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Die Krieger der Königin

Die Krieger der Königin

Titel: Die Krieger der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
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er sich von ihnen trennen musste, wurde Ril widerspenstiger. Aber als Leon das tränennasse Gesicht seiner Tochter sah, wurde er wieder weich. Sie würde es ihm nie vergeben, wenn er ihr das geliebte Haustier wegnahm.
    »Ich komme bald zurück«, versprach er, dann gab er Betha einen Kuss. »Ich hoffe, es dauert höchstens ein paar Tage.«
    Er stieg aufs Pferd, ritt durchs Tor und winkte seiner Frau noch einmal zu. Sie winkte zurück.
    Lizzy rannte neben dem Pferd ihres Vaters her, bis er das Gelände verlassen hatte. Als das Herrenhaus hinter ihm lag, fühlte Leon Rils Hass, diese glühende, furchtbare Abscheu, die der Krieger für ihn hegte. Manchmal ließ sie ein wenig nach. Manchmal, wenn die beiden allein im Wald waren und niemand sonst in der Nähe war, war der Hass verschwunden und Leon war sich fast sicher, dass er andere Gefühle von seinem Krieger empfing. Aber jetzt war der Hass glühend und frisch.
    Sein Pferd wieherte verängstigt und versuchte, zur Seite auszubrechen. Leon seufzte erschöpft. »Danke, Ril«, grummelte er sarkastisch. »Es ist immer schön, dich wiederzuhaben.«
     
    Hedu lauschte auf die Stimmen der Männer vor dem Haus, als er die Treppe vom Speicher nach unten stieg. Herr Chole sagte, dass Solie nicht da war, aber er war ein furchtbarer Lügner. Hedu hörte ihn stammeln und trat neben ihn. Der alte Mann schrie auf und sprang zur Seite, so dass er gegen die Wand stieß und fast gestürzt wäre.
    Hedu ignorierte ihn und konzentrierte sich auf die beiden anderen. Solies Vater war wenig größer als er selbst, und sein Kopf wurde spärlich von rotem Haar bedeckt. Der andere Mann war größer, aber übergewichtig, fast genauso alt wie Solies Vater, und er starrte Hedu böse an.
    »Geht weg«, knurrte Hedu und bemühte sich, seine Aura nicht einzusetzen, falls das seine Königin wecken sollte. Das würde er erst tun, wenn es wirklich nötig war.
    »Du«, blaffte ihr Vater und zeigte auf ihn, »du bist derjenige, der bei meiner Tochter war. Wo ist sie?«
    Der zweite Mann riss den Mund auf. »Sie hat einen Liebhaber? Ich habe den Brautpreis für Solie nicht bezahlt, damit sie sich einen Liebhaber nimmt!«
    »Hat sie nicht!«, versicherte ihr Vater panisch. »So etwas würde sie niemals tun. Sie ist ein gutes Mädchen.« Er warf Hedu einen hasserfüllten Blick zu. »Wer, zur Hölle, bist du?«
    Hedu knurrte wieder. Es war immer noch ein gutes Gefühl, den eigenen Namen auszusprechen, aber diese Männer machten ihn wütend. Sie hatten keinerlei Recht, was seine Königin betraf. »Geht weg. Solie gehört mir.«
    Beide Männer zeigten einen ähnlich geschockten Gesichtsausdruck. Das wäre unterhaltsam gewesen, wenn Hedu noch Humor hätte aufbringen können. Seine wahre Form juckte unter seiner Haut von dem Drang, die beiden mit der Aura seines Hasses zu treffen, so wie manche Vögel ihr Gefieder präsentierten, um ihre Rivalen zu vertreiben. Ihr eigener Hass war gar nichts. Sie konnten ihn nicht einmal nähren. Aber seine Königin schlief. Er wollte nicht, dass sie aufwachte.
    »Du …«, setzte der Vater an, das Gesicht vor Wut gerötet. »Du stinkender kleiner …«
    »Nicht«, keuchte Herr Chole. Er stieß sich von der Wand ab und presste seine Hände auf die Brust. »Fordern Sie ihn nicht heraus. Er ist ein Kriegssylph.«
    Der Verlobte glotzte nur, ohne wirklich zu verstehen, während der Vater bellend lachte. »Das ist ein kranker Witz!«
    »Ist es nicht«, versicherte Chole. »Ich habe seinen Hass gespürt. Ich habe jahrelang mit einer Luftsylphe gearbeitet und oft Krieger gefühlt. Sie hat ihm befohlen, den Hass zu verstecken, aber ich habe ihn trotzdem gespürt. Er ist ein Kriegssylph.«
    »Das ist unmöglich«, knurrte der Vater. »Woher soll meine Tochter einen Krieger bekommen haben?«
    »Ich weiß es nicht.« Chole keuchte. »Aber ich flehe Sie an, machen Sie ihn nicht wütend.«
    »Saml«, beschwerte sich der Verlobte weinerlich bei Solies Vater. »Das war alles nicht Teil der Abmachung.«
    »Es ist eine Lüge!«, blaffte Saml. »Er ist kein Krieger, sondern nur irgendein Irrer, der scharf auf sie ist. Also, ich werde jetzt da reingehen und sie mit nach Hause nehmen. Und ich werde dafür sorgen, dass sie bereut, sich mir widersetzt zu haben!« Er wollte Hedu mit der Kraft der starken Muskeln eines Farmers zur Seite drücken, nur um überrascht festzustellen, dass sein Gegner sich kein Stück bewegte. Saml zögerte und wurde bleich.
    Das war zu viel, viel zu viel. Er bedrohte seine

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