartier in der Kaserne, die für unverheiratete Männer mit Sylphen reserviert war, und schärfte ein Messer. Sie glitt durch das offene Fenster, und er hob mit einem erleichterten Lächeln den Kopf.
»Airi! Du bist zurück!«
Hallo,
sagte sie in seine Gedanken, umwehte ihn einen Moment und formte dann ein Gesicht aus den losen Staubmäusen, die auf dem Boden lagen. Ihr Meister war nie besonders reinlich gewesen.
»Es ist schön, dich zu sehen«, erklärte er ihr. »Ich habe angefangen, mir Sorgen zu machen. Was ist passiert?«
Der Krieger hat uns zu einem Tal voller heißer Quellen geführt, und dann zu einem Dorf südlich von uns. Das, in dem du geboren wurdest.
Devon zuckte überrascht zusammen.
Sie sind im Haus meines alten Meisters, am Rande des Dorfes.
»Was? Sie sind bei Vater?« Er packte mit verängstigter Miene sein Messer fester, und sie tanzte einen Seufzer, weil sie sich ziemlich sicher war, was jetzt folgen würde. Devon würde es niemals offen zugeben, aber er war der Typ, der Leuten zu Hilfe eilte. Donal Chole war inzwischen ein alter Mann, aber ein Krieger würde ihn trotzdem für eine Bedrohung halten. Tatsächlich bereitete das auch Airi ein wenig Sorgen, wenn auch nicht auf dieselbe Art. Solange man den Krieger mit seinem Weibchen in Frieden ließ, ginge es allen anderen gut. Wenn jemand ihn bedrohte – oder noch schlimmer, sie –, würde er das Dorf in einen Krater verwandeln.
Donal Chole hatte in der Nähe von Kriegern gearbeitet. Er wusste, dass man sie nicht bedrohen sollte, vorausgesetzt, er war sich bewusst, was er in seinem Haus beherbergte.
Aber vielleicht weiß er gar nicht, dass er ein Krieger ist,
gab Airi zu bedenken.
Das gab den Ausschlag. »Wir müssen dorthin«, entschied Devon, stand auf und packte seine Reisetasche.
Du hast vor, gegen einen Krieger zu kämpfen?
Devon würgte fast. »O Götter, nein! Ich will nur sicherstellen, dass es Vater gutgeht.« Er nahm sein Schwert. »Ich habe noch freie Tage zur Verfügung. Lass uns ein Pferd mieten.« Airi konnte ihn tragen, wenn es nötig war, aber es versetzte ihn jedes Mal in Panik und erschöpfte sie. Immer, wenn er sie bat, ihn zu tragen, wusste sie, dass er wirklich besorgt war.
Devon ging, um seine Vorgesetzten darüber zu informieren, dass er für einige Zeit wegmusste. Airi driftete hinter ihm her und tanzte auf dem Weg durch die Flure mit ein paar anderen Sylphen, kommunizierte durch Berührungen und Bewegungen, da es ihnen nicht erlaubt war, zu sprechen. Nach Jahrhunderten der Sklaverei hatten sie allerdings Wege gefunden, die Regeln zu umgehen. Sie machte sich wieder mit ihren Freunden vertraut, egal, ob sie aus ihrem Stock waren oder nicht, bevor sie ihrem Meister auf die Straße folgte, die erst nach Osten und dann nach Norden führte.
Leon trug seine Satteltaschen nach draußen. Sein Schwert hatte er, zusammen mit seinem Bogen, auf den Rücken geschnallt. Mit Ril brauchte er eigentlich keine Waffen, aber er war noch nie ein Mann gewesen, der sich gern überraschen ließ.
Der Vogel saß auf Lizzys Schulter und wühlte in ihren Haaren, während das Mädchen, Tränen in den Augen, zu ihrem Vater aufsah. »Musst du schon so bald wieder gehen?« Ihre Schwestern waren ins Haus verbannt worden, weil das Geschrei sogar Leon zu viel geworden war. Er hatte sich mit Umarmungen von ihnen verabschiedet, aber sie schrien immer noch. Betha legte eine Hand an Lizzys Rücken und schüttelte den Kopf.
»Du weißt, dass ich gehen muss«, erklärte er Lizzy müde und befestigte die Satteltaschen. »Heule nicht herum.«
»Aber …«
»Ich meine es ernst«, warnte er sie und machte sich daran, ihr Ril abzunehmen.
Der Krieger schnappte nach ihm, und Leon riss fluchend die Hand zurück. »Ril! Benimm dich!« Der Vogel zischte, ließ aber zu, hochgehoben zu werden. Vielleicht, dachte Leon, sollte er den Krieger nicht mit seinen Töchtern spielen lassen. Jedes Mal, wenn
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